𝙺𝚊𝚙𝚒𝚝𝚎𝚕 𝟻

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|Gegenwart|

<Tori Sicht>

Angestrengt atmete ich aus, während ich in der Liege in unserem Garten lag und am Wochenende die Sonnenstrahlen genoss. Ich hatte das Gefühl, dass Watabane in der Schule mich verfolgte. Überall wo ich war, stand er schon da. Zum Mittagessen kam er immer auf meinen Platz und redete mit mir, meist kam das Thema Volleyball, wo ich immer nur kurzgebunden antwortete, da ich nichts mehr mit dieser Sportart zu tun haben wollte.

Ich wusste selbst nicht, wieso ich Abstand zu meiner Leidenschaft hielt, denn ich liebte es den Ball in meiner Hand zu spüren. Das konnte ich nicht leugnen. Viel zu sehr war es in mein Herz und konnte nicht rausgenommen werden. Mit meinen Eltern hatte ich schon oft darüber reden müssen und seit Papa zwei Wochen Urlaub genommen hatte, waren die Gespräche mit ihm noch häufiger geworden.

Nach zwei Wochen stand dann sein Intensivtraining an, welcher vor jeder Saison begann, so dass wir ihn noch weniger zu Gesicht bekamen als sonst. Daher war es seit einigen Jahren zum Standard geworden, vor jeder Saison zweiwöchiger Urlaub zu nehmen. Zeit nur mit seiner Familie.

„Tori.", rief Mama nach mir, weswegen ich aufstand und mein Handy in meiner Hosentasche steckte. Heute gingen wir als Familie in einem Freizeitpark. Meine Eltern gingen jedes Jahr einmal dahin und liebten dort diese Attraktivitäten zu nutzen. Früher hatten Onkel Tetsuro, Onkel Keiji und ab und zu Mal Onkel Kenma auf mich aufgepasst, so dass meine Eltern dann als Date die Zeit dort verbrachten. Aber das war schon ewig her, da ich mittlerweile alt genug war, um auf mich selbst aufzupassen.

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„Jedes Jahr sehe ich immer denselben Blick.", gluckste Papa begeistert über das Gesicht von Mama. Als er schließlich zu mir heruntersah und bemerkte das ich ähnlich wie sie reagierte, wich ich seinen Blick aus und wurde ein wenig rot. Freizeitparks sind eben einfach toll! „Los kommt!", grinste nun voller Euphorie mein Papa und wurde von einigen schon angestarrt.

Ein Wunder, dass kein Fan von ihn bisher auftauchte, denn für mich sah er immer noch wie derselbe aus. Papa hatte nur seine Haare nicht wie sonst hoch gegelt und zusätzlich ein Cape aufgesetzt. Reichte das schon, damit er nicht auffiel? Kopfschüttelnd folgte ich mit Mama ihn, der schon die Tickets bezahlte.

Mit großen Augen schaute ich die Fahrgeschäfte, welche es gab. „Wo wollt ihr zuerst hin?", fragte meine Mama nach und sah uns aufmerksam an. Ich konnte mich gar nicht entscheiden, da es so viele Möglichkeiten gab. „Da!", rief Papa laut aus und zeigte auf eine Wasserachterbahn. Das Grinsen, welches er dabei im Gesicht hatte, steckte uns beide an. „Gut.", beschoss nun auch Mama und gemeinsam zu dritt liefen wir zur Schlange.

„Ich bin ganz nass.", jammerte ich, betrachtete meine Sachen und rang dabei meine Haare aus, während Papa am Lachen war. Es klang so ausgelassen, wie schon lange nicht mehr. „Das wird schnell trocken bei dem Wetter.", versuchte Mama mich zu beruhigen, während bei ihr selbst ein breites Lächeln vorhanden war. Sie sah zwar nicht besser aus als ich, aber nahm es lockerer hin. Meine Eltern passten einfach ziemlich gut zusammen. Sie konnten ausgelassen Spaß miteinander erleben und passten sich dem anderen gut an.

Eilig zog uns Papa an unsere Hände, als er etwas Neues entdeckte. Eine Achterbahn, genauer gesagt die Größte ganz Japan. Er wurde erst dieses Jahr fertig gestellt. Sofort entzog ich mich seinen Griff: „Nur über meine Leiche gehe ich auf diese gewaltige Achterbahn." Mein Papa blinzelte einige Male und sah ziemlich verwundert über meine Reaktion aus. „Jetzt will mein Piepmatz auch nicht mehr mit seinen Papa Achterbahn fahren?!", schlagartig war der Grauschwarzhaarige traurig und überfordert sah ich zu Mama. Sie kam am besten mit seinen Plötz artigen Launen zurecht.

„Kō, Schatz. Dann lass uns gemeinsam neue Erinnerungen sammeln. Nur wir beide. Mit Tori können wir dann zu der Piratenachterbahn.", schlug sie vor und zog ihn an den Schultern zu sich, damit er sie ansehen konnte. „Aber-" - „Du willst doch auch Zweisamkeit mit deiner Frau haben, oder?", fragend hob sich eine Augenbraue von ihr. Sofort nickte Papa mehrmals und ein breites Grinsen legte sich auf sein Gesicht, ehe er Mama über die Schulter warf und mit einem: „Warte hier.", zur Schlange rannte. Ich hörte nur noch beide lachen, ehe sie unter die Menge tauchten. So manchmal benahmen sie sich ja noch wie ein frisch verliebtes Paar.

