Rowenas Abenteuer - Auf unsicheren Pfaden, teil 2 ...

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Prolog, Teil 2 (Rowena und Fabienne)

Wie gewöhnlich war alles wie immer. Und doch würde bald der Winter nahen, das wussten alle. Weswegen Vorkehrungen getroffen wurden. Rowena und ihre Familie, die sich Apfelblatt nannten, waren Fischer und zugleich verkauften sie diese. Ihnen war es vollends wichtig, eine gute Qualität darzubieten und die Fische, die dadurch sterben mussten, wandten sie die angenehmste Art, die es bis dato gab zu jener Zeit. Genauso war es ihnen wichtig die Erhaltung jeglicher Fischart, weswegen sie wirklich auch nur so viel fischten wie nur eben benötigt wurde.

Doch am benannten Tag, braute sich ein Sturm zusammen. Dieses Mal viel heftiger als eben sonst, wie man es kannte.

"Rowena, hast du etwa vor einem so wütenden Sturm Angst?", fragte ihre Schwester Florentina breit grinsend und stupste sie herausfordernd an.

Diese nur schüttelte den Kopf, blickte gen Himmel. Ihr war als hätte sie ein ungutes Gefühl. Oder war es gar eine Vorahnung?

"Unser Vater wird uns schon zu schützen wissen, das weiß ich genau!", erwiderte sie dann, alle gingen ins Haus. Ihr Vater blickte ernst und streng drein.

"Dies ist kein gewöhnlicher Sturm, soviel steht fest. Er -", dabei stockte er kurz, besah seine Frau und schüttelte nur den Kopf. Dann winkte er mit sehr großflächigen Hand, als wäre der Sturm nur eine lästige Fliege.

Stunden um Stunden vergingen, der Wind nahm richtig Fahrt auf, stieß alles mit sich, was er nur finden konnte, wirbelte es durch die Lüfte ... einige Häuser, Tiere ... Allerlei Gegenstände, die verschlossenen Türen ratterten, knarzten und krachten aufeinander. Genauso regnete es ohne unter lass. Es war kaum vorstellbar, dass es irgendwann aufhören würde...

Zeitgleich mitten im Sturm auf Hoher See:

"Fabi mein kleines geh unter Deck, ja? Dort ist es am sichersten, versprochen", sagte ihr Vater ernst zu ihr.

Sie gehorchte, sie hatte Angst, denn dieser war, so wusste sie schlimmer als alles andere. Der Himmel pechschwarz, als würde es eine seltsame Suppe kochen, von dem sie noch nichts verstand.

Einer der Vertrauten des Vaters versuchte sie zu beruhigen, doch die Wellen wurden immer großer, monströser, heftiger und unbeständig. Das Schiff, so würde man es nur von Außen betrachten, sähe so winzig klein aus ...

Viele beteten, klammerten sich fest am Rumpf, am Mast, viele schrien verzweifelte Worte aufeinander, doch vergebens. Einige wurden schon von Bord gerissen ...

Bis auch plötzlich das Schiff, den Halt verlor, hintenüber kippte und elendig zerbarst....

Kurz zuvor rannte Fabiennes Vater noch zu ihr, um ihr die Hand zu halten, versuchend zu überleben wie alle anderen, sowie auch Fabienne, die ihr Bewusstsein verlor.

Am nächsten Tag oder waren es noch viele Tage mehr? Wurde Fabienne gefunden, mit ein paar anderen, doch nur sie überlebte wie durch ein Wunder.

Und fast ebenso wie es der Zufall so will, fand sie den Weg zu Rowena und ihrer Familie, wo sie herzlich aufgenommen, versorgt und sich um sie stets gekümmert wurde. So begann die innige Freundschaft von Rowena und Fabienne, Tag für Tag, Woche für Woche und Jahr für Jahr.

Die Wunden heilten langsam auch vom Verlust des Vaters und ihr Traum wuchs immer mehr, etwas mit Leckereien zu eröffnen oder zumindest in der Richtung. Sie wollte den Wunsch ihres Vaters erfüllen, indem sie das Land Alathair aufsuchte und sich dort niederließ. Sie hatte es sich selbst versprochen. Und so kam irgendwann der schmerzliche Abschied.

Wir sehen uns bestimmt bald wieder. Ja? Versprichst du es mir?", flüsterte Fabienne ihr entschlossen zu, vor dem Schiff, das sie dort hinbringen würde.

Verlegen blickte Rowena sie an, mit einem leicht zweifelnden Lächeln.

"Ich weiß nicht, ob sie mich jemals gehen lassen würden, aber ich werde es versuchen, das kann ich dir versprechen", dabei nickte sie ihr zu.

Und so kam es, dass sie sich für ebenso viele Jahre verabschiedeten.... Bis zuletzt ...

Rowenas Abenteuer - Auf unsicheren PfadenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt