Mein Herz schlug gegen meine Brust, während meine Hände den BH fallen ließen.
"Mach die Tür auf", flüsterte ich und starrte auf die Klinke, der geschlossenen Tür, dem einzigen Ausweg aus dem Raum. Marc kam näher, seine Arme schlangen sich um meinen Körper, der unwillkürlich zusammen zuckte. "Nein", flüsterte er. Seine Lippen befanden sich wenige Zentimeter von meinem Ohr entfernt, als er meine gebrechliche Stimme nachahmte.
Seine Hände legten sich auf meinen Bauch und drückten mich näher an sich heran. Mit meinen Armen um mich schlagend, war ich gefangen in seinem Griff. Er war stärker als ich. Als ich ihm meinen Ellbogen in den Bauch rammte, hielt er für einen kurzen Moment inne und stöhnte auf.
Kurz danach taumelte er auf das Bett zu. Mit aller Kraft versuchte ich ihm zu entkommen, wegzurennen.
Vor dem Bett blieb er stehen und drehte mich so, dass ich in ansehen konnte. Seine Augen flackerten. In diesem Moment wünschte ich mir, dass er mich schlug. So lange bis ich zu Boden fiel. Damit wäre ich klargekommen. Nicht mit der neuen Art der Rache.
Eine seiner Hände legte er auf meine Brust, die andere ruhte auf meinem Bauch. "Und du bist wirklich schon 17?" Sein Lachen hallte durch den Raum. Ich hasste ihn. Ihn und seine Lache.
Mein Knie traf ihn in den Bauch, keuchend stieß er mich aufs Bett. Danielle sollte kommen. Danielle würde jede Sekunde kommen. Irgendwer würde mir zu Hilfe kommen, redete ich mir ein.
Er beugte sich über mich. Seine Mundwinkel waren wieder zu einem Grinsen verzogen. Er saß auf mir. Sein Gewicht lastete auf mir.
Ich trat um mich, doch meine Beine trafen ins Leere. Meine Arme waren in seinem Griff gefangen. Tränen liefen meine Wangen hinunter. Das Grinsen auf seinem Gesicht wurde breiter.
"Du bist bald 18. Es wird Zeit", hörte ich ihn sagen, als würde dies alles rechtfertigen.
Seine Lippen drückten sich auf meine. Seine Zunge presste sich verlangend in meinen Mund und mir blieb die Luft weg. Das war also mein erster Kuss. Die Tränen liefen weiter meine Wangen hinunter.
Ich heiße Alina Martens, ich werde bald 18 Jahre alt und habe die letzten Jahre damit verbracht, in meiner Trauer zu versinken und nebenbei von einem Heimbetreuer misshandelt zu werden, mit dem ich gerade meinen ersten Kuss erlebe. Na, wie klingt das?
Die Wut in mir, trieb mich dazu auf das nächst Beste, was in diesem Moment seine Zunge war zu beißen. So lange bis ich Blut schmeckte und seine Hand hart auf meine Wange prallte. "Danielle", schrie ich. "Hilfe", brüllte ich. Mrs Neyson's Büro lag viel zu weit weg, niemand konnte mich hören.
Seine Lippen erstickten meine Hilfescherie. Seine Hände schoben sich unter meinen Pullover. Ich schlug auf ihn ein, was ihn allerdings nicht im Geringsten zu stören schien. Ich erlebte gerade meinen zweiten Kuss und ich war viel zu sehr damit beschäftigt zu weinen, als dass ich wusste wie es sich anfühlte.
Ich biss erneut zu und eine Hand drückte sich unsanf auf meinen Mund. Seine Lippen wanderten meinen Hals hinunter. Sein Atmen kitzelte an auf meiner Haut. Seine Atemzüge wurden ungleichmäßig.
Er zitterte. Gefiel ihm was er tat?
Seine Hand zog mir den Pullover vom Kopf. Ich begann erneut zu schreien. Jemand musste mich hören. Irgendwo da mussten Menschen sein. Die mussten mich hören. Sie wollten nur nicht.
Nein, sie durften nicht.
Mittlerweile konnte ich nur verschwommen den Körper über mir erkennen. Aber ich spürte die kalten Finger, die versuchten meinen BH zu öffnen. "Danielle", schrie ich erneut. Er stopfte mir etwas in den Mund. Meine Schreie erstarben.
Mir wurde bewusst, dass ich rein gar nichts ausrichten konnte. Dieser Mann war stärker als ich, sein Willen ebenso.
