Jasmin's POV
Es sind mittlerweile nun einige Wochen vergangen, die ich in meinem Zimmer im dunkeln mit Tränen, Alpträumen und Schmerzen verbracht habe... Meine Augen sahen müde, erschöpft und... man könnte schon sagen Tod aus. Ich schlief nicht und wenn mein Körper vor Müdigkeit dann doch einschlief, dann nur kurz und schlecht.
Jede Nacht wache ich schreiend auf und halte meine Eltern vom schlafen ab. Es tut mir leid, dass ich Ihnen solche Sorgen und Kummer zubereite. Gerade meiner Mom... Sie sieht fast genauso aus wie ich. Ihre wunderschönen Augen sind trüb geworden und von Tag zu Tag bilden sich mehr Ringe unter Ihnen.Ich schaute auf die Uhr, die auf meinem Nachttisch stand. 2:32 Uhr... Ich setze mich auf, schaute aus dem Fenster und dachte wie jeden Tag an Hailey. Was Sie wohl gerade machte? Wie es Ihr geht? Hailey... Ich merkte wie sehr Sie mir fehlte. Als Sie das letzte mal hier war um mit mir zu reden, hat es mir noch mehr weh getan als davor. Ich weiß, dass es Ihr das alles leid tut, aber es ändert nichts an der Situation... an der Tatsache, dass ich Sie verloren habe an eine andere. An jemanden, an dem ich selbst schuld bin, weil ich die Person in Ihr Leben ließ. Ich konnte es nicht ändern, dass Hailey eine andere liebt, aber ich wünschte, dass ich es wäre, der Sie jeden Morgen einen Kuss mit einem Lächeln gibt und mich mit Ihren Braunen Augen verträumt ansieht... aber das tut Sie nicht mehr. Nie wieder. Und das bricht mir das Herz. Ich habe mich noch nie so sehr in jemanden verliebt, dass ich mir mein ganzes Leben mit der Person vorstellen konnte und nun ist diese weg.
Hätte ich mehr tun sollen? Kämpfen? Hailey zeigen sollen, dass Sie alles für mich ist?
Aber tat ich das nicht schon? Was sollte ich noch tun? Ich liebte Hailey über alles auf der Welt. Sie war mein Anker für mich, mein Fels in der Brandung. Nein... ich konnte nicht mehr tun. Ich habe Ihr alles gegeben und es hat nicht gereicht. WEGEN IHR! WEGEN SHAY! Sie nahm mir Hailey weg und das wird Sie bereuen! Eines Tages wird Sie es bereuen.
Gott ich vermisse Sie... ich versank wieder in ein schluchtzen und brach in mir zusammen. Ich wollte aufstehen und raus. Ich konnte das meinen Eltern nicht schon wieder antun.
Mit roten Augen zog ich mir Jacke und Schuhe an und verließ das Haus. Ich steckte meine Hände in die Jackentasche und lief meinen Weg auf der Straße entlang.
Meine Tränen verschleierten mir die Sicht. Meine Gedanken wurden lauter... Wieso hab ich Sie verloren? Wieso tat Sie mir das an? Was hatte Shay, was ich nicht habe? Warum? Ich war Ihr so wenig wert, dass Sie mich angelogen und betrogen hatte... Ich spürte wie der Schmerz in meiner Brust zunahm und mein weinen lauter wurde.
Meine Beine hielten mich nicht mehr.
Ich spürte, wie ich zusammen sackte und mich auf dem Bordstein nieder ließ.
Ich blickte zurück und bemerkte, dass Ich ziemlich weit gelaufen bin. Ich laufe weiter. Ich werde nicht zurück blicken. Nicht in nächster Zeit. Ich muss hier weg. Weg von den Straßen, weg von dem Ort, weg von Hailey... Ich wollte aufstehen und weiter laufen, doch nichts trug mich. Ich war müde... Ich merkte nur noch wie mir die Augen zufielen und hörte das Geräusch von einem Auto, danach war alles still und dunkel.Ich wurde durch warme Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht wach, die durch mein Zimmer Fenster schienen und öffnete langsam meine Augen. Vorsichtig schaute ich mich um um bemerkte, dass Ich in meinem Zimmer war. Moment... MEINEM ZIMMER? Ich richtete mich auf und merkte, dass es kein Traum war. 10:15 Uhr. Wow... ich hatte lange geschlafen. Aber... wie kam ich nach Hause? Ich hatte keine Erinnerung mehr. Langsam stand ich aus dem Bett auf und lief in Richtung Tür ins Wohnzimmer, wo ich sofort meine Mutter erblickte die aufsprang und zu mir rannte.
,,Oh Jasmin mein Schatz!'' hörte ich Sie leise und glücklich sagen. Sie lächelte, das spürte ich, als Sie mich umarmte.
,,Hey Mom'' brachte ich leise heraus und bekam selbst ein ganz kleines Lächeln über die Lippen. Mein Dad stand dicht hinter Ihr, als Sie sich von mir löste und hielt meine Hand fest. ,,Es ist so schön, dass du wach bist und mit mir redest. Auch, wenn es nur 2 Worte waren.'' Ich wollte weg... das weiß ich noch, weg von allem. Auch meinen Eltern. Aber konnte ich das Ihnen antun? Ich sah zu meinem Dad der selbst Tränen in den Augen hatte. Langsam lief ich auf Ihn zu und schloss Ihn in die Arme. Ich spürte wie viel Angst und Last Ihn quälten. ,,Ich mache uns Frühstück.'' Hörte ich Ihn sagen und blickte stillschweigsam zu meiner Mutter, die mit Tränen zu kämpfen hatte.,,Bitte wein nicht, Mom.'' Brachte ich so liebevoll wie es ging zu Ihr rüber und nahm Sie nochmal in die Arme. ,,Komm, lass uns ins Wohnzimmer, mein Schatz.'' Stumm nickte ich und folgte Ihr. ,,Mom?'' fing ich dann an und blickte zu Ihr. Sofort nahm Sie wieder meine Hände und setzte sich ganz dicht zu mir.
,,Wie bin ich gestern nach Hause gekommen? Habt Ihr mich gefunden?'' Fragte ich verwirrt nach und wartete auf Ihre Antwort ab.
,,Jas, mein Engel... es war nicht gestern... Du hast 2 Tage lang geschlafen.'' Moment? 2 Tage? Wow... ,,Und nicht wir haben dich gefunden...'' Sie machte eine kurze Pause und ich ahnte es schon. ,,Hailey war die Nacht unterwegs und hat dich dort an der Straße liegen sehen. Sie brachte dich hierher und ist noch eine ganze weile bei dir liegen geblieben.''Hailey hat mich also wirklich gefunden... und blieb... und ich hab nichts davon mitbekommen. Wie gerne ich das gespürt hätte Sie noch 1x neben mir liegen zu haben. ,,Ich weiß, Honey'' Hörte ich meine Mom zu mir flüstern, als hätte Sie meine Gedanken gelesen und streichelte über meine Wange. ,,Wird es jemals heilen Mom?''
Etwas bestürtzt und traurig sah Sie mir in die Augen und lächelte kurz darauf.
,,Ja, mein Liebling. Wird es. Keine Sorge.''
Sie schloss mich nochmal in eine feste Umarmung, bevor mein Dad uns zum Frühstück rief und wir aufstanden, um gemeinsam nach mehreren Wochen wieder zusammen zu essen. Als Familie. Wie wir es waren. Und ich hatte das Gefühl, dass jetzt alles wieder langsam Berg auf geht. Das hoffte ich zumindest...
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SIE & Plötzlich ist alles anders! Teil 2
Teen FictionEinige Jahre später... „Bist du soweit?" Der Duft von Wald, Lilien, Rosen und Lavendel umgab sich um mich und mein Brautkleid herum. Ich blickte meinen Vater an und lächelte. JA! Und wie ich es war! Ich nickte Ihm zu und nahm seinen Arm. Mit klopfe...