„Bokuto?" Die verwunderte Stimme, welche mir seit einigen Wochen bekannt war, riss mich aus meinen Gedanken. Ich sah zum Blondhaarigen, der mich seit Schulbeginn praktisch verfolgte. „Watabane?" Auf seinem Gesicht zog sich ein schmales Lächeln: „Ich wusste nicht, dass du heute hier bist, dann hätte ich dich mit eingeladen." Nun wurde ich auch auf die anderen hinter ihm aufmerksam. Es waren einige aus dem Volleyballteam, sowohl Jungs als auch Mädchen. „Alles gut. Ich bin eh mit anderen hier.", antwortete ich und erwiderte sein Lächeln. Verstehend nickte der Oberschüler: „Und du wartest hier jetzt?" - „Ganz genau." Für einen Moment lag noch sein Blick auf mir, bis der Zweitklässler von jemand unterbrochen wurde: „Akio können wir weiter? Wir wollten uns doch Eis holen." Es war ein Mädchen mit schwarzen und ziemlich kurzen Haaren. Watabane nickte nochmals und verabschiedete sich kurz darauf bei mir, indem er zusätzlich seine Hand hob und mich wieder angrinste.

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|Damals|

„Wie wäre es, wenn wir hier rein gehen?" fragte Tetsurō nach und stand mit uns vor einem Geisterhaus. Kenma zuckte desinteressiert mit den Schultern. Für ihn wäre es zumindest nichts, was zu schnell wäre und auch für Noah wäre es etwas, was er mit machen könnte. Ich sah kurz zu Akaashi, der wie immer einen recht neutralen Blick hatte. Kōtarō dagegen sah sehr motiviert aus. War ich also damit die Einzige, die davor Angst hatte?

„Ich bleibe bei dir.", flüsterte die raue Stimme von Noah in mein Ohr, weswegen ich zu ihm hochsah. Schmunzelnd drückte er kurz meine Hand zu, welche ich seit geraumer Zeit festhielt. Ich nickte ihm stumm zu, dass ich dem Schwarzhaarigen vertraute. In kleinen Zweiergruppen wurden wir rein gelassen, da ich es schnell hinter mich bringen wollte, trat ich mit Noah zuerst ein.

Immer wieder kam plötzlich irgendetwas aus den verschiedensten Ecken hervor, oder hängende Spinnen fielen von der Decke, was mich jedes Mal aufschrecken ließ. Manchmal konnte ich mir einen Schrei nicht unterdrücken, während ich das Gefühl hatte den Arm meines Freundes zu zerdrücken. „Wir haben es bald geschafft.", versuchte Noah mich zu beruhigen, was allerdings nur ein wenig klappte.

Ein hallender Schrei riss mich aus meinen Gedanken, weswegen ich auch aufschrie. Belustigt gluckste der Junge neben mir: „Das war doch nur Bokuto." Ungläubig sah ich kurz zu ihm und sah in der Dunkelheit hinter mir, indem ich über meine Schulter sah. „KOTARO? WARST DU DAS?" - „WAS? EH JA.", rief er nach kurzem wieder zurück. „EY ERSCHRECKE MICH NICHT SO! ICH DACHTE, ICH STERBE!" Nun hörte ich die hyänenartige Lache meines Kindheitsfreund. „KUROO! DAS IST NICHT LUSTI! MENSCH, JE-", hörte ich noch den Zweitklässler jammern, allerdings verstummten seine Worte abrupt. Ich achtete nicht weiter was hinter mir stattfand.

Noah und ich liefen weiter, wurden aber dann hellhörig als hinter uns Schritte zu hören waren. Die auffälligen Grauschwarzen Haare konnte ich als erstes entdecken. „Bokuto. Draußen stand doch, nicht rennen.", rief Akaashi etwas weiter entfernt ihm zu. Man konnte trotz seiner Belehrung den belustigten Ton heraushören. „Nie im Leben werde ich Kuroo hinter mir lassen, wenn wir hier in einem Höllentrip sind.", bockte der Spieler. Seine Arme waren vor der Brust verschränkt, während er einen Schmollmund zog. Seine Art brachte mich dazu die ganze Situation gleich entspannter zu sehen. „Dabei sollte man Tetsurō vor allem nicht vor einem laufen lassen.", gab ich noch von mir und lächelte in mich hinein, da der Junge neben mir zusammenzuckte. Nun liefen wir den Rest zu viert, da Akaashi mit zügigen Schritten seinen eigentlichen Partner gefolgt war.

𝒯𝒽ℯ ℬℴ𝓀𝓊𝓉ℴ ℱ𝒶𝓂𝒾𝓁𝓎  ᵇᵒᵏᵘᵗᵒˣʳᵉᵃᵈᵉʳ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt