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YOONGI Freitag

Als ich in den Bus einstieg schaute ich mich direkt um, doch Jimin sah ich nirgends. In Gedanken zuckte ich mit den Schultern, er wird bestimmt von seinem Freund gefahren.
Ich komme an der Schule an, als es klingelt gehe ich in unseren Klassenraum doch Jimin kommt nicht. Als unser Lehrer auftaucht ist klar das Jimin nicht zur Schule kommt.
Ich beschließe ihn anzuschreiben. Ich hole mein Handy aus meiner Hosentasche.

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Ich: Hey, warum kommst du nicht? Ich vermute mal du bist krank also schreib mir wenn du irgendwas brauchst.

Ich schalte mein Handy aus und verstecke es schnell bevor Herr Lee etwas bemerkt.

YOONGI Dienstag

Seit Tagen habe ich nichts mehr von Jimin gehört und ich gebe zu ich mache mir große Sorgen. Jin hat mich auch schon angesprochen ob er mir geschrieben hat, da sie alle sich Sorgen machen. Wir alle warten gespannt auf eine Antwort doch er war seit Donnerstag nicht mehr Online. Immer wenn wir ihn anrufen geht nur seine Mailbox ran.

„HALLO. Erde an Yoongi." Jungkook fuchtelt wie wild mit seiner Hand vor meiner Nase herum.
„Oh sorry. Ich war in Gedanken versunken."
„Haben wir gemerkt." Lacht Namjoon.
„Naja, ich habe überlegt ob einer von uns Jimin einen Besuch abstatten soll."
„Darüber habe ich auch schon Nachgedacht. Aber ich wollte heute erstmal zu Hobi. Er hat mir geschrieben und ihm geht's noch schlechter."
Jin guckt mich besorgt an. Er kümmert sich wirklich um jeden von uns.
„Ich kann heute auch nicht. Meine Mutter ist weg und ich muss auf meinen Bruder aufpassen." Sagt Namjoon.
Jk und Tae gucken sich an. Schließlich ergreift Tae das Wort.
„Also wir könnten aber eigentlich hätten wir heute ein Date."
„Naja, wie wärs wenn Yoongi geht."
Jin guckt erwartungsvoll zu mir. Ich nicke nur verblüfft.
„Dann wäre das geklärt. Ich schreibe dir nachher seine Adresse ok?"
Wieder nur ein nicken. Ich freue mich irgendwie Jimin besuchen zu können, klar ich bin nervös und habe Angst im Jimin. Doch tief im inneren freue ich mich.
„Ich brauch seine Adresse, es ist noch nicht dazu gekommen das ich Jimin besucht habe. Wir wollten uns zwar treffen aber nur bei mir und er hat ja abgesagt."
„Klar ich schick dir ne Nachricht."
Namjoon holt sein Handy aus der Hosentasche und tippt etwas. Er blickt auf und genau in dem Moment bekomm ich ne Nachricht.
„Danke." Ich lächel leicht.
-
Ich schaue nochmal auf mein Handy um zu sicher zu gehen das dies die richtige Wohnung ist. Nachdem ich mit sicher bin hebe ich langsam meine Hand, ich atme tief ein und drücke auf die Klingel. Ich wippe hin und her und warte darauf das sie Tür aufgeht doch nichts passiert also drücke ich ein zweites mal.

JIMIN
Ich öffne meine Augen. Es hat gekligelt, davon wurde ich wach.
„Welcher Tag ist heute?" Frage ich mich selber.
Ich schaue auf mein Handy: Dienstag. Eigentlich sollten meine Eltern erst in zwei Tagen wiederkommen. Ich überlege ob ich mich verhört habe doch es klingelt nochmal. Ich stehe langsam auf und schlurfe die Treppe runter. Ich gehe Schritt für Schritt zur Haustür bis ich genau vor ihr stehe. Ich drücke die Klinke runter und öffne die Tür, ich erwarte meine Eltern. Als ich die Person vor mir sehe, starre ich überrascht. Ich kann nicht weggucken. Ist er wirklich gekommen? Täuschen mich meine Augen? Träume ich?

YOONGI
Die Tür öffnet sich und ich freue mich. Ich freue mich das es Jimin gut geht aber nur für einen Moment. Bis ich ihn sehe.
Er ist ganz abgemagert. Er trägt zwar einen Großen Pulli und eine weite Jogginghose, doch sein Gesicht sagt alles. Seine Wangenknochen stehen hervor und seine Haut ist ganz fahl. Seine Augen werden geschmückt von tiefen Augenringen. Er sieht nicht gesund aus garnicht.
„OMFG JIMIN WAS IST LOS."
Er schaut mich verwirrt an. Ich werde von Sekunde zu Sekunde ängstlicher und trauriger.
„Jimin was ist passiert?" Es ist kaum noch ein Flüstern doch Jimin scheint es gehört zu haben.
„Y-Yoongi was meinst du?"
Ich trete einen Schritt näher an ihn heran, zu meiner Verwunderung weicht er nicht zurück.
„Jimin kann ich rein?"
Er nickt und tritt einen Schritt zur Seite. Ich gehe ins Haus und während ich meine Schuhe ausziehe höre ich wie die Haustür hinter mir ins Schloss fällt. Ich steht auf und drehe mich langsam um.
„Jimin was ist passiert? Warum siehst du so aus?"
„Was meinst du?"
„Wann hast du zuletzt gegessen?"
Jimin guckt schokiert fast als hätte ich ihm ertappt.
„Gestern Abend."
„Warum heute nicht?"
„Ich hab geschlafen."
„So siehst du nicht aus."
„Wie meinst du das wie sehe ich denn aus?"
„Jimin wo ist das Badezimmer?"
Er zeigt auf eine Tür ein paar Schritte entfernt. Schnell nehme ich Jimins Handgelenk und ziehe ihn mit mir. Ich öffne die Tür und stelle Jimin so das er direkt vor einem kleinen Spiegel steht.
„Siehst du das?"
„Was?"
„Deine Wangen deine Augenringe?!"
„Was ist damit?" Fragt Jimin unschuldig.
„Jimin zieh bitte deinen Pulli aus."
„Was nein."
„Jimin vertrau mir."
Jimin zögert kurz und zieht seinen Pulli aus. Ich stolper geschockt ein paar Schritte zurück.
„Jimin w-wie?"
Seine Arme waren dünn, obwohl dünn ist untertrieben. Sein T-shirt hig schlaff an ihm herab und ging ihm bis zu den Knien.
„Jimin du bist dünn. Sehr dünn."
In dem Moment werde ich sauer, ich kann nicht sagen warum.
„JIMIN VERDAMMTE SCHEIßE WARUM ISST DU NICHTS? WIE KANNST DU IN SO WENIG ZEIT SO DÜNN WERDEN?"
„I-ich dünn? Haha das ich nicht lache."
„Wie meinst du das?"
„Guck mich doch an! Kein Wunder das Minjae Schluss gemacht hat."
„Er h-hat was?"
„Schluss gemacht weil ich zu dick bin."
„Nein."
„Doch."
Jimin zitterte am ganzen Körper. Es sah so aus als würde er jeden Moment zusammenbrechen.
„Mir ist ü-übel."
Jimin stürzt sich zum Klo und reißt den Deckel auf, kurz danach übergibt er sich, wenn man das so nennen kann. Sein Magen war leer deswegen konnte er nichts auskotzen. Ich beschließe auf Jimin aufzupassen. Schnell knie ich mich hinter ihn und streichle ihm den Rücken.
„Alles gut. Komm wir gehen was essen."
Erstaunlicherweise wiederspricht Jimin nicht, er kommt einfach mit.
In der Küche angekommen, die ich dank der Hilfe von Jimin gefunden habe, suche ich nach etwas essbarem.
Eine halbe Stunde später habe ich Jimin etwas zu essen gemacht und beobachte ihn mit Adleraugen damit er auch isst.
„I-ist es ok wenn ich heute hier übernachte? Ich mache mir Sorgen und möchte sichergehen das es dir gut geht."
Jimin nickt schwach.
-
Ich liege wach im Bett. Jimin und ich sind vor Stunden ins Bett gegangen, doch ich kann nicht schlafen. Jimins Anblick geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich überlege was ihn dazu gebracht haben könnte sich so zu verändern, bis ich Schritte auf dem Flur höre. Sofort bin ich mir sicher das es Jimin ist der auf Klo muss, doch als ich ein würgendes Geräusch höre, stehe ich hastig auf und renne ins Bad. Dort sehe ich Jimin mit zwei Fingern im Mund.
„JIMIN WAS MACHST DU DA?"
Er schaut erschrocken auf und guckt dann beschämt wieder weg.
Er hat also nicht gelogen. Er hatte gestern Abend was gegessen aber er hat es wieder ausgekotzt. Deswegen ist er so schwach und dürr. Mir ist klar das Jimin Hilfe braucht. Keine Professionelle, das will er ganz bestimmt nicht. Aber die Hilfe eines Freundes.

 Is there a destiny?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt