I need Time...

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Langsam öffnete ich die Tür zu Jasmins Zimmer und schaute durch den kleinen Spalt, bevor ich Sie ganz öffnete. Meine Augen glitten durch den Raum, wo nur ein paar Sonnenstrahlen durch schienen und blieben schlussendlich an Jasmin hängen, die auf dem Bett saß und aus dem Fenster schaute.

Die Blumen auf Ihrem Schreibtisch waren verwelkt. Der Teppich sah mittlerweile schon blass und staubig aus und alles wirkte Trüber als ich es in Erinnerung hatte...

Langsam lief ich auf Sie zu und kniete mich vor Ihr hin. Neben Ihr auf dem Nachttisch stand eine Tasse mit Tee, die noch immer durch die Hitze dampfte... unangerührt.
Mein Blick schweifte nun zu Jasmin.
Ich begutachtete jeden Millimeter von Ihrem Gesicht. Ihre Augen starrten kühl und leer in Richtung Fenster, als wäre ich nicht da.
Ihre Haut ist blasser geworden, Ihre Lippen kaputt und aufgebissen und Ihre Nase wie auch Ihre Augen waren leicht rot.
Daran bist du Schuld, Hailey...

„Hey, Jasmin..." sprach ich nun endlich vorsichtig zu Ihr und versuchte Ihren Blick auf mich zu richten. „Ich... wollte mit dir reden. Es tut mir leid, was ich getan habe und was passiert ist. Ich will mir nicht vorstellen wie du dich fühlst. Ich hab dir sehr weh getan, was nie meine Absicht war. Das musst du wissen. Ich kann verstehen, wenn du mir nicht verzeihst, aber ich wollte wenigstens, dass du mir zuhörst und weißt, dass du mir nicht egal bist, sondern immer noch wichtig..."

Ich wartete ein paar Sekunden nachdem ich dies sagte um Ihr Zeit zum antworten zu geben, doch nichts. Stille. Nur unser Atmen war zu hören. Sollte ich?

Zögerlich legte ich eine Hand auf Jasmin Ihr Bein und streichle kurz drüber. „Bitte rede mit mir... ich weiß ich hab Mist gebaut und du hasst mich gerade, aber... Ich liebe dich halt noch immer irgendwo und Du bedeutest mir so viel."

Hoffnungsvoll schaute ich Ihr in die Augen, die dann tatsächlich Ihren Weg zu meinen fanden. Ihr Blick traf mich eiskalt und verletzt. Autsch

„Ich weiß nicht was du von mir hören möchtest, Hailey. Du hast mir das Herz gebrochen. Mehrmals. Obwohl du meintest, dass ich mir wegen Shay keine Sorgen machen brauch... ich habe dir vertraut und du hast es missbraucht. Was erwartest du jetzt von mir? Das ich dir verzeihe, nachdem du Shay zum Flughafen nach gerannt bist?"

Sie hatte Recht. Was erwartete ich hier eigentlich? Ich hab nicht gedacht, dass Sie mir verzeiht. Das werde selbst ich mir niemals verziehen. Ich hab meine Beste Freundin verloren, meine Ex und zeitgleich meine Verlobte. Verlobte... Fuck.

„Nein, natürlich nicht. Ich werde mir das selbst niemals verziehen. Ich hab das getan was ich niemals wollte. Dich verletzen und zu verlieren. Du bist meine Beste Freundin, Jas. Und noch so viel mehr immer noch für mich. Und-"

„Hör auf!"
Unterbrach Sie mich mit schwacher Stimme und ich bemerkte wie Sie zu zu zittern begann.
„Geh bitte. Ich brauche Zeit." Es war nur wie ein Hauchen, aber ich verstand es. Sollte ich jetzt wirklich gehen?
Gott Fuck, Hailey... was hast du nur angerichtet...

Auf Ihre Bitte hin, stand ich nun vom kalten Boden auf und blickte von oben nun auf Sie auf das Bett herunter. Ihre Beine winkelte Sie sofort an und vergrub ihr Gesicht in ihren Armen, die Sie um Ihre Beine umklammert hatte.

Kurz bevor ich die Türklinke runter drückte, blieb ich noch einen Moment vor dieser stehen. „Es tut mir leid, Jasmin. Von ganzem Herzen. Ich werde alles dafür tun, dass es vielleicht normal zwischen uns wird. Ich kann dich nicht verlieren." Mit diesen Worten drückte ich nun endlich die Klinke runter und trat aus dem Zimmer hinaus. Leise schloss ich die Tür und blieb noch ein paar Sekunden davor stehen. Ich hörte wie Sie sofort zu schluchzten begann. Sollte ich nochmal rein? Fuck. Es brach mir so sehr das Herz Jasmin so hören und das war meine Schuld... Ich spürte selbst, wie meine Augen glasig wurden und ich nicht verhindern konnte, dass auch mir ein paar Tränen hinunter rollten.

„Hailey?" Riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken und ich machte wieder die Augen auf. Es war Lindsey, die vor mir stand.
„Gib Ihr etwas Zeit. Das muss ich auch leider."
Stumm nickte ich und hasste mich für das, was ich getan habe. Langsam konnte ich das selbst nicht mehr zurück halten und ließ es einfach zu, dass ich selbst in Tränen ausbrach. Ich spürte wie Lindsey auf mich zu kam und mich in die Arme schloss und sanft Ihre Hand auf meinem Rücken streichen ließ. „Es wird schon wieder alles gut zwischen euch. Mach dir nicht so einen Kopf. Ich versuch mein bestes Sie da raus zu holen. Versprochen."

Ich hoffe es...

SIE & Plötzlich ist alles anders! Teil 2 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt