Chapter 1

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Mein Herz tat weh. Als würde jemand einen Speer auf mich zielen und treffen. Jedes Mal an die gleiche Stelle. So etwas hatte ich schon einmal in einem Film gesehen. Ich versuchte jeden Tag dagegen anzukämpfen, aber ich war machtlos gegen diese Kraft. Gegen diesen Speer. Ich war nicht das starke Mädchen. Ich war es vermutlich nie gewesen und werde es nie sein. Ich hatte gelernt, wie sich das ganze Leben innerhalb von Sekunden verändern konnte. Sowohl positiv, als auch negativ.

In meinem Fall, negativ. Durch einen Bruchteil von Sekunden war es dahin, das schöne Leben. Mein Vater tot.

Die Bilder des Unfalls traten mir erneut in den Kopf und ich versuchte sie zu verdrängen, wollte sie nicht sehen. Mein Blick wurde unscharf durch die Tränen die ihren Weg auf mein Gesicht suchten. Sie waren ein Bestandteil meines jetzigen, neuen Lebens. In dem ich langsam lernte Erwachsen zu werden und wie weh das alles tun konnte. Es konnte weh tun, wenn man Menschen verliert. Es konnte weh tun, wenn man alleine war.

Es war nicht fair, dass er mir genommen wurde. Es war nicht fair, dass er starb. Es war nicht fair, dass er aus meinem Leben gerissen wurde. Von einem Moment auf den anderen war er weg. Er würde nie zurückkommen. Es war meine Schuld, dass er nicht mehr hier war, dass er mir genommen wurde, dass die Menscheit ohne einen so wundervollen Menschen leben musste. Ich hatte versucht es zu vergessen, zu verdrängen, doch die Schuldgefühle holten mich immer wieder ein.

Niemand konnte sie mir nehmen. Es war als waren sie plötzlich da und würden niemals verschwinden. Vermutlich würde ich bis zu meinem Tod mit ihnen Leben. Ich konnte sie nicht vergessen. Ein Jahr war es her.

Genau ein Jahr.

Wir waren in das Auto gestiegen, wie jeden Tag auch. Lachend fuhr er los und wir stellten das Radio auf volle Lautstärke. Unser Lieblingslied lief. Mein Vater war ein konzentrierter Autofahrer. Das musste man auch sein in dieser Stadt, auch das hatte ich gelernt. Grinsend redete ich mit ihm. Er würde mich zur Schule bringen, wie jeden Tag auch. Er sah zu mir, lächelte und strich mit einer freien Hand eine Strähne aus meinem Gesicht. Zum allerletzen Mal.

Dann ging alles rasend schnell, ein lauter Aufprall und im nächsten Augenblick war alles schwarz. Die Erinnerungen verschwammen.

Das war der letzte Moment in dem ich ihn gesehen hatte. Ab diesem Tag an, war mein Leben nicht mehr das alte.

Irgendwie war der Sinn mit ihm gegangen.

Als ich wieder zu mir gekommen bin, hatte ich gespürt, dass etwas nicht stimmte, dass etwas Schlimmes passiert war.

Die Ärzte hatten mir Blicke zu geworden, man sah ihnen an, dass sie Mitleid hatten. Aufgesprungen war ich, war aus dem Zimmer gerannt und hatte ihn gesucht. Doch er war nicht mehr da.

Er war bereits im Himmel.

Ich schluckte und wischte die Tränen aus meinem Gesicht. Es war meine Schuld, ich hätte an seiner Stelle sterben sollen. Mein Gesicht verzog sich vor Trauer und ich sah auf meine Hände. Niemand war da gewesen, alle waren sie verschwunden. Früher hatte ich gedacht, in meinem Leben gab es nur Menschen die mich liebten und immer für mich da wären. Die egal was ich tat, hinter mir stehen würden.

Heuchlerei.

Die Menschen hatten sich abgewendet, niemand wollte etwas mit einem Kind zu tun haben, dessen Eltern sich nicht mehr kümmern konnten, dessen einziges Familienmitglied sich den Kummer von der Seele trank. Nach dem Tod meines Vater begann meine Mutter zu trinken. Anfangs jeden Tag ein Glas Wein, danach schon morgens, dann irgendwann den ganzen Tag. Die Weinflaschen wurden zu Wiskeyflaschen. Ich hatte sie alle versteckt, ich hielt es nicht aus. Ich wollte ihr doch helfen. Sie hatte mich angeschrien, geschlagen und dann hatte ich auch sie verloren.

Jetzt ist vermutlich auch sie tot. Ich hasste sie.

Meine Arme waren voller Narben, nicht etwa wegen dem Unfall. Nein. Ich hatte es überlebt, mir ging es 'gut'. Ich war 16 als ich damit begonnen hatte. 16 war nicht gerade das Alter in dem man alleine sein sollte. Ich fing an den innerlichen Schmerz zum äußerlichen zu machen. Es war ein Verlangen, eine Abhängigkeit vom Schmerz. Ich wollte ihn spüren.

So wie ihn mein Vater gespürt haben musste.

Langsam stand ich auf. Mein Blick war völlig unscharf, wegen der Tränen, die ich vergossen hatte. Ich wühlte in meinem Schrank. Erst als ich gefunden hatte, wonach ich suchte setzte ich mich auf mein Bett und setzte es an. Ich drückte, weinte, drückte und weinte noch mehr.

Mein Arm war blutgetränkt.

Warme, rote Flüssigkeit lief an ihm herunter und tropfte auf den Boden. Ohne mit der Wimper zu zucken sah ich zu wie immer mehr Tropfen dort landeten und langsam ein kleiner See aus Blut entstand. Dann brach alles aus mir heraus. Wild fing ich an zu schluchzen. Ich wusste wie kaputt mein Leben war. Aber alles was ich wollte war nur das er zurückkam, zurück auf die Erde. Zu mir.

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Das wäre einmal eine Idee von mir. Aber ich weiß nicht ob sie euch gefallen würde. Auf jeden Fall würde es es eine 1D FanFic werden und es würde um Niall gehen :) Schreibt bitte in die Kommentare ob ich das weiterschreiben soll oder nicht :) Wäre echt lieb:) Dazu muss ich sagen, es wird nicht immer so nun ja depressiv bleiben, also lasst euch davon nicht abschrecken! Lest einfach weiter, wenn es euch gefällt und hört euch das Lied an der Seite an oh :-)

Alina

It hurts to grow up (Niall Horan) ON HOLDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt