|Damals|
Das Klingeln an der Tür riss mich aus meinen trüben Gedanken und brachten mich schließlich dazu vom Sofa aufzustehen und an die Haustür zu gehen. Als ich diese öffnete stand ein breit grinsender Kōtarō mit zwei Einkaufstüten vor mir. Verwunderung stand mir ins Gesicht geschrieben. „Deine Nachricht klang heute anders als sonst und von Kozume hatte ich eine kleine Andeutung bekommen, dass es dir nicht besonders gut geht. Daher habe ich uns Essen besorgt. Wir werden uns gemeinsam einen sehr gemütlichen Tag machen!"
Unweigerlich stiegen mir wieder die Tränen und ich konnte nicht einmal erklären, ob es an der Trennung lag oder an der Tatsache das der Jungs nur wegen einer kleinen Nachricht solch einen Aufwand betrieb. Mehrmals blinzelte der Zweitklässler als er bemerkte, dass Tränen wieder an mein verweintes Gesicht herunterliefen. Ich bemerkte, wie er sofort seinen Einkauf stehen ließ und die kurze Distanz zu mir überbrückte. Eine angenehme Wärme umschlang mich, als ich seine Arme an meinen Rücken wiederfand.
Ich erwiderte die Umarmung und versuchte das Weinen zu unterbinden. Kōtarō war extra hierhergekommen, um mich aufzuheitern und abzulenken und ich fing hier an zu weinen. „Was auch immer vorgefallen ist, ich bin für dich da.", nuschelte seine tiefe Stimme an meinem Ohr und verursachte damit unbewusst einen angenehmen Schauer über meinen Körper. Was auch immer er bei mir auslöste, ich wollte mehr davon. Bestimmend zog ich den Jungen mehr an mich und genoss einfach diesen Augenblick.
Nach einer Weile lösten wir uns voneinander und ich ließ den Zweitklässler mit dem Einkauf eintreten. „Was hast du denn alles geholt?", fragte ich neugierig und versuchte in eines der Tüten reinzuschauen, was er jedoch schnell vermied. „Lass dich überraschen.", grinste der Grauschwarzhaarige, was mir ein leichtes Lächeln entlockte. Gemeinsam traten wir dann ins Wohnzimmer und der Oberschüler sah sich einmal um, bis er ein Bild von mir entdeckte, wo ich gerade einmal in der ersten Klasse war. „Das bist du?", ungläubig betrachtete er dieses und sah dabei immer wieder zu mir, um die Unterschiede – welche laufe der Jahre gekommen sind – genauer zu entziffern.
Ich bestätigte nur stumm mit meinen Schultern und ließ mich auf dem Sofa wieder fallen. Kotaro hatte mich mitten in einem Film unterbrochen, weswegen ich diesen pausiert hatte. Das bemerkte auch der Oberschüler schnell, worauf er sich sofort neben mich setzte und seinen Einkauf auspackte. Je mehr der Grauschwarzhaarige aus den Tüten herausholte, desto größer wurden meine Augen. Eins nach dem nächsten holte er Süßigkeiten und andere Knabbereien hervor. „Du bist ein Schatz!", brachte ich nur hervor und griff ruckartig nach einer Packung Kekse, als könnte sie sonst wie von Geisterhand verschwinden.
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Die Zeit verflog wie im Nu. Kaum waren die Sommerferien zu ende, startete der schulische Alltag, der für die Jungs mit Morgentraining begann. Da ich nichts weiter vorhatte, war ich meistens mit dabei und wurde von Kōtarō oft zur Schule begleitet. Das Wetter wurde langsam kälter und die Sonne ließ sich immer weniger zeigen. Dabei war es erst September.
Seit einigen Tagen versuchte ich für den Zweitklässler eine Geburtstagsfeier zu planen. Im heimlichen selbstverständlich, was nicht leicht war, da der Junge ziemlich oft an mir hang. Zum Glück konnte mir da Akaashi aushelfen und den Oberschüler manchmal ablenken, damit ich ungestört einige Dingen erledigen konnte. Die letzte Bestätigung erhielt ich von Tetsurō mit einer kurzen Nachricht, die er mir schickte. Erleichtert atmete ich aus.
Endlich war alles besprochen und jetzt musste ich nur noch mit Shirofuku ein Tag festlegen, wo sie nach dem Training zu mir kam. Denn alleine die Gerichte für die Feier mit um die fünfzehn Personen konnte ich nicht bewältigen. So sehr ich auch kochten liebte, so überstieg das diesmal meine Kompetenzen, allein wegen dem Zeitaufwand, der damit verbunden war.
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Ziemlich niedergeschlagen lief Kōtarō neben mir. Heute war sein Geburtstag und allein seine Laune zeigte mir wie unzufrieden er mit dem Tag war, da bisher nichts Aufregendes passierte. Ich musste mir ein breites Grinsen unterdrücken, als mir der Gedanke aufkam, wie der Zweitklässler reagieren könnte. Ich durfte bloß nicht anfangen verdächtig zu sein, damit ich nichts vorher ausplauderte. Auch wenn ich mir denken konnte, was sein Problem war, fragte ich dennoch nach was ihm auf dem Herzen lag. „Nichts, nichts.", antwortete laut seufzend der Junge weiterhin laufend neben mir.