Marc wollte, dass ich die Erinnerungen an ihn nie loswurde. Dass sie mich immer begleiteten.
Er wollte mein Leben zerstören.
Hastig striff er den letzten Rest Kleidung, die meinen Oberkörper noch bedeckte davon und ich spürte seinen Blick. Seinen ekelhaften, abartigen Blick.
Seine Hände legten sich an meine Brust. Ich erschauderte. Ich weinte. Ich wollte weg. Ich wollte versinken, für den Rest meines Lebens.
Er begann seine Lippen über meinen Bauch zu streifen. Immer höher. Seine Finger ließen ab und widmeten sich stattdessen meinem Gürtel. Mit einem gekonnten Griff öffnete er ihn. Schritte waren auf dem Flur zu hören und ich trat erneut um mich, allerdings stand er auf. Er öffnete seinen Gürtel, seine Hose und sah mich durchdringend an. Er wischte mir mit einem Tuch die Tränen aus dem Gesicht und grinste.
Sein Blick war gefährlich. Ich hatte keine Chance zu schreien.
"Alina?" Danielle stand vor der Tür und klopfte. Marc schloss sie auf. Ich wusste nicht, ob ich wollte, dass Danielle mich sah. Das würde sie nicht können. "Wo ist Alina?", fragte Danielle. "Im Bett", flüsterte er und sah an sich herab. Nein.
"Wir brauchten ein wenig Zeit für uns. Die Arme hat mich ziemlich vermisst. Sie hat dir doch sicherlich erzählt, dass..." Er machte eine Pause und seine Stimme wurde leiser. "Dass wir eine Beziehung führen?", beendete er seinen Satz und ich schluckte. Nein.
Mein Hals fühlte sich rau an. Ich wollte aufstehen und schreien, dass es nicht stimmte. Dass er lügte.
Aber ich schämte mich.
"Hier, trag schon mal diese Kiste ins Auto" "Alina?", fragte Danielle erneut. "Ich glaube nicht, dass sie jetzt mit dir reden kann." Er drückte ihr eine Kiste in die Hand und sie verschwand. Lächelnd kam er auf mich zu, hob mich aus dem Bett. "Zieh dich an bevor sie zurückkommt"
Ich tat es.
Seine Hände hielten mich an den Schultern fest und er sah mich durchdringend an. "Du wirst niemandem etwas erzählen, hörst du? Ich werde dich finden." Begierig sah er an mir herab. Stumm nickte ich und drehte mich um, um eine der Kiste zu tragen. Ich spürte seine Hand an meinem Hintern.
Es war schlimmer, als seine bisherigen Schläge. Das alles war schlimmer als den Schmerz nach den Schlägen zu spüren.
Er schnappte sich die restlichen 2 Kisten und wir begaben uns zu Danielles Auto. Sie wartete bereits im Wagen. Marc hatte sich weder die Mühe gemacht, seine Hose zu schließen, noch ein Shirt überzuziehen.
Er war ein Arschloch. Ein Mistkerl. Ich hasste ihn.
Wir verstauten die Kisten im Kofferraum. Die ganze Zeit über sagte ich kein Wort.
Ich wusste nicht, was eben passiert war, aber ich wollte alleine sein. Ich wollte mir die Seele aus dem Leib schreien, um all das zu vergessen.
Marc griff nach meiner Hand und zog mich zu sich heran. 'Ich werde dich finden'.
"Ich fand es schön", flüsterte er und drückte mir einen Kuss auf den Mund. Danach schlangen sich seine Arme um mich, was wohl eine Umarmung darstellen sollte.
"Und das war noch nicht einmal alles", raunte er mir ins Ohr.
Seine Stimme klang anders. Er ließ mich los. Für einen Bruchteil einer Sekunde sah ich ihn an, wollte ihm deutlich zeigen, was er mir angetan hatte.
Er war ein Schwein. Ein perverses Schwein, das nicht verdient hatte, auf dieser Erde zu sein.
|| Ich hoffe ich habe euch nicht all zu sehr verstört und ihr seid nicht enttäuscht wegen dem Kapitel oder so. Ich hoffe es gefällt euch :-) ♥ ||
DU LIEST GERADE
It hurts to grow up (Niall Horan) ON HOLD
Fiksi Penggemar"Dann war sie weg, von jetzt auf gleich. Und ich hab jeden Gott verdammten Tag damit verbracht sie zu suchen. Verstehst du? Jeden Tag."