Ich ziehe die Decke fest um mich und sehe zu meinen Bruder. ,,Du kannst dich wieder umdrehen, Liam'', sage ich lachend als ich sehe wie er immer noch umgedreht da steht. ,,Ich frag mich warum es dir schwerfiel, dich zu verwandeln. Auch wenn Liam dich nicht vorbereitet hat, hätte dir deine Wölfin auch helfen können'', sagt Alli plötzlich. ,,Ich weißes nicht'' ,,Vielleicht liegt es daran, dass deine Wölfin so lange unterdrückt war'', überlegt Liam laut. ,,Möglich, aber können wir jetzt vielleicht rein gehen?'', fragt Alli und zieht ihre Decke fester um sich. ,,Mir wird auch langsam kalt'', erwartungsvoll sehen wir beide Liam an. ,,Vorm Haus steht mein Auto. Wir fahren zu uns, dort könnt ihr euch ausruhen und dann für die Zeremonie fertig machen.'', er läuft voraus und öffnet uns die Türen von seinem Jeep. Zuhause angekommen gehen Alli und ich nach einander duschen, ich gebe ihr einen Pyjama und und kuscheln uns in mein Bett. ,,Wird man nach jeder Verwandlung so müde?'', frage ich Alli. ,,Nur am Anfang, wenn man lange verwandelt bleibt und nach der Markierung von deinem Mate bei Vollmond.'', erklärt sie, dreht sich auf die Seite und schließt die Augen. Auch ich lege mich gemütlich hin und schließe die Augen.

,,Kinder ihr müsst aufstehen'', wecken uns unsere Mütter. ,,Wie spät ist es, Mum?'' ,,15:30 Uhr, ihr habt noch 1 ½ um euch fertig zu machen'', antwortet Clair und hätte ihre Tochter nicht besser wecken können. ,,Verdammt, Mum! Warum hast du uns nicht früher geweckt ?!'', hektisch springt sie aus meinem Bett, nimmt ihrer Mutter eine kleine Tasche aus der Hand und rennt ins Badezimmer. ,,Sie spricht nur für sich'', stelle ich klar, denn, wenn ich ehrlich bin, freue ich mich nicht auf die Zeremonie. Es wird das gesamte Rudel anwesend sein, was mir persönlich zu viele Menschen sind, die mich kritisieren könnten. ,,Du hast jetzt mich, niemand wird dich kritisieren. Ansonsten übernehme ich das Steuer und zeige ihnen, was für eine Wölfin in dir steckt'', versichert mir meine Wölfin, was mich tatsächlich beruhigt. Es ist schön nicht mehr allein sein zu müssen.

,,Nichts da, junge Dame. Du wirst jetzt aufstehen, dieses Kleid anziehen und dann mach ich dir die Haare'', meine Mutter zieht mir die Decke weg und hält mir ein weißes langes Kleid mit kleinen Blüten hin. ,,Ist ja schon gut'', ich nehme die Sachen, klopfe an die Badezimmertür und trete hinein, nachdem Alli ,,Herein!'' gerufen hat. Sie trägt das gleiche Kleid, welches meine Mutter mir eben gegeben hat. ,,Partner Look? Find ich gut'', sagt sie und dreht sich wieder zum Spiegel, um sich zu schminken. ,,Ähm, Alli?'', spreche ich sie nach dem Umziehen an. Fragend dreht sie sich um. ,,Könntest du mir vielleicht bei meinem Make-Up helfen? Ich kann nur ein schlichtes Tages Make-Up, für mehr gab es nie einen Anlass'', erkläre ich. ,,Klar, kein Problem. Ich hab schon eine Idee.'', sie beginnt zu grinsen und ich bekomme ein wenig Angst. War vielleicht doch keine so gute Idee...

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,,Ach du heiligeb Göttin! Das bin ich?!'', erschrocken blicke ich in den Spiegel und kann nicht glauben was ich sehe. ,,Gefällt es dir nicht? Ich hab extra versucht es natürlich zu halten! Aber ich wollte unbedingt deine Augen hervor heben'', sagt Alli panisch. ,,Doch, doch! Sehr sogar, ich kann nur nicht fassen, dass ich so hübsch aussehen kann.'', sie hat wirklich nicht viel gemacht. Von allem ein wenig. Concealer, Contouring, Blush, Highlighter. Doch beim Lidschatten hat sie definitiv nicht gespart. Sie hat verschiedene Brauntöne benutzt, welche meine blauen Augen noch blauer scheinen lassen. Es ist unglaublich. ,,Och Malea!! Du siehst immer hübsch aus und das werde ich dir so oft sagen bis du es auch endlich siehst!'', lachend umarme ich sie. ,,Danke'' ,,Und jetzt geh raus, ich muss noch meine Haare machen''

Ich verlasse also das Badezimmer und meine Mutter sieht mich mit diesem typischen Blick an, den nur Mütter haben. Als wäre ihr Kind plötzlich erwachsen und sie seien unfassbar stolz auf die Person die man geworden ist. ,,Du siehst wunderschön aus, Mäuschen'', sie nimmt meine Hand und setzt mich auf meinen Stuhl am Schreibtisch. ,,Wo ist Clair?'', frage ich, da ich die Luna des Rudels nirgends entdecken kann. ,,Sie muss noch ein paar Dinge erledigen bevor die Zeremonie beginnt'', erklärt sie, während sie beginnt mein Haar zu kämmen. ,,Sag mal Mama, warum bin ich eigentlich Teil der Zeremonie vom Blue Moon Rudel? Ich lebe doch nicht hier'', wenn man es genau nimmt bin ich auch in Deutschland nicht wirklich Teil des Rudels. ,,Stimmt, aber du bist die Tochter deines Vaters und er ist Teil dieses Rudels'' ,,Aber ich bin auch deine Tochter'' ,,Ich bin keine Werwölfin und in dem Fall gehörst du eigentlich seit deiner Geburt zu dem Rudel deines Vaters. Alexander hatte damals nur zu gestimmt, dass ich dich mitnehmen kann, weil Liam irgendwann den Posten deines Vaters einnehmen wird. Er ist der Älteste'', erklärt sie mir. ,,Muss ich dann jetzt hier bleiben, wenn ich an der Zeremonie teilnehme?'', das ist eine berechtigte Frage. Wer sagt denn, dass ich hier leben möchte? Naja, andererseits hält mich nur meine Mutter und Max in Deutschland. Freunde habe ich dort schließlich nicht. ,,Du bist jetzt alt genug, um das selber zu entscheiden. Trotzdem musst du heute erstmal teilnehmen, sonst wärst du im Falle eines Angriffes schutzlos.'' ,,Verstehe'', inzwischen ist meine Mutter fertig mit meinen Haaren.

Fate - Not everything is perfectWo Geschichten leben. Entdecke jetzt