„Wir sind gleich da.", teilte ich den Oberschüler mit. Noch immer wusste er nicht, wohin es ging, und ich hoffte meine Freunde – Akaashi, Tetsurō und Kenma – hatten den Rest dort erledigt, den ich nicht fertigbekam. Ich musste den ganzen Vormittag Kōtarō irgendwie ablenken, dass er niemanden von ihnen anrief, damit sie die Arbeit dort erledigt bekamen. Eine lange Zeit war dies auch ziemlich einfach, da der Zweitklässler sich über meinen spontanbesuch sehr gefreut hatte.
Ich ließ ihn den Vortritt zur Tetsurōs Garten, der sogleich von vielen Leuten herzlichst angebrüllt wurde: „HAPPY BIRTHDAY!" Erschrocken sah der Oberschüler auf und blickte zu den zahlreichen Leuten, die um ihn herumstanden. Alle mit einer kleinen Geburtstagstüte auf den Kopf. Von der einen Sekunden zur nächsten strahlte sein Gesicht, als hätte es keine sieben Tage Regen gegeben. „HEY HEY HEY!" Da war der euphorische und glückliche Kōtarō wieder, was mich tatsächlich breit Lächeln ließ.
„Du kannst deiner Freundin danken, Eulenbastard. Sie hat das alles hier organisiert und auf die Beine gestellt.", grinste schelmisch der Schwarzhaarige und wollte ihn gerade ein Geschenk überreichen, als die goldenen Augen sofort auf mir landeten. Sie strahlen so viel aus und irgendwie setzte bei dem Blick mein Herz für einen Augenblick aus. Es waren echt faszinierende Augen.
Ein erschrockenes Quicken entfloh meinem Mund, als ich plötzlich von Kōtarō angehoben wurde und mit ihm mehrmals um die eigene Achse gedreht wurde. Halt suchend griffen dabei meine Hände an seinen Schultern. „Du bist einfach nur unglaublich!", sprach der Grauschwarzhaarige aus und einen Moment später landete ein kurzer, aber gepresster Kuss auf meiner Wange. Mein Herz setzte wieder aus und verdoppelte sich schlagartig, während ich um die Nase rot wurde. Das hatte er bisher noch nie getan. Ich konnte nichts darauf erwidern und sah unbeholfen weg.
Der Zweitklässler ließ mich wieder los und stürmte in die Masse, um seinen Geburtstag in vollen Zügen zu genießen. „WOAH! DAS ALLES HABEN V/N UND SHIROFUKU GEKOCHT?", der laute und begeisterte Ausruf vom Geburtstagskind brachte mich schließlich zum Lachen. Ich wusste, dass der Junge mein Essen gern aß, da er des Öfteren von meinen Bento mitaß. „Du hättest gar nicht so viel machen müssen.", unterbrach eine bekannte Stimme meine Gedanken, weswegen ich zu dieser Person blickte.
Schmunzelnd betrachtete ich Kenma, der mittlerweile seine Haare blond gefärbt hatte. Als ich nachgehakt hatte, wie es zu so einer Farbe kam, meinte er nur das er nicht auffallen wollte. Kopf schüttelnd musste ich mir abermals ein Lachen verkneifen. „Ich weiß, aber Kōtarō hat mir in der letzten Woche sehr geholfen. Ich wollte ihm etwas wieder geben.", antwortete ich schließlich und sah den beiden Zweitklässlern zu, wie sie über das köstliche Essen redeten und dabei ihren eigenen Spaß hatten.
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Kōtarō rollt mit einem Bürostuhl durch durch die Gegend: "HEY HEY HEY! Habt ihr mich vermisst?"
Ich lächle: "Mit Sicherheit."
Kōtarō stößt sich mit den Fuß an der Wand ab, um in die andere Richtung zu rollen: "Die Geburtstagsfeier von V/n war richtig toll! Seit dieser gibt es jedes Jahr immer so eine hammermäßige Feier."
Ich räusper mich, um auf etwas aufmerksam zu machen.
Kōtarō schaut mich verwirrt an: "Huh? Ist dein Hals trocken?"
Ich schüttle meinen Kopf jeden räusper nochmal lauter.
Kōtarō immer noch verwirrt und gibt mir eine Flasche Wasser: "Vielleicht solltest du lieber doch etwas trinken."
Ich laut seufzend, nehmen die Flasche: "Man Kōtarō! Du sollst den Lesern doch noch was erzählen!"
Kōtarōs Augen weiten sich, als es ihm wieder einfällt: "Achsoo haha! Stimmt ja.", fängt er an, "Es werden nur boch zwei Kapitel kommen, bis die Geschichhe ihren Ende hat."
Ich nickte zustimmend.
Kōtarō auf einmal traurig: "Aber ich will nicht, dass meine Geschichte ein Ende hat."
Ich geschockt: "Nein! Nicht eh... ehm...", totale Überforderung, dass Kōtarō wieder in seinen tief ist.
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𝒯𝒽ℯ ℬℴ𝓀𝓊𝓉ℴ ℱ𝒶𝓂𝒾𝓁𝓎 ᵇᵒᵏᵘᵗᵒˣʳᵉᵃᵈᵉʳ✔️
FanficKōtarō und Reader haben sich ein gemeinsames Leben aufgebaut und eine Tochter, die jetzt selbst auf die Fukurōdani Akademie geht. Eine Oberschule in den sich ihre Eltern kennenlernten und zusammenkamen. Tori Bokuto hat dieselbe Leidenschaft wie ihr...