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Es ist eine Stunde her seit Liam mir alles erzählt hat. Und mit alles, meine ich auch alles und ich merkte, dass es ihm nicht leicht fiel. Während seiner Erzählung fing ich an zu weinen, denn ich wusste, ich war eine Außenseiterin in meinem Rudel, aber ich hätte nicht gedacht, dass der Alpha mich verstoßen wollte, wenn ich mich nicht verwandle. Am Ende fragte Liam mich, ob ich ihm verzeihen könnte und ich sagte ihm, dass ich es tun würde, es aber dauern würde bis ich ihm wieder vollständig vertrauen könnte. Liam hat mich mehr als nur verletzt mit seinem Verhalten, er hat mein Vertrauen in ihn zerstört. Jetzt weiß ich aber auch, dass er dies tat, um mich zu schützen und stärker zu machen. Er hatte Angst um mich und war selber noch ein Kind als er diese Entscheidung traf, er war gerade mal 13 Jahre alt. Dennoch wird es dauern bis es wieder wie vorher sein kann. Ich merke wie ich immer müder werde und kuschel mich tiefer ins Bett. Weinen und nachdenken sind zwei anstrengende Dinge.

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Durch ein leichtes rütteln an meiner Schulter werde ich wach und muss gähnen. ,,Du musst was essen'', ich drehe mich von der Stimme weg und ziehe die Decke über meinen Kopf. ,,Nein, geh weg. Ich will schlafen.'' ,,Malea, ich hab gesagt du musst was essen'', sagt er wütend, aber es interessiert mich nicht. ,,Und ich habe gesagt, dass du verschwinden sollst'', sage ich gähnend. ,,Du wolltest es nicht anders'', mit einem kräftigen Ruck zieht er mir die Decke weg. ,,Verdammt, Asher!'', werde ich jetzt auch wütend und setze mich vorsichtig hin. ,,Wenn ich eine Wahl hätte, wäre ich nicht hier, aber meine Mutter möchte, dass ich dir Essen bringe, weil sie selbst nicht da ist'', er zeigt auf das Tablett, welches auf dem Nachttisch steht. Auf einem Teller liegen zwei belegte Brote und ein Apfel.

Er ist nicht für mich hier, sondern für seine Mutter. Warum stört mich das so sehr? ,,Du hast getan was Clair wollte, dann kannst du ja jetzt gehen'', sage ich genervt. ,,Vorher will ich wissen, was vorhin mit dir los war.'',er sieht mich eindringlich an. ,,Ich weiß nicht was du meinst'', es geht ihn nichts an, ich weiß ja nicht mal selbst was mit mir nicht stimmt. ,,Verarsch mich nicht, Kleines! Irgendwas stimmt nicht mit dir!'' ,,Warum?! Weil ich schwach bin?!'', ich weiß selber, dass ich anders bin und in letzter Zeit mehr als sonst. ,,Das hab ich nicht gemeint und das weißt du auch!'', er tritt näher ans Bett heran. ,,Ach, weiß ich das? Das ist doch genau das, was du mir seit ich hier bin sagst! Das ist genau das, was du über mich denkst!'', ich bin so wütend und verletzt wegen ihm, aber ich weiß nicht warum. Er ist nicht der Erste, der mich so behandelt oder diese Dinge zu mir sagt. Es gab schon schlimmere als ihn. Welche die mich nicht nur beschimpft haben. Warum auch immer, ist er aber der Erste seit langem, bei dem es mich irgendwie interessiert, was er von mir hält und mich nicht nur als das schwache Halbblut sehen soll.

Er will was sagen, doch wird unterbrochen, da die Tür schwungvoll geöffnet wird. ,,Wir sind wieder da!'', ruft Alli fröhlich und kommt mit Willow und Rose rein. Jede trägt mindestens zwei Tüten, außer Allison. Sie trägt vier. ,,Was machst du denn hier, Bruderherz?'', fragt sie ihren Bruder und gibt ihm einen Kuss auf die Wange. Wenigstens eine von uns steht ihrem Bruder nahe. ,,Ich hab Malea nur was zu Essen gebracht.'', er gibt ihr einen Kuss auf den Kopf, guckt mich nochmal eindringlich an und geht dann.

,,Willst du mir mal verraten, warum du so viele Tüten trägst?'', fragend ziehe ich eine Augenbraue hoch und sehe Alli an. Sie fängt an zu grinsen und winkt ab. ,,Du weißt doch ich kann mich nie entscheiden kann, was ich anziehe'' Und ob ich das weiß. Ich kenne Alli noch nicht lange so gut wie jetzt, aber es reicht schon, dass wir in ein Cafe oder zu Cecilia ins ''Thousands of Worls'' wollen und für Alli beginnt die Krise Namens ''Was ziehe ich am besten an''. Obwohl sie in allem immer gut aussieht und ich manchmal glaube, dass sie gar nicht schlecht aussehen kann.

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,,Bist du aufgeregt?'', fragt Max, während er mir hilft die Salbe vonJoseph auf meinen Rücken aufzutragen. Auch wenn er oft nervt, wenn es wirklich darauf ankommt ist er da. Trotzdem bin ich froh, dass er das Meiste von meinem Mobbing nie mitbekommen hat. Er ist mein kleiner Bruder, es ist nicht seine Aufgabe auf mich aufzupassen oder zu beschützen. ,,Weswegen?'' ,,Na wegen deiner Verwandlung heute Abend!'', er ist so aufgeregt, man könnte meinen er würde sich heute zum ersten Mal verwandeln. Bei Liams Verwandlung war er nicht dabei gewesen, da wir beide Schule hatten. Aber gerade haben wir noch Ferien und Max springt seit heute Morgen wie ein Flummi durch unser Haus.

Fate - Not everything is perfectWo Geschichten leben. Entdecke jetzt