1 Kapitel

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Mein Blick war nur auf den Lidstrich fixiert. Ich versuchte schon meinen hundertsten versuch das die linke Seite einigermaßen wie dich rechte aussah. „Geschafft" jubelte ich vor mich hin da es mich echt viel Zeit gekostet hatte.

Schnell schlüpfte ich in mein schwarzes mini Kleid das ich mir für die Party rausgesucht hatte und warf mir dann meine Tasche um. Ich hatte keine Zeit mehr meine Haare durch zu kämmen da Hanna wahrscheinlich schon zum zehnten Mal auf die hupe drückte. Ich war spät dran und das ließ sie mich deutlich spüren.

Ich schlug meine Zimmertür hinter mir zu und rannte dann gerade Wegs die Treppe nach unten wobei ich fast mit Ryan zusammen stieß. Er war der beste Freund meines Bruders und war eigentlich so gut wie immer bei ihm weshalb ich quasi mit ihm aufgewachsen bin. Immerhin kennen sie sich schon seit der Grundschule.

„Sorry" rief ich ihm schnell zu als sich unsere Arme beim vorbeirennen streiften. Ich war froh das ich dadurch nicht umgefallen bin den bei diesen High Heels war es besonders schwer Gleichgewicht zu halten. „Deine Haare sind ja ganz durch einander" „Ich weiß danke" stimmte ich ihm zu. Normalerweise sollte mir so etwas peinlich sein aber er hat schon viel peinlichere Dinge von mir gesehen. Er war so etwas wie ein zweiter Bruder für mich. Manchmal frage ich mich ob er überhaupt ein Zuhause hatte denn er fuhr sogar ab und zu mit uns in den Urlaub.

Ein weiteres Hupen riss mich aus meinen Gedanken. Stimmt ich hatte es ja eilig. Erschöpft hielt ich vor dem Auto an. „Boah Kaja wie oft denn noch wir kommen zu spät!" „Danke freut mich auch dich zu sehen Hanna" gab ich zurück. „Na los jetzt steig schon ein."

Die Party war ein voller Erfolg. Es hatte niemanden gestört das wir zu spät waren und wahrscheinlich wäre es gar nicht aufgefallen, wenn wir gar nicht erst gekommen wären. Es war einfach so viel los. Ich hielt gerade mein drittes glas in der Hand merkte aber noch nicht mal ansatzweise das ich angetrunken war.

Die Musik war Laut weshalb ich erst jetzt bemerkte das sich jemand neben mich auf das Sofa gesetzt hatte. Er nahm sich die Flasche und schenkte erst mir und dann ihm ein. Mit einem lächeln bedankte ich mich bei ihm und nahm dann einen weiteren Schlug von meinem Getränk. Er nickte raus zur Tür und ich folgte ihm einfach mal. Ich hatte gerade sowieso niemand anderen.

Die Straßenlampen Leuchteten auf uns herab und erst jetzt erkannte ich ihn so richtig. Er hatte blondes Haar und war eigentlich überhaupt nicht mein Typ. Ich stand auf dunkel braunhaarige und das schon seit ich denken kann. Naja ich könnte heute ja mal eine Ausnahme machen oder?

Wir setzten uns auf eine Bank die ein wenig abseits des Hauses war. „Ich bin übrigens Alex" „Kaja" stellte auch ich mich vor. „Ich weiß, ich gehe mit deinem Bruder und Ryan in eine Klasse." Das war gar nicht gut. Die beiden dürfen auf gar keinen Fall wissen wo ich bin. Wenn sie wissen würden das ich mit 15 bald 16 auf Partys mit Alkohol gehe dann würden die beiden mich nie wieder rauslassen. Jetzt musste ich eingreifen. Dieser Typ durfte nicht mein Leben auf den Kopf stellen.

Langsam rutschte ich näher zu ihm. „Was wirst du jetzt tun?" fragte ich. Ich sah in seine Richtung und sagte dann. „Ich hoffe wohl du verrätst mich nicht" lächelte ich spielerisch. Er tat so als würde er überlegen also musste ich weiter gehen. Vorsichtig setzte ich mich auf seinen Schoß. Er zuckte ein wenig da er damit nicht gerechnet hatte doch dann grinste er. Innerlich rollte ich mit den Augen.

Ich musste sogar noch einen schritt gehen. Also beugte ich mich vor und Küsste ihn. Seine Lippen waren rau. Er schmeckte nach Alkohol aber ich wahrscheinlich auch. Ich entfernte mich wieder von ihm.

„Und? Wenn du es Fynn und Ryan erzählst dann könnten wir uns nie wieder treffen. Wäre das nicht schade?" Mehr Verzweiflung in meiner stimme war da einfach nicht.

Ein Auto fuhr auf den Parkplatz und das Licht leuchtete in unsere Richtung so dass meine Augen noch mehr funkelten. Er sah wie wichtig es mir war. Doch satt einer Antwort küsste er mich erneut. Ich ließ es einfach über mich ergehen. Hauptsache ich konnte ihn irgendwie überreden.

„Kaja?" Sofort riss ich mich los. Die stimme war zu bekannt. Ich würde sie immer und überall erkennen. Vorsichtig drehte ich mich um. „Ach du scheiße, das bist ja wirklich du" Ryan sah mich mit weiten Augen an.

„Überraschung" sagte ich so glaubwürdig wie möglich. Es war der mieserste Zeitpunkt wo er mich gerade erwischt hatte. Ich sahs immer noch auf dem Schoß von seinem Klassenkameraden und das auch noch vor einer großen Party. Es hätte überhaupt nicht schlimmer kommen können.

I am in love whit the best friend of my brotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt