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POV Rezo
Der kalte Wind wehte mir die Haare ins Gesicht, mit einer schnellen Handbewegung strich ich sie zur Seite. Es begann schon zu dämmern, obwohl es gerade erst 17:30 war, außerdem nieselte es leicht.

Leicht fröstelte ich und zog mir meine Jacke enger um den Körper. Ich war heute fast den ganzen Tag im Office gewesen, Mexi hatte währenddessen bei Ju gechillt und Videos gedreht. Die beiden verstanden sich mittlerweile wirklich gut, sie hatten Nummern ausgetauscht und trafen sich auch ab und zu, meistens wenn ich im Office war.

Heute allerdings war ich schon ziemlich früh gegangen und hatte Mexi alleine zuhause gelassen. Auch wenn es ihm etwas besser ging, war ich nervös gewesen dass er sich etwas antat, aber Ju hatte mir irgendwann am Vormittag geschrieben, dass er gut bei ihm angekommen war und alles in Ordung war.

Vor ungefähr einer Stunde hatten wir nochmal telefoniert, die beiden hatten gemeint sie würden noch ein Video drehen und Mexi würde dann gegen 18:00 wieder nachhause kommen.

Der Jüngere wohnte mittlerweile seit genau einem Monat bei mir. Ich hatte mir genau den Tag gemerkt, als er das erste Mal durch meine Haustür gegangen war.

Schnell schaute ich auf mein Handy, mittlerweile war es schon 17:37. Ich musste mich beeilen, ich wollte vor Mexi da sein, sonst wäre mein ganzer Plan im Eimer...

POV Mexi
„Bis dann", verabschiedete ich mich von Ju und umarmte ihn kurz. „Sicher dass ich dich nicht schnell mit dem Auto fahren soll, nicht dass der Regen schlimmer wird...", fragte er mich besorgt, aber ich schüttelte den Kopf.
„Ist wirklich okay, es nieselte ja nur ein bisschen, und selbst wenn es zum Schütten anfängt, dann ziehe ich mich halt zuhause um."

Zuhause... ich sagte das Wort schon automatisch wenn ich über Rezos Wohnung redete. Und ich wusste auch genau, dass es heute genau einen Tag her war, dass ich bei ihm eingezogen war.

Und irgendwie war mir dieser Tag wichtig, dieser Tag vor 31 Tagen, an dem ich beschlossen hatte dem Leben noch einmal eine Chance zu geben. Für Rezo.

Aber jemandem erzählt dass heute quasi ein Jubiläum war, hatte ich nicht. Ich wollte ja nicht nerven. Es war ja eigentlich nur ein ganz normaler Tag.

„Na dann... Tschau Mexi, war schön heute", riss Ju mich aus den Gedanken, zog mich noch einmal in eine Umarmung und öffnete mir dann die Tür.

„Tschüss...", murmelte ich, zog mir die Kapuze über den Kopf und trat hinaus auf die Straße.

Die Pfützen reflektierte das warme Licht der Laternen am Straßenrand, ließ den Boden aussehen als würde er glänzen.

Heute war wirklich schön gewesen. Ju war ein wirklich toller Freund, auch aus seinem Team waren alle sehr nett. Und trotzdem hatte ich Rezo vermisst. Obwohl es nur ein paar Stunden gewesen waren.

Wann war er mir nur so wichtig geworden?

Tatsächlich begann es jetzt stärker zu regnen, ich ging etwas schneller. Die Regentropfen prasselten auf die Kapuze meiner Jacke, die mich zumindest einigermaßen trocken hielt.

Kurz bevor ich bei Rezo war, musste ich über eine Brücke. Es war weder eine schöne, noch eine große noch eine hohe Brücke, aber ich mochte sie. In letzter Zeit war ich öfter hier entlang gegangen, jedesmal blieb ich kurz beim Geländer stehen und starrte auf das Wasser unter mir, so wie dieses Mal auch.

Das Wasser bildete durch Steine kleine Strudel machte Bögen oder floss einfach nur ruhig. Von hier oben sah es fast schwarz aus, wenn da nicht die leichten Spiegelung der Lichter von ringsherum wären, würde es fast aussehen wie fester Boden.

Ein Teil von mir wollte springen. Und ich bezweifelte, dass dieser Teil mich jemals verlassen würde. Aber er war zumindest kleiner geworden. Ob das jetzt gut oder schlecht war wusste ich nicht genau.

Seufzend stieß ich mich leicht vom Geländer weg und ging weiter. Mittlerweile war ich schon völlig durchnässt, aber es störte mich nicht wirklich. Regen hatte ich immer gemocht.

Ein paar Minuten später kam ich bei Rezos Wohnung an, zog mir die Kapuze vom Kopf und läutete.

Durch die Sprechanlage hörte ich Rezo, er klang irgendwie aufgeregt, aber im fröhlichen Sinne.

Als sich die Tür mit einem leisen Piepsen öffnete kam er auch schon angelaufen, umarmte mich trotz meiner nassen Kleidung und nahm mir dann meine Jacke ab.

„Was ist denn los?", fragte ich ihn etwas verwundert, so fröhlich wie er herumhüpfte. „Hast du nh Date oder was?"

„Ne, viel besser. Komm mal ins Wohnzimmer."

„Bekomm ich jetzt einen Heiratsantrag?", riet ich weiter, während ich mir auch noch die Schuhe auszog. Kichernd schüttelte Rezo den Kopf.

„An nem anderen Tag dann, ich entscheide schon wann es so weit ist", fügte er hinzu, diesmal lachte sogar ich leicht auf.

„Jetzt komm schonnn", drängte er weiter und lief schon vor. „Jaja", murmelte ich und ging ihm, mit deutlich weniger Motivation, hinterher.

„Tadaaa!", rief Rezo und machte eine Handbewegung Richtung Couch. Auf dem Fernseher war Spiderman zu sehen, auf dem Sofa lagen mehrere Kissen und Decken, auf dem Tisch davor standen mehrere Schüsseln mit Snacks, sogar ein ganzer Kuchen.

„Alles Gute zum ein-Monat-hier-wohnen-Jubiläum, Kleiner", flüsterte der Blauhaarige in dem Moment und umarmte mich. Er hielt mich lange fest, hatte seine Arme fest um mich geschlungen.

„Du... du hast dich daran erinnert..."
Es war eine Feststellung und trotzdem antwortete Rezo darauf: „Natürlich, wie könnte ich das nur vergessen?"

„Danke", meinte ich und umarmte ihn direkt nochmal. „Gerne doch. Für dich mach ich alles"

„Aber jetzt komm mal, wir haben einen Spidermanmarathon zu schauen", meinte Rezo, löste sich von mir und schmiss sich auf die Couch.

Nachdem ich mir noch schnell etwas trockenes angezogen hatte setzte ich mich neben ihn, kuschelte mich an seine Schulter, während er den Film startete.

„Hab dich lieb Rezo", flüsterte ich leise, aber er hörte es trotzdem.
„Ich dich auch Mexi", antwortete er, lächelte und gab mir einen leichten Kuss auf den Kopf, wodurch mein Bauch sofort wieder zu kribbeln begann.

„Hast du Hunger?"

Hatte ich tatsächlich, ich hatte aber auch den ganzen Tag kaum etwas gegessen.

„Zuerst Chips, oder Minitomaten oder Kuchen, oder alles gleichzeitig?"

„Woher hast du den Kuchen überhaupt?"

„Selber gebacken. Heute in der Früh, wie du noch geschlafen hast", antwortete Rezo stolz.

„Oha wirklich? Na dann würd ich gern ein Stück von dem haben."

„Immer gerne."

1049 Wörter
Boah Mexis Video gestern...
Wieso kann nicht einfach die Mutter von irgendeinem uralten homophoben AfD-Psycho sterben, sondern von Mexi? Er und seine Familie tun mir so leid...

Aber abgesehen davon, wie gehts euch so?

Eigentlich wollte ich das Kapitel übrigens schon gestern hochgeladen, aber kurz bevor ich fertig war, bin ich einfach eingeschlafen lol

Se Gemälde für heute ist ne random Leinwand bei der ich einfach drauflosgemalt hab:

Eigentlich wollte ich das Kapitel übrigens schon gestern hochgeladen, aber kurz bevor ich fertig war, bin ich einfach eingeschlafen lol  Se Gemälde für heute ist ne random Leinwand bei der ich einfach drauflosgemalt hab:

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Danke wieder an Dizi, die diesmal wirklich mal wieder betagelesen hat
(Ich hab seit 14:00 Uhr gewartet bis die kleine Pissnelke endlich zurückschreibt, hat sie immer noch nd)

Hab euch lieb und bin stolz auf euch!

a tiny light - RezofyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt