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Triggerwarnungen wie letztes Kapitel

POV Mexi
Ich saß im Auto, Ju fuhr. Meine Sicht war leicht verschwommen, fast hoffte ich, dass das hier alles nur ein Albtraum war, aber es war real. Im Augenwinkel sah ich, dass Jus Hand am Lenkrad zitterte. Fast hätte ich gefragt, ob alles gut sei, aber es war klar wie dumm diese Frage wäre. Natürlich war nicht alles gut. Nichts war gut.

Und wieder schweiften meine Gedanken zu Rezo ab. Was war, wenn er wirklich nicht mehr lebte? Ich wollte es mir gar nicht vorstellen. Aber trotzdem blitzen Bilder vor meinen Augen auf. Rezo, voller Blut, mit ausdruckslosen Augen, die ins Nichts starrten, Ju, wie er weinend zusammenbrach. Sofort wurde mir schlecht und ich musste blinzeln um nicht zu weinen.

Wäre Ju Grund genug hier zu bleiben? Ich bezweifelte es. Ohne Rezo... ohne Rezo hatte ich den Sinn in meinem Leben verloren. Und schon wieder driftete ich irgendwo in meine Gedanken hinein, bekam nicht mehr mit, was um mich herum passierte.

Von irgendwo hörte ich ein Hupen, kurz hob ich den Blick, sah durch die Tränen, die ich so vergeblich versuchte zurückzuhalten eine rote Ampel, Ju ignorierte sie.

Ich nahm kaum war, wie ich mich in meinen Arm zwickte, erst viel zu spät merkte ich den Schmerz, trotzdem hörte ich nicht auf. Der Schmerz lenkte ab, der Schmerz war gut, er umarmte mich und flüsterte mir zu, dass alles doch sowieso egal war, weil ich bald tot war.

Meine Nägel bohrten sich in meine Haut, so fest dass sie leicht zu bluten begann. Ich spürte wie Ju meine Hand wegschlagen wollte, aber ich ließ es nicht zu. Ich wollte doch, dass dieser Schmerz mich weiter umarmte. Er war doch so gut.

„Mexi!"

Ich hörte den Schrei. Im Gegensatz zu allem anderen hörte ich ihn. So eine unfassbare Verzweiflung war in Jus Stimme, so viel Schmerz, solche Überforderung, dass sie mich automatisch in die Realität zurück riss.

Meine Hand löste sich von meinem Arm, der Schmerz blieb trotzdem, auch wenn er langsam weniger wurde. Mein Blick fiel auf die Stelle, ein tiefer Abdruck meiner Nägel befand sich auf meinem Arm.

Ich dreht meinen Kopf, ein geschockter Ju sah mir entgegen, der immer noch das Auto lenkte. Wie auch immer er das schaffte, ohne einen Unfall zu bauen.

„Bitte mach das nicht, Mexi...", flüsterte Ju, richtete seinen Blick wieder nach vorne auf die Straße. Ich nickte, wissend dass ich dieses Versprechen nicht halten konnte.
Aber das machte nichts, ein Lügner war ich sowieso. War ich immer gewesen und würde ich immer sein.

Waren diese Gedanken nicht eigentlich weg gewesen? Oder hatte ich mich sogar selbst belogen, wollte in der Illusion bleiben, dass ich glücklich war?

Das Auto bog ab, mein Kopf schlug leicht gegen das Fenster, aber ich spürte keinen Schmerz. „Wir sind da", hörte ich Ju sagen, seine Stimme zitterte, ich merkte, wie nah er daran war, jeden Moment wieder zu weinen.

Er stieg aus, öffnete mir die Tür, als ich nicht von selbst heraus kam. Irgendwie hatte mich alle Kraft verlassen. Ich wollte nur noch liegen, ohne Schmerzen, ohne Gedanken, ohne Probleme.

Der Ältere reichte mir die Hand, ich griff nach ihr und er half mir hinaus. Kaum stand ich neben ihm, zog er mich in eine feste Umarmung. Jetzt konnten wir beide nicht mehr unsere Tränen zurückhalten. Schluchzend standen wir da, fest umschlungen, auf irgendeinem Parkplatz vor einem Krankenhaus.

„Wir schaffen das", flüsterte Ju mir ins Ohr, ich konnte spüren, wie er selbst kaum an seine Worte glaubte.

„Mmhh", murmelte ich, konnte schon wieder keine Worte heraus bringen.

Irgendwann lösten wir uns voneinander, nahmen uns an der Hand und gingen zusammen in Richtung Eingang, weil wir alleine nicht stark genug waren.

Mit meinem Ärmel wischte ich mir über die Augen, versuchte irgendwie zu vertuschen, dass ich geweint hatte, wissend dass es vergeblich war. Tief atmete ich ein, versuchte mich irgendwie zu fassen und einigermaßen zu beruhigen.

Ich spürte, wie Ju kurz meine Hand drückte, um zu zeigen, dass er hier war und mir schwach zulächelte, bevor wir durch die Schiebetür ins Gebäude gingen.

Sofort empfing mich dieser typischer Geruch nach Desinfektionsmittel. Vor uns war eine Rezeption, bei der eine Frau saß und irgendetwas am Computer tippte. Weiter hinten sah ich eine alte Frau, die von einem Pfleger auf einem Rollstuhl geschoben wurde. In der Nähe saßen ein paar Patienten, einer davon wippte durchgehend mit dem Bein, schien sehr nervös zu sein.

All das erinnerte mich so sehr an meinen Suizidversuch und den Krankenhausaufenthalt danach, dass mir sofort schlecht wurde. Aber es ging nicht um mich. Es ging um Rezo.

Ju zog an meinen Arm, offensichtlich war ich unbewusst stehen geblieben. „Guten Abend", grüßte er die Frau an der Rezeption, erst jetzt realisierte ich, dass es mittlerweile tatsächlich schon langsam Abend wurde und die  Dunkelheit anbrach.

„Guten Abend, wie kann ich Ihnen helfen?", fragte sie und blickte von ihrem Computer auf.

Der Schwarzhaarige erklärte, was wir wollten, fing währenddessen fast wieder zu weinen an, aber schaffte es seine Tränen zurückzuhalten. Ich hätte das niemals geschafft. Aber ich war eben auch nicht sonderlich stark.

Wir mussten unsere Namen und Rezos Namen angeben, bevor uns erklärt wurde, in welches Zimmer wir sollten.

„Leider wissen wir noch nicht, ob Ihr Freund überleben wird, er hat sehr viel Blut verloren, aber wir tun unser bestes. Viel Kraft und auf Wiedersehen", verabschiedete sich die Frau und nickte uns leicht zu, bevor sie sich wieder ihrem Bildschirm zuwendete.

Zusammen liefen wir die Treppen hinauf, sollten wir nochmal in Zimmer 104 oder 105? Ich hatte es schon wieder vergessen.

Aber Ju hatte es sich offenbar gemerkt, denn er klopfte an einer Tür und öffnete sie, nachdem niemand geantwortet hatte.

Da lag er.

Und plötzlich waren alle Gefühle wieder da. Ich nahm wieder alles war, die Leere war wieder weg, wurde von unfassbarem Schmerz und Sorge ersetzt.

Ich stürzte zu dem Bett, blendete den Schwarzhaarigen in dem Moment komplett aus. Rezo hatte die Augen geschlossen, sein Kopf war mit einem Verband umwickelt. Sein restlicher Körper war von einer Bettdecke bedeckt, ich wollte gar nicht wissen, wie viele Verletzungen er sonst noch hatte.

Ich sah wie er atmete, aber er bewegte sich nicht. War er im Koma? Ich wusste es nicht. Ich wusste wieder einmal gar nichts.

1039 Wörter
Eyoooo hiii, neues Kapitel und so, sorry dass es schon wieder so lange gebraucht hat, momentan sehr stressig alles.

Bin grad bei Freunden, aus irgendeinem Grund haben wir beschlossen die Nacht durchzumachen, was sowieso nicht funktionieren wird, aber egal jetzt ballern wir uns durchgehend Kaffee rein und schauen irgendwelche grausam schlechten Filme

Ich hab halt so währenddessen geschrieben und litarally jedes Mal wenn ich aufgeschaut hab, wurde entweder gerade wer mit ner Waffe bedroht oder irgendwelche Leute haben gefühlt gefickt da bruda

Foto of Se day:

Wieder mal was digitales und ich kann mich nd entscheiden, ob ich es Feier oder nicht

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Wieder mal was digitales und ich kann mich nd entscheiden, ob ich es Feier oder nicht

Und wie gehts euch so? Wie immer, ihr könnt mir hier oder privat jederzeit schreiben <3

Danke an Dizi, sie hat zwar nicht betagelesen, weil sie vernünftig genug ist, um diese Uhrzeit zu schlafen, aber trotzdem danke <3 (sorry falls sehr viele Fehler sind)

Hab euch lieb und bin stolz auf euch! <3

a tiny light - RezofyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt