Es sind ganze 10 Tage vergangen, seit ich Alli kennen gelernt habe und sie es sich zur Aufgabe gemacht hat, mich aus meinem Zimmer raus zu holen. Nachdem sie mit meiner Wunde fertig war, sind wir hoch in mein Zimmer und haben über alles mögliche geredet. Sie erzählte mir auch von ihren zwei besten Freundinnen Rose und Willow, welche ich dank Alli auch schon persönlich kennenlernte. Sie sind ebenfalls Rudelmitglieder und die drei könnten nicht unterschiedlicher sein. Während Alli selbstbewusst und frech ist, ist Willow eher schüchtern und ruhig. Rose wiederum kümmert sich um alle und ist wie die Mum der Gruppe.

Ich traf sie am folgendem Montag. Alli wollte sich in einem kleinen Caféin der Stadt treffen. Sie meinte, dort wäre es am besten, da dort nicht so viele Leute wären. Und sie hatte recht, denn als ich ankam, war es fast leer. Alli entdeckte ich sofort. Ihr gegenüber saßen zwei Mädchen. Eins hatte rote Haare, Sommersprossen und grüne Augen. Das andere hatte braune Haare und Augen. Alli stellte mir die rot haarige als Willow vor und die brünette als Rose. Am Anfang hatte ich noch etwas Angst, doch Alli nahm unter dem Tisch meine Hand und zeigte mir, dass sie für mich da sei. Und es funktionierte, denn ich fing an mich immer mehr an den Unterhaltungen zu beteiligen und Spaß zu haben.

Alli hat mich, mit viel Überredungskunst, dazu gebracht die beiden kennen zu lernen. Anfangs hatte ich wirklich Angst davor. Angst sie könnten mich nicht leiden. Angst, dass Alli mich dann auch nicht mehr mag. Ich wollte meine potenzielle neue Freundin nicht direkt wieder verlieren. Ich hatte nie wirklich Freunde und weiß nicht wieso etwas funktioniert. Als ich ihr das sagte, lächelte sie mich sanft an und meinte, ich könne es ihr jederzeit offen und ehrlich sagen, wenn ich mir mit etwas unsicher bin oder ich mich unwohl fühle. Und da fing ich an zu weinen.

Genau diese Worte hatte Liam immer gesagt und ich habe sie schon seit Jahren nicht mehr gehört. Ich musste Alli natürlich sagen, was los war und erzählte ihr was zwischen mir und Liam vorgefallen war. Es war hart, denn dadurch musste ich ihr auch erzählen, wie schwach ich bin. Zuerst nahm sie mich in den Arm und danach musste ich sie davon überzeugen, nicht zu Liam zu gehen und ihn umzubringen. Ihre Worte waren nur ,,Was will er machen, huh? Mein Bruder würde ihm den Kopf abreißen, wenn er mir widerspricht!'' Das ich nicht glaubte, dass Asher das tun würde, wenn es dabei um mich ginge , hatte ich nicht erwähnt.

In den letzten 10 Tagen habe ich alle drei in mein Herz geschlossen, denn sie nahmen mich in ihrer Gruppe auf als wäre ich schon immer ein Teil davon gewesen. Wir haben die verschiedensten Dinge zusammen gemacht. Sie zeigten mir die Stadt, wir waren am See schwimmen und wir waren zusammen bei Cecilia im Laden in der Leseecke wo wir uns unterhielten, Kaffee tranken oder Willow und ich lasen. Denn wie es sich raus stellte, liebt sie Bücher genauso wie ich.

Liam und seinen Freunden bin ich, so gut es ging, aus dem Weg gegangen.  Einmal hatte es geklingelt und Liam hörte es nicht, weshalb ich öffnen musste. Vor mir stand Wyatt, welcher mich angrinste und der andere Typ vom letzten Mal, dessen Namen ich nicht kannte. Er war brünett mit grünen Augen, welche mich nur desinteressiert musterten. ,,Das ist übrigens Mason!'', stellte Wyatt ihn mir vor, ohne das ich gefragt hatte. ,,Liam ist in seinem Zimmer'', sagte ich ihm leise und ging schnell wieder in mein Zimmer.

Mittlerweile  ist es der 25.07., also nur noch eine Woche bis zu meiner potenziellen Verwandlung. Ich bin gerade dabei einen Film zu gucken, als plötzlich die Terrassentür aufgeht und Asher rein kommt. ,,Wo ist Liam?'', fragt er. ,,Bist du gerade einfach durch den Garten in unser Haus rein?", stelle ich ihm ungläubig eine Gegenfrage. ,,Ich wiederhole mich ungern, wo ist Liam?'', fragt er erneut mit einem bedrohlichen Tonfall. ,,Sie sind in seinem Zimmer'', antworteich leise.

Als er in den Flur tritt murmle ich ein ein leises ,,Arrogantes Arsch''und er bleibt wie angewurzelt stehen. Schnell dreht er sich um und kommt wieder auf mich zu. Er stellt sich direkt vor das Sofa, wo ich sitze, stützt beide Hände links und rechts neben meinem Kopf auf die Lehne und kommt mir näher. ,,Wie war das, Kleines?'', fragt er mich, während seine eisblauen Augen mich durchbohren. ,,Nichts'', gebe ich kleinlaut von mir. ,,Auf einmal keine so große Klappe mehr, wie erbärmlich. Ich kann gut verstehen warum Liam keinen Bock mehr auf dich hat. Du bist nur eine Belastung für ihn und alle anderen. Kein Wunder, dass du keine Freunde hast.'' ,,Ich habe Freunde'', setze ich ihm mit Tränen in den Augen entgegen. ,,Pff, Allison und ihre Freundinnen? Die werden das auch noch merken und was dann?'', fragt er provokant und grinst böse. Er soll einfach verschwinden.

Fate - Not everything is perfectWo Geschichten leben. Entdecke jetzt