Backstage-Party

52 4 2
                                    

Eine gute Stunde später feierte ich in einem schwarzen Lederrock und einer halb durchsichtigen Bluse mit den anderen Clubbesuchern. Das Konzert war der Hammer, Guns N' Roses und später auch Mötley Crüe heizten die Stimmung auf. Nach dem letzten Song verschwanden so ziemlich alle weiblichen Zuseher mit Nikki, Vince und Tommy in ein Hinterzimmer, während Mick sich an der Bar einige Shots Wodka hinunterkippte. Ich wollte gerade mit einer Traube anderer Frauen in den Backstage -Bereich schlüpfen, als mein Cousin mich am Arm packte.

„Wow, was wird das denn?", fragte Axl.

„Ich treffe mich mit jemandem im Backstagebereich," antwortete ich.

„Wer ist dieser jemand?", wollte Axl wissen.

„Nikki Sixx," grinste ich.

„Nikki Sixx... nein, das kannst du vergessen. Du bleibst hier!", befahl Axl.

„Haha sehr witzig. Du gehst doch auch gleich dort rein!", warf ich ein.

„Ich bin kein Mädchen. Verdammt Angel, diese Pfeifen sind was anderes. Diese Jungs nehmen sich, was sie wollen, und sie kriegen es auch. Und ich hab deiner Mom versprochen, dich heil nach Hause zu bringen. Du bleibst hier!", knurrte Axl.

„Lass sie mit, Mann!", meinte Duff.

„Nein, nein, nein! Ich will nicht, dass diese Wixer meine Cousine mit ihren Drecksfingern anfassen!", schnaubte mein Cousin.

„Ich bin 19, ich bin kein kleines Kind mehr und ich gehe dort heute hin!", trotzte ich.

„Und ich bin 25, dein Cousin und sage, dass du hierbleibst!", gab Axl zurück.

„Komm jetzt, Axl, verdammt, sie muss es selbst wissen!", versuchte Duff, ihn zu überreden.

„Na gut. Aber du bleibst weg von Drogen, und Alkohol gibt's nur nach Maß und Ziel! Ich will keinen Ärger mit deinen Eltern!", verlautbarte Axl schließlich.

Grinsend ging ich hinter den Jungs in den Backstagebereich. Es lief Mötley Crüe, überall standen leere Flaschen und in der Luft hing Rauch. Axl ging auf einen Tisch zu, wo Tommy saß. Vor ihm kniete eine Blondine, und sie war gerade damit beschäftigt, seine Hose zu öffnen. Mein Cousin saß kaum, als auf ihn eine Traube Frauen zukam, und ich beschloss, endlich nach Nikki zu suchen, dem einzigen Grund, warum ich hier war. Also ging ich in einen weiteren Hinterraum. Hier wimmelte es nur so vor Frauen, mir kam es vor, als schwirre alles, was auch nur im entferntesten Titten hatte, um Vince Neil und Nikki Sixx herum. Auf Vinces Schoß saßen gleich zwei Blondinen, bestimmt nicht älter als 16, und Nikki hatte seine Hand unter den Rock einer Braunhaarigen mit riesigen Lippen geschoben. Irgendwie fühlte ich mich unwohl, unter all diesen Frauen. Sie wirkten, als würden sie eingefleischte Groupies sein, ihre Kleidung verdeckte grade mal so dass nötigste, jede einzelne Bewegung war perfekt und modelhaft. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, hier reinzugehen. Wieso war ich eigentlich hier? Erhoffte ich mir, dass Nikki sich in mich verlieben würde oder so? Plötzlich kam eine der Weiber auf mich zu.

„Hast du dich verlaufen, Süße? Der Kindergarten ist woanders!", kicherte sie.

„Ich... ähm..." Verdammt. Normalerweise war ich bei so etwas immer total schlagfertig, aber jetzt hatte ich keine Ahnung, was ich antworten sollte.

„Nichts ähm! Kleinkinder haben hier keinen Zutritt!", schnauzte sie mich und wollte mich zur Tür hinausschieben.

„Lass sie, Kate!", knurrte auf einmal jemand.

Wir fuhren herum. Nikki stand hinter uns.

„Ich entscheide, wer hier geht und bleibt! Nicht du!", herrschte er die Frau an.

Never Enough (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt