Es sind mittlerweile drei Tage vergangen seit ich mit Liam gesprochen habe, generell seit wir in einem Raum waren. Ich bin ihm schlichtweg aus aus dem Weg gegangen. Ich habe mein Zimmer entweder erst verlassen, wenn ich seinen Jeep nicht mehr vorm Haus gesehen habe oder habe den Raum verlassen, wenn er rein kam. Und um ehrlich zu sein schien es ihm gerade recht zu kommen, dass ich es tat. Er sah immer erleichtert aus, sobald er sah, dass ich ging. Fühlt sich immer noch super an, zu wissen, dass der eigene Bruder einen nicht um sich haben will. Auch Cecilia habe ich nicht nochmal gesehen, was daran lag, dass Papa meinte, ich solle mich erst mal richtig eingewöhnen und dann würde er uns einander nochmal richtig vorstellen wollen. Ich hatte zugestimmt und mir so noch Zeit gegeben, mich darauf vorzubereiten eine neue Person kennen zu lernen und in mein Leben zu lassen.
Ich saß also die letzten Tage entweder in meinem Zimmer, habe es mir in der Ecke bei der Fensterfront gemütlich gemacht und gelesen oder ich bin von dem Wald vorm Haus aus Richtung See gelaufen, um mir wie in Deutschland einen Baum zu suchen, wo ich von allem und jedem abschalten konnte. Tatsächlich habe ich auch einen in der Nähe des Wassers gefunden. Zwar kann ich mich nicht in einer Höhle aus Blättern in der Baumkrone verstecken, aber er hat ebenfalls dicke Äste, die mich locker tragen und ich kann direkt auf den See blicken.
Ich sitze gerade wieder vor den Fenstern und lese, als es an der Tür klopft und mein Vater sich zu Wort meldet: ,,Malea, kann ich rein kommen?'' Da es Samstag ist muss er erst gegen Nachmittag zum Rudelhaus und es ist gerade mal 13 Uhr. ,,Ja!'', antworte ich ihm und klappe das Buch zu, nachdem ich das Lesezeichen hineingelegt habe. Als mein Vater rein kommt, hat er einen besorgten Blick im Gesicht. ,,Malea, du sitzt jetzt schon seit drei Tagen in deinem Zimmer und verlässt es nur zum Essen oder in den Wald zu gehen. Du könntest doch mal ins Dorf gehen oder in die Stadt oder du begleitest mich ins Rudelhaus und lernst die Leute dort kennen. Außerdem gehen du und dein Bruder einander aus dem Weg. Ihr seid doch Geschwister und solltet das klären.'' ,,Ich lese gerne und das mit Liam kann man nicht so einfach klären.'' Ich verstehe, dass mein Vater sich Sorgen um mich macht und auch möchte, dass seine Kinder sich verstehen, aber es ist nun mal nicht alles so einfach. ,,Wie wäre es, wenn ich Cecilia auf der Arbeit besuche und sie ein bisschen kennenlerne? Sofern sie Zeit hat.'', versuche ich es mit einem Friedensangebot und sofort hellt sich das Gesicht von Papa auf. ,,Das ist eine großartige Idee! Und du wirst ihren Arbeitsplatz lieben! Du kannst dafür wieder mein Auto haben, nachdem du mich bei der Arbeit abgesetzt hast. Diesmal brauchst du es mir aber nicht zurück zu bringen. Cecilia und ich gehen später Essen, sie kann mich bestimmt vorher abholen.''Irgendwann müsste ich sie schließlich richtig kennenlernen. Eigentlich wirkte sie ganz nett.
Gesagt, getan. Wir hatten uns beide fertig gemacht und sind los. Bevor mein Vater ausgestiegen war hatte er noch die Adresse ins Navi eingegeben und mir viel Spaß gewünscht. Als ich angekommen bin, stehe ich vor einer Buchhandlung mit dem Namen ''Thousands of Worlds'' und Papa hatte recht, ich liebe es. Ein Buchladen mit so einem Namen, kann nur gut sein und das ist er auch, denn als ich rein gehe werde ich von einer ruhigen, gemütlichen und verzaubernden Atmosphäre eingenommen. Überall stehen hohe Regal gefüllt mit unzähligen Büchern. Die Regale sind mit verschiedenen Pflanzen und Blumen mit der, zum Genre, passenden Farbe und Dekoration. Das Licht ist leicht gedimmt und ganz hinten erkenne ich eine Leseecke, bestehend aus jeweils zwei Sofas und Sesseln mit Kissen. Es ist wunderschön hier!
,,Cecilia?!'', rufe ich nach ihr, denn ich kann sie nirgends sehen. ,,Hier hinten im Büro!'', kommt es aus dem hinteren Teil des Ladens. Also laufe ich Richtung Leseecke, doch kurz bevor ich diese erreiche, sehe ich links von mir eine offenstehende Tür und entdecke dort Cecilia an einem Schreibtisch. ,,Hallo'', spreche ich sie an, während ich das Büro betrete. ,, Hallo Malea! Dein Dad hat mir schon Bescheid gesagt, dass du kommst, aber ich hatte gehofft ich wäre dann schon mit dem ganzen Papierkram fertig.'', antwortet sie mir mit einem Lächeln. ,,Stör ich? Soll ich später nochmal wieder kommen?'', die Situation überfordert mich leicht, da ich sie nicht von ihrer Arbeit abhalten möchte. Und zugegeben, irgendwie möchte ich, dass sie mich mag. Sie scheint Papa glücklich zu machen. Nach Mama hatte er niemanden mehr an seiner Seite, er hat schließlich auch etwas Glück im Leben verdient. Also freue ich mich, dass die Mondgöttin ihm jemanden geschickt hat, wenn er schon seine Mate so früh verloren hat. ,,Nein, nein! Ich freue mich, dass du hier bist. James hat mir erzählt, dass du gerne liest. Also wie gefällt dir der Laden?'', fragt sie mich mit einem Grinsen im Gesicht. ,,Er ist wunderschön! Er ist genauso wie ich mir meinen eigenen Laden immer vorgestellt habe, einfach wow!'', sage ich ihr begeistert und es stimmt.
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Fate - Not everything is perfect
Werewolf𝐼𝑐ℎ 𝑘𝑒𝑛𝑛𝑒 𝑖ℎ𝑛 𝑠𝑐ℎ𝑜𝑛 𝑚𝑒𝑖𝑛 𝑔𝑎𝑛𝑧𝑒𝑠 𝐿𝑒𝑏𝑒𝑛. 𝑊𝑎𝑟𝑢𝑚 𝐸𝑅? 𝑊𝑎𝑟𝑢𝑚 𝐴𝑠ℎ𝑒𝑟?! Ihr Leben war immer etwas kompliziert, aufgrund von Eltern, Brüdern...und Werwölfen. Malea ist zum Teil Mensch und zum Teil Werwolf. Sie ist g...