Chapter I

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Manchmal frage ich mich, ob alles endlich ist. Ob alles nur bis zu einer bestimmten Stelle weiter wächst. Einen begrenzten Raum füllt.
Wenn ich Neues erfahre, wird dann anderes verdrängt? Gelöscht?
Im Zusammenhang damit komme ich unweigerlich auch immer zu der Frage- Gibt es etwas Unendliches? Etwas Endliches können wir erfassen, prüfen, nachvollziehen. Aber... Wenn man unbegrenzte Kapazitäten hätte... Wenn man alle guten Eigenschaften vereinen würde...?
Und, wenn es so wäre, wäre das nicht der wahre Perfektionismus?

Irgendwann in meinem Leben sind diese Fragen wohl zur Gewissheit geworden. Und wohl auch zu dem Ziel, das mein Projekt hat.
Das perfekte Projekt.

~•~•~

Ich sehe das blaue Schimmern an der Decke. In wellenförmigen Bewegungen kommt es in Unruhe.
Ich weiß, wie aus dem Nichts, dass etwas nicht stimmt. Doch ich empfinde keine Angst.
Eigentlich... Empfinde ich gar nichts.
Dann vernehme ich ein Surren, ein schrilles, lautes Piepen... und ich kann nicht mehr atmen. Es ist schlicht keine Luft mehr da. Ich versuche vergeblich zu schreien, schlage um mich, denn plötzlich ist auch die Panik da. Und mit ihr Luft.
Ich atme tief ein, der Sauerstoff klärt mein Gehirn. Das nächste, was ich vernehme, vernebelt es wieder mit Panik. Ein Schrei, ein Schuss und schließlich noch ein Schrei, diesmal länger und schmerzerfüllter. Und dann bin ich plötzlich auf den Beinen und laufe. Renne, so schnell ich kann. Ich spüre, dass mein Atem sich beschleunigt, und bin dankbar, dass der Sauerstoff mir bis jetzt noch erhalten geblieben ist.

Nach einer Ewigkeit halte ich an. Noch einen Schritt, und ich werde zusamenbrechen. Doch etwas in meinem Kopf treibt mich weiter an, überwindet meine Psyche und als ich aufblicke, sehe ich nur noch diese unendliche, rote Wand, für die ich in meinem Gedächtnis keine Bezeichnung finde...
Wie ferngesteurt umkurven meine Füße jede Unebenheit, ohne dass ich hinsehe. Weiter, immer weiter, ohne Rast, ohne Pause...
Und dann, mitten in einer dunklen, engen Gasse, passiert es.
Ich spüre einen Stich, tief in meinem Kopf und wie meine Intuition mich wieder versucht, anzutreiben, doch jeder menschliche Körper hat auch körperliche Grenzen. So fühle ich noch einmal, wie der Schmerz heftig zuschlägt, spüre noch, wie ich falle und wie alles um mich schwarz wird.

Ja. Erstes Kapitel... Ich hoffe, ihr mögt es und lest ein wenig weiter.
Ich werde versuchen, die Geschichte immer dienstags, donnerstags und samstags zu updaten... Mal schauen.:3 Über einen Vote oder einen Kommentar würde ich mich natürlich richtig freuen. ツ♡ ♕

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