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Bei Sonnenuntergang sassen wir im Schein des Feuers am See. Es war deutlich kühler geworden und wir sassen dicht beieinander. „Das war definitiv der beste Tag bis jetzt", meinte Ash. „Auf jeden Fall, obwohl meine Füsse schmerzen bis zum geht nicht mehr", fügte Violet hinzu und wir lachten. „Wisst ihr was?", fragte ich. Ohne eine Anwort darauf zu geben, stand ich auf und bewegte mich etwas steif zum Zelt. Dort holte ich meine Handy hervor und stellte es zum ersten mal seit Tagen an. Ich suchte nach dem, was ich wollte und verband das Handy mit einem kleinen Lautsprecher. Ich drückte auf play und inhalierte förmlich die ersten Töne. Mit dem Lautsprecher in der Hand lief ich zu den Anderen zurück und als sie erkannten, was ich gemacht hatte, stahlen sich kleine Lächeln auf ihre Gesichter. Sobald der Taxt begann, sangen wir alle laut mit.

„30 Grad, Ich kühl' mein' Kopf am Fensterglas
Such den Zeitlupenknopf
Wir leben immer schneller
Feiern zu hart, wir treffen die Freunde und vergessen unsern Tag"

Ich lacht und sang laut heraus. Als wir zum Refrain kamen, waren wir alle aufgestanden und tanzen wild herum, drehten uns im Kreis und grölten laut:

„Guck in diesen Himmel, wie aus Hollywood Rot knallt in das Blau, Vergoldet deine Stadt Und über uns ziehen lila Wolken in die Nacht
Wir bleiben wach bis die Wolken wieder lila sind Wir bleiben wach bis die Wolken wieder lila sind"

Als das Lied schliesslich endete, setzten wir uns erfüllt zurück ans Feuer. Ich versorgte schnell noch mein Handy und holte die Packung Marshmellows aus meinem Rucksack, die ich extra für einen solchen Moment eingepackt hatte. Wieder am Feuer spiessten wir die Marshmellows auf kleine Äst auf und brieten sie über dem Feuer. Ich lächelte in die Runde. Mein Lächeln wurde von allen warm und liebevoll gespiegelt. „Auf uns!", rief ich. „Auf uns!", riefen auch die andern. „Auf uns und die Lila Wolken."

Lila WolkenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt