Kapitel 16

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"Du hast es geschafft Abendpelz! Es sind vier wunderschöne Jungen. Zwei Kater und zwei Kätzinnen", schnurrte Lilienblüte, die diesesmal die Geburtshilfe übernommen hatte.
"Gut gemacht Abendpelz", schnurrte Silberglanz, die zugesehen hatte und sah dann zu ihrer Schülerin, "Und du auch Lilienblüte"
Abendpelz keuchte noch und ihre Augenlieder waren schwer vor Erschöpfung.
"Lassen wir sie einen Moment ruhen", flüsterte Silberglanz und verließ mit Lilienblüte den Bau. Mondglanz sah die beiden Heilerinnen aus der Kinderstube tappen und sprang auf die zwei zu. "Geht es ihr gut? Kann ich zu ihr?", fragte sie besorgt.
Silberglanz und Lilienpfote wechselten einen vielsagenden Blick und sahen dann wieder zu der besorgten Kriegerin.
"Sie ist kerngesund Mondglanz und ihre Junge auch", schnurrte Lilienblüte belustigt.
"Es sind zwei Kater und zwei Kätzinnen. Jetzt muss sie sich allerdings ausruhen, also warte noch ein wenig, bevor du sie besuchst", fügte Silberglanz liebevoll hinzu. Die beiden Heiler liefen an Mondglanz vorbei und verschwanden im Heilerbau. "Dürfen wir jetzt wieder rein?", hörte sie Sprenkeljunges jammern, die neugierig in die Kinderstube blickte. Blütenfell zog sie von dem Eingang des Baues sanft weg. "Noch nicht, Abendpelz braucht noch Ruhe", schnurrte sie und fing an Sprenkeljunges zu putzen. Die braune Kätzin wandt sich aus dem Griff ihrer Mutter und schüttelte sich. "Mama! Das ist ja peinlich!", murmelte das Junge beschämt.
"Willst du etwa dreckig herumlaufen?", neckte die braun-weiße Kriegerin sie. "Also ich hab kein Problem damit geputzt zu werden!", maunzte Tigerjunges und sah mit großen Augen zu seiner Mutter hoch.
"Na dann komm mal her!"
Blütenfell nahm Tigerjunges zwischen ihren Pfoten und beugte sich zu ihm, um ihn zu putzen. Das getigerte Junge kicherte. "Das kitzelt!"
Sprenkeljunges sah dem Geschehen mit schiefen Kopf zu und wandte sich dann an Wieseljunges. "Komm, lass uns Moosball spielen!", meinte sie tappte davon.

