Kevin

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Nathalie stolperte, flog durch die Lüfte, sah kurz aus wie ein Schmetterling, in der nächsten Sekunde wieder wie ein Kartoffelsack. Rasch streckte ich meine Arme aus, versuche sie zu fangen. Doch sie flog mir lieber direkt vor die Füsse. Was hat sie mit meinen Füssen?! Erst knallt sie vor meine Füsse und verschüttet Kaffee und jetzt fällt sie mir wieder vor die Füsse? Auch egal. " Alles gut ?" fragte ich rasch. " Mhm, mhh doch nicht .. " war die Antwort. Ein lächeln umspielte meine Züge, bevor ich wieder ernst wurde. " Kannst du aufstehen? " " Denke schon.. " Nathalie begann sich aufzurappeln, knickte aber wieder weg. " Vorsicht! " murmelte ich. Ich kniete mich zu ihr herunter und hievte sie auf meine Arme, bevor ich mich aufrichtete. " Wo hast du dich verletzt? " " ähm.. am Kinn und am Knie glaube ich. Vielleicht auch am Ellenbogen " ihre Wangen waren gerötet als ich ihr tief in die Augen sah. Ich verirrte mich kurz in dem Blau welches so beruhigend war, das ich am liebsten nur noch in ihre Augen sah. Ich brachte sie sicher die Treppe runter ins Wohnzimmer. Sanft liess ich sie aufs Sofa gleiten und verschwand kurz darauf wieder im Bad um eine Salbe zu hohlen.  Nathalie hatte bereits ihre Hose bis zum Knie hoch gekrempelt damit ich ihr die Wundsalbe drauf schmieren konnte. 

Mein Knie hatte sich bereits leicht bläulich eingefärbt, es schmerzte leicht aber es war okay. Kälte war um einiges schlimmer...' fang jetzt nicht wieder damit an Nath! ' verfluchte ich mein Gehirn erneut, vielleicht auch ein Stückchen weit den Dezember, das spielte aber keine rolle. Ich versuchte die Gefühle die sich in mir breit machten einfach zu unterdrücken, sie zu vergessen was aber schwieriger als gedacht war. Als Gabriel kam, setze ich mir ein lächeln auf und bedankte mich bei ihm. Vorsichtig trug er die Salbe auf. Ich merkte nicht, wie meine Augenlieder sich immer weiter schlossen und ich schlussendlich einschlief. Wären meine Augen offen, hätte ich dieses süsse Gesicht von Gabriel gesehen, was er machte als ich meinen Kopf auf seine Schulter legte. Seine Wangen nahmen einen sanften Pfirsichton an, ein lächeln umspielte seine Züge. Mit seinen warmen Händen strich er mir beruhigend übers Haar. 

Ich streichelte über ihre Haare, während sie sich an mich schmiegte. Ihr Körper war warm, zitterte dennoch aber leicht. Sanft nahm ich sie unter den Knien und zog Nathalie an mich ran. Sie kuschelte sich direkt an meine Brust und murmelte zufrieden. Da es erster Dezember war, ich frei hatte und keine sonderliche Lust mich heute noch von der Couch zu bewegen, schaltete ich den Fernseher ein. Als ich in das Gesicht von Kevin sah, verdrehte ich die Augen. Diese ganzen Weihnachtsfilme die man irgendwie nie los wurde in der Weihnachtszeit, waren ziemlich nervig auf Dauer, aber es war immer noch besser als jeden Tag den gleichen Film von seiner Ehefrau zu sehen. Besonders wenn sie tot war.. Ich liess Kevin Allein Zuhause   weiter laufen während Nathalie leise schnarchte. ' Schon irgendwie knuffig.. und sie ist so leicht und..  was ist bloss los mit mir?! Ich habe eine Frau.. egal ob sie jetzt in einem Glassarg liegt oder neben mir im Bett!' Ich hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen, gegenüber Emelie weil ich gerade mit meiner Sekretärin kuschelte und zum anderen gegenüber Nathalie, da ich sie einfach aus Sofa setzte und mich ins Arbeitszimmer flüchtete.

Allein lag ich also auf dem Sofa. Ich hatte es zwar nicht mitbekommen, das Gabriel vorhin noch hier war, aber ich hörte den Fernseher im Hintergrund. Ich wurde nicht wirklich freundlich geweckt, als irgendwer schrie. Ich schreckte aus dem Schlaf und blickte in das vom Bügeleisen verbrannte Gesicht von Kevin's Einbrecher. 

Zwei Wochen später, rannte ich gerade Cat Noir und Ladybug hinterher. Ich verstreckte mich so gut es ging, und prägte mir jeden Kampfmove von den beiden ein. Die kälte zerrte an mir, doch ich spürte sie kaum. Mein Atem hinterliess warme Wölkchen in der klirrenden Dezembernacht. Ich spürte einen Anfall in mir aufsteigen, versuchte ihn zu Unterdrücken und verliess meine Deckung. Was mir zum Verhängnis wurde. Ladybug entdeckte mich, schrie nach Cat noir und es entfachte ein wilder Kampf. Da kam es mir gleich zu gute, das ich mich so gut vorbereitet hatte. Sie trafen mich so gut wie nie, ich war eindeutig schneller und stärker. Rasch hatte ich die beiden gegen einen Kamin gefeuert und verschwand. Das brennen in meinen Lungen wurde stärker. Langsam konnte ich nicht mehr und landete vor einem Laden. Bunte Weihnachtsbeleuchtung hingen innen am Schaufenster, ein Nikolaus hing von einer Laterne. Ich regulierte langsam meine Atmung, was das brennen etwas linderte. Von irgendwo her hörte ich ein Weihnachtslied, ich konnte allerdings den Text nicht verstehen da es zu leise war. André verkaufte gerade einem Pärchen ein Vanille, Zimt Eis. Das leise klirren des Bargelds das die beiden bezahlten, war mit meinem Atem und dem Weihnachtslied das einzige Geräusch das zu hören war. Ich machte mich wieder auf den Weg ins Anwesen, huschte über Dächer und sprang über Kamine. Punkt 22:00 Uhr landete ich auf meinem Balkon und verwandelte mich zurück. Ich war fix und fertig, liess mich aufs Bett fallen und reichte Duusu einen kalten Kaffee. " Der schmeckt ja widerlich! " reklamierte sie, flog aufgeregt vor meiner Nase rum und ging mir gehörig auf die Nerven. Als ich endgültig genug von ihrer Motzerei hatte, schwang ich meine Beine aus dem Bett und schlurfte zur Kaffee Maschine. Da ich allerdings so kaputt war, das ich vergass das ich eigentlich nur Kaffee hohlen ging für Duusu, schlurfte ich mit der gefüllten Tasse ins Wohnzimmer. Dort sassen Adrien und Gabriel und schauten mal wieder irgendeinen Teil von  Kevin allein Zuhause oder eben Kevin allein im Museum. "Kann ich mit schauen? " fragte ich die beiden. " Jup" meinte Adrien, Gabriel blieb ruhig und machte Platzt. Es war gemütlich, jeder rutschte unter eine Decke und wie knabberten Kekse und tranken Kaffee oder warme Schokolade. Nach dem dritten Weihnachtsfilm, schlief ich ein und wie soll es denn anders sein, rutschte mein Kopf langsam auf Gabriels Schulter.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        

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