Justine
„Was? Eine Daunenfederbettdecke? Für australische Nächte?", rief ich erstaunt aus.
Sydney lachte: „Du wirst dich wundern, aber in Australien kann es richtig kalt werden in der Nacht!"
Ich warf mich auf das Bett. Es war wunderbar weich und kuschelig. Ja, es könnte mir sogar gefallen.
Ich teilte mir ein Zimmer mit Vic. Mein Bett stand auf der einen Seite des Zimmers. Mein Kopfende befand sich an der hinteren Wand des Zimmers schräg rechts unter dem Fenster. Das Kopfende von Vic lag an der gleichen Wand wie meines, allerdings schräg links unter dem Fenster. Das Zimmer war nicht sehr groß, aber genug Platz für jeweils einen Kleiderschrank und ein Bett und ein Nachttisch war vorhanden.
Nachdem wir ein leckeres Abendbrot gegessen hatten, begaben Vic und ich uns ins Bett. Es war wirklich ein wenig kühl geworden und ich war froh, in das kuschelige Bett zu dürfen. Morgen war ein neuer Tag und ich freute mich darauf, das erste Mal mit Charlie auszureiten. Was für ein Abenteuer würde ich dann wohl erleben?
Die nächste Woche verging rasend schnell. Wir machten Ausritte durch die Prärie, schliefen unter den großen Bäumen, die kühlen Schatten vor der brennenden Hitze boten und aßen frische Früchte aus der puren Natur. Es war herrlich.
An einem Dienstagmorgen wachte ich auf und blinzelte, draußen war es noch stockdunkel.
Vic kam gerade in den Raum hineingelaufen und rief: „Aufstehen, Schlafmütze! Heute wird früh ausgeritten! Und zum ersten Mal alleine!"
Vic schien richtig gut drauf zu sein. Anscheinend freute es ihn, allein auszureiten.
Die Freude auf den ersten alleinigen Ausritt brannte so in mir, dass ich doch aufstand und runter in die Küche lief. Dort duftete es herrlich nach heißen Brötchen. Ich setzte mich und angelte mir ein noch relativ heißes Hörnchen. Dieses tunkte ich in die leckere Marmelade ein und spülte den Bissen mit einem großen Schluck Orangensaft nach. Den Rest des Hörnchens stopfte ich mir in den Mund, während ich durch die Verbindungstür in den Ponystall rannte.
Als ich Charlie in Windeseile fertig gemacht hatte, lief ich noch einmal rein. Vic hatte mich darauf hingewiesen, dass ich meinen Rucksack vergessen hatte.
Endlich war das Zelt mit der Decke und dem Schlafsack, die Wasserflaschen und das Essen in den Satteltaschen verstaut. Es konnte losgehen.
Sydney legte ihre zarte Hand auf meinen Oberschenkel und sagte sanft: „Passt auf euch auf!"
„Das werden wir, Sydney. Mach dir nur keine Sorgen. Wenn wir bei Nacht noch nicht zurück sind, dann kannst du dir Sorgen machen, eher nicht."
Die junge Frau nickte. Ich konnte ihr förmlich vom Gesichtsausdruck ablesen, dass sie uns vertraute, aber nicht wusste, ob wir zurückkommen würden. Das machte mich nur noch aufgeregter.
Dann konnte es endlich losgehen. Ich war sehr gespannt auf den Ausritt. Charlie ging ruhig neben Ryan und Vic her.
Und ich glaube, hätte ich gewusst, dass dieser Tag der entscheidenste Tag in meinem Leben wurde, dann wäre ich längst nicht so ruhig und entspannt gewesen.
—-
Und hier noch ein Kapitel! Weil ich gerade einfach Lust habe! Vielleicht kommt auch noch eins... wer weiß...? ;D
Vielen Dank für's Lesen,
eure Fiona :D
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Die Eisrosenkönigin
FantasyManchmal kann es echt schwer sein, nichts von seiner Gabe und unglaublichen Kreaturen zu wissen, die es tatsächlich gibt. So glaubt es Justine, ein 17-jähriges Mädchen aus einem gewöhnlichen Dorf und einer gewöhnlichen Familie. Sie begibt sich auf e...