Schlummer Pause

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Ich schwebte schon wieder auf Wolke sieben. Mein Bett fühlte sich unnormal weich an, mir war ziemlich heiss und es roch himmlisch in meiner Nase. Ich dachte einen Moment lang nicht an meine Kindheit und öffnete mein Fenster damit mir nicht mehr so warm war. Eiskalte Luft. Schneeflocken die in mein Zimmer schneien. Ich atme panisch ein, die Luft ist scharf und fühlt sich so an als wäre sie eine Klinge. Kälte die um mich herum wabert.  Bilder, Erinnerrungen alles was ich versucht hatte zu verdrängen, kam auf einmal über mich. Ich beginne heftig zu husten, knie mich hin und versuche einen klaren Gedanken zu fassen. ' Ich muss das Fenster schliessen.' Aber ich kann mich kaum noch bewegen. Mein Körper will mir einfach nicht gehorchen und lässt mich erzittern. Ein leises keuchen, eigentlich ein Wort entweicht meiner Kehle. " Gabriel... " Alles beginnt sich zu drehen, der Boden schien sich zu bewegen. Ich bin hilflos, erstarrt, eingefroren. Ich schliesse meine Augen, alles wurde schwarz doch die Erinnerrungen verblassen nicht. " Nathalie! " Jemand stürzt auf mich zu, umschliesst mich mit einem Arm sanft von hinten, während der andere das Fenster schliesst. Ich hustete noch immer, meine Lungen brennen wie Feuer. Er zieht mich noch näher zu sich. Ich rieche wieder sein After shave. Meine Gedanken kreisen noch ein wenig, aber ich werde ruhiger. 'After Shave. Gabriel. After Shave. Gabriel.' Diese zwei Wörter schwirrten in meinem Kopf zwischen den Bildern umher. 

Nathalie klammerte sich an mich. In ihren Haaren waren ein paar kleine Schneeflocken, die mit jedem Atemzug den ich tätigte, anfingen zu schmelzen. Sie hatte ihre Augen geschlossen. Ihr Husten wurde ruhiger, ihre Atmung regelmässiger. Ich drehte sie ein wenig, um sie besser hochheben zu können. Erschöpft liess sie ihren Kopf gegen meine Schulter fallen. Nur zu gerne hätte ich ihr jetzt einen Kuss ins Haar gegeben. Es sah so seidig und weich aus. Ich liess sie von meinen Armen in ihr Bett gleiten, zog ihr das Haargummi aus den Haaren und deckte sie zu. Schnell zog sie ihre Decke bis unter die Nasenspitze. 

Mein Wecker klingelte. " Laaast Christmaaas i gave you my heart but the ver- " erklang auch schon das Weihnachtsgedudel. " sei leise du kleines biest!" zischte ich und stand auf. Ich fühlte mich benebelt. Die Beruhigungstabletten waren wohl etwas zu stark gewesen.. Ich ging in mein Badezimmer und spritze mir kaltes Wasser ins Gesicht. Als ich wieder aufsah, sah ich wie fertig ich aussah. Ich machte mich schnell fertig für den Tag und schlurfte zur Kaffeemaschine. Als ich die Knöpfe drückte, der Kaffee schon halb fertig war und ich gerade nach der Tasse greifen wollte, hielt Gabriel meine Hand zurück. " Der Kaffee ist noch nicht ganz fertig. " Meinte er mit einem lächeln. Ich lächelte zurück.

Nathalie sah leicht benommen aus. Ich wusste nicht was los war, aber ich machte mir sorgen, sie hatte Gestern zwei Anfälle hintereinander gehabt und diese waren ziemlich heftig. Sie lächelte verlegen und nahm die volle Tasse entgegen. Sie trank die Tasse in einem Zug aus. Ich musterte sie. Ihre Körperhaltung ähnelte eher der eines Teenagers der am Handy war, als einer normalerweise diskreten, strengen Frau. Sie schloss auf einmal die Augen und ihr Kopf viel nach unten. Ich fing sie auf, während Nathalie wieder aufwachte. " Hast du gut geschlafen? " fragte ich skeptisch. Das Nathalie plötzlich einschlief war bisher noch nie vorgekommen obwohl sie schon öfter einige Nächte durch gearbeitet hatte. " mhmmm.. "  Sie setzte wieder ihre Tasse an den Mund, auch wenn sie wusste das diese leer war. " Ehh.. Wie wärs wenn du bis Mittag frei hast? Dann schauen wir ob du.. weniger verwirrt bist.. " " Okay.. gute Nacht. " Sie schlurfte Richtung Eingangshalle. " Nathaliee...?" Ich ging ihr hinterher und hob sie hoch. Ich war mir nicht ganz sicher ob ich sie in diesem zustand alleine lassen konnte, weshalb ich beschloss auf der Couch zu arbeiten. Ich konnte ja auch auf einem I Pad zeichnen. Nathalie schlummerte bereits tief und fest in meinem Arm. Draussen schneite es, ich zeichnete und sie schnarchte ganz leise. 

Ich schlummerte tief und fest auf der Couch. Meine Erinnerrungen kamen in mir hinauf, krochen durch meine Knochen und liessen mich wieder erzittern. Zwei starke Arme umschlossen mich und zogen  mich näher an einen muskulösen Körper. Meine Augen gingen schlagartig auf. " Alles gut ?" Gabriel musterte mich wieder. Ich nickte und sah ihm derweil in seine Augen. Das tiefe Grau beruhigte mich sofort, ich wurde etwas rot und rutschte zur Seite.

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