Es war schon einiges an Zeit verstrichen und Mondglanz kam grade von einer kleinen Jagdpatroullie wieder. Sie trug das Eichhörnchen dass sie gefangen hatte zur Kinderstube. Die Jungen spielten noch immer lauthals auf der Lichtung. "Du musst ihn fangen", rief Sprenkeljunges ihrem Bruder zu.
"Ich versuch es ja schon!", klagte Wieseljunges.
"Ich möchte auch werfen!", meinte Tigerjunges und deutete Wieseljunges, er solle den Moosball zu ihm werfen. Amüsiert sah Mondglanz den drein Jungen nochmal zu, bevor sie in der Kinderstube verschwand.
Blütenfell lag dösend in ihrem Nest und in der anderen Ecke des Baus lag Abendpelz, die liebevoll ihre neuen Jungen betrachtete.
Mondglanz tappte zu ihrer Schwester und legte das Eichhörnchen vor ihr ab.
Die rotbraune Königin sah auf.
"Danke", schnurrte Abendpelz dankbar.
Doch Mondglanz' Aufmerksamkeit war auf die vier kleinen Wesen gerichtet, die an Abendpelz' Bauch lagen.
"Sie sind wunderschön", schnurrte Mondglanz.
Abendpelz, die grade was von dem Eichhörnchen abbiss, sah auf und antwortete nachdem ihr Mund leer war: "Ja, dass sind sie..."
"Hast du schon Namen für die vier?", fragte die silbern getigerte Kriegerin und sah Abendpelz fragend an.
"Für die beiden Kätzinnen, ja", schnurrte diese.
Zuerst zeigte sie auf ein orangenes Junge, mit einem weißen Bauch. "Das ist Flammenjunges und ihre Schwester neben ihr...", die Königin deutete nun auf ein schwarzes Junge und zögerte ein wenig bevor sie fortfuhr, "Das ist Blutjunges"
Mondglanz riss ihre Augen auf.
"Blutjunges, dein Ernst?", flüsterte sie empört, damit Blütenfell es nicht mitbekam.
"Sie sieht ihrem Vater so ähnlich", schnurrte Abendpelz und ignorierte die Wut ihrer Schwester.
"Auch wenn es so ist, Blutjunges ist ein abscheulicher Name! Welche Katze möchte denn bitte mit Blut in Verbindung gesetzt werden?", knurrte Mondglanz.
Die rotbraune Königin funkelte sie an und schien zu sagen, dass sie nicht hier darüber reden sollten. Mondglanz schluckte ihren Ärger herunter und seufzte. "Hast du schon Namensideen für die beiden Kater?", fragte Mondglanz wieder etwas lauter.
Ihre Schwester schüttelte den Kopf.
"Aber du kannst mir gerne dabei helfen", fügte sie hinzu.
Mondglanz betrachtete die beiden Junge und dachte nach. Der eine Kater war hellgrau und hatte sowohl eine weiße Schnauze, als auch weiße Pfoten. Sein Bruder, der neben ihm lag, war dunkelgrau und hatte einen geringelten Schweif. "Wie wäre es wenn dieser hier Waschbärjunges wäre? Weil sein Schweif aussieht, wie der eines Waschbären", schlug Mondglanz vor und zeigte zu dem dunkelgrauen Kater, "Und sein Bruder vielleicht Blitzjunges?"
Abendpelz dachte kurz über die Namen nach die Mondglanz vorschlug und schnurrte dann zustimmend. "Das klingt nach guten Namen!"
Plötzlich rumpelte es, als die drei Jungen von Blütenfell in den Bau purzelten. Abendpelz' Junge die bis vor kurzem noch geschlafen hatten, fingen an leise zu quiken.
"Hey, leise!", zischte Blütenfell ihren Jungen zu. "Tut uns leid", murmelte Tigerjunges und tappte zu seiner Mutter, um sich an ihren Bauch zu kuscheln. Sprenkeljunges stolperte zu Abendpelz und versuchte neugierig über ihren Schweif, den sie über die Jungen geschlungen hatte, hinweg zu sehen.
"Darf ich sie sehen?", fragte sie und sah Abendpelz mit großen, flehenden Augen an.
"Lass doch mal die Jungen in Ruhe", meinte Blütenfell zu ihrer Tochter.
"Nein alles gut, du kannst sie gerne sehen", schnurrte Abendpelz und hob ihren Schweif.
Das gesprenkelte Junge betrachtete die vier kleinen Katzen, die sich umherwühlten. Wieseljunges kam neben seine Schwester getappt und betrachtete die Jungen neugierig.
"Die sind ja mal super süß!", platze es Sprenkeljunges heraus.
"Ich möchte sie auch sehen!", maunzte Tigerjunges und kam ebenfalls angestolpert.
"Aber seid ganz leise", mahnte Blütenfell die drei und kam ebenfalls vorsichtig angetappt.
"Darf ich vorstellen", began Abendpelz, "Flammenjunges, Blitzjunges, Waschbärjunges und Blutjunges"

Mondglanz hatte gewartet, bis sie die Möglichkeit hatte mit Abendpelz alleine zu sprechen und nun war es soweit. Blütenfell war mit ihren Jungen nocheinmal draußen und auch sonst war keiner außer der Jungen im Heilerbau. Sicherheitshalber sah die silbern getigerte Kriegerin sich nochmal um und wandte sich dann an Abendpelz. "Hast du es Dornenschweif schon gesagt?"
Abendpelz schien zu zögern und wandte ihren Blick unschuldig ab. Mondglanz biss sich auf sie Zähne. "Du hast es ihm nicht gesagt?", zischte sie entrüstet. Die braunrote Königin seufzte laut. "Ich weiß einfach nicht wie"
"Von all den Katzen im Clan, musst du mindestens Dornenschweif die Wahrheit sagen!", meinte Mondglanz.
"Das werd ich auch! Ich weiß nur noch nicht wann...", versprach Abendpelz entschlossen.

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