achtundzwanzig

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Draco und ich waren die letzten, die in den verdunkelten Klassenraum traten. Professor Malfoy starrte uns nieder, bis wir uns zu den anderen in die Reihe gestellt hatten.
„Wir machen da weiter, wo wir letzte Woche aufgehört haben", sagte er frostig und ich zog meinen Zauberstab. Wir hatten damit angefangen, uns tatsächlich zu duellieren und ich schlug mich eher schlecht als recht.
Draco hatte mich bisher innerhalb eines Herzschlages angreifen und entwaffnen können, weshalb Lucius mich Pansy zugewiesen hatte, die sich ebenfalls schwer mit den Abwehr- und Angriffszaubern tat.
Er ließ uns die gesamte Stunde über unsere Techniken schulen, bevor er in den letzten Minuten ankündigte, einen Test daraus machen zu wollen. Ich schloss resigniert die Augen.
„Ihr werdet alle nacheinander gegen mich antreten und sowohl einen Angriff von mir abwehren, als auch selbst einen Angriff starten müssen."
Ich stellte mich unauffällig ganz nach hinten.
„Wer den Test absolviert hat, kann zur nächsten Stunde gehen."
Das hatte ich mir nicht gut überlegt. Ich würde nicht nur zu spät zum nächsten Unterricht kommen, ich würde auch mit Lucius allein in einem Raum sein.
„Neville, magst du tauschen?", fragte ich den vor mir stehenden Gryffindor Schüler flehend, aber er schüttelte nur mit blassem Gesicht den Kopf.
„Ich würde lieber sterben, als allein mit Professor Malfoy in einem Raum zu sein", hauchte er und umklammerte seinen Zauberstab fester.
Ich konnte es ihm nicht verdenken.
Professor Malfoy ließ den Schülern keine Chance. Er feuerte seine Angriffe schneller ab, als die meisten reagieren konnten und wehrte die ihm entgegenkommenden Angriffe spielend leicht ab. Ich zählte bisher 12 weinende Gesichter, die den Raum verließen.
Draco und Hermine waren die einzigen, die mit einer guten Note abschlossen.
Die Schlange vor mir wurde rasant kürzer, bis ich mich schließlich vor meinem Professor wiederfand. Neville eilte schnell aus dem Raum und schloss die Tür mit einem Knall.
„Maude", begrüßte mich Lucius kühl und ich nickte ihm angespannt zu. Ich würde das hier kläglich verlieren.
Anstatt einen Zauber, der mich von den Füßen reißen würde, auf mich abzufeuern, ließ er seinen Zauberstab sinken. Seine blauen Augen sahen mich ernst an.
„Du musst kleinere Bewegungen machen. Wenn du deinen Stab weiterhin so schwungvoll bewegst, wirst du nie schnell genug sein, um einen Zauber abzuwehren oder jemanden unvorhergesehen angreifen zu können."
Er räusperte sich und stellte sich in Position. Vollkommen überrascht tat ich es ihm gleich und konzentrierte mich.
Lucius stieß den ersten Angriff auf mich, aber ich folgte seinem Rat und bewegte meinen Zauberstab in einem viel kleinerem Radius. Ein blauer Schutzschild blitzte vor mir auf und Lucius Angriff zerstob in der Luft.
Mit riesigen Augen starrte ich ihn an.
„Hast du das gesehen?", fragte ich atemlos und er lächelte leicht. „Das ist mir bisher noch nie gelungen!"
Voller Aufregung vollführte ich einen kleinen Freudensprung und sah Lucius atemlos an.
„Sehr gut, Maude", sagte er sanft und breitete seine Arme aus. „Und jetzt greif mich an."
Er wehrte meinen Angriff spielend leicht ab. Aber ich hatte es geschafft, ihn abzuwehren. Grinsend sah ich ihn an.
Seine Mundwinkel hoben sich. „Das Angreifen müssen wir wohl noch ein wenig üben", sagte er belustigt, aber das war mir egal.
„Ich habe deinen Angriff trotzdem abgewehrt", sagte ich stolz und er nickte.
„Das hast du allerdings." In seiner Stimme schwang ein Ton mit, den ich nicht ganz deuten konnte, der sich aber verdächtig nach Stolz anhörte.
Ich wollte auf ihn zugehen, aber in dem Moment, in dem ich meinen ersten Schritt machte, blitzten die Erinnerungen an gestern Abend wieder in meinem Kopf auf.
Ich hatte ihm gesagt, dass ich ihn nicht wollte, dass er sich von mir fern halten sollte. Gestern hatte ich es so gemeint, aber es war so verdammt schwer, es einzuhalten, wenn er so nett zu mir war. Ich wollte schwach sein und zu ihm gehen, ihn küssen. Vorsichtshalber trat ich wieder einen Schritt zurück.
Lucius sah mich kurz an, bevor er die Veränderung an meiner Haltung bemerkte und knapp nickte.
Gerade, als er etwas sagen wollte, wurde die Tür zu seinem Klassenraum aufgestoßen und McGonagall kam herein.
„Lucius, Miss Delacroix, wie passend, dass Sie beide hier sind", sagte sie geschäftig und klatschte einmal in die Hände. Ohne auf uns einzugehen oder uns auch nur zu begrüßen, stellte sie sich vor uns auf und sah mich mit ihren klaren Augen an.
„Wie Sie wissen, ist der Julball genau in einer Woche als Abschluss vor den Ferien und da keiner dieser", sie machte eine Pause, in der sie krampfhaft nach dem richtigen Wort suchte, „stümperhaften Trampler nennenswerte Fortschritte im Tanz gemacht hat, benötige ich sie beide für den Eröffnungstanz." Sie lehnte sich gegen Lucius Pult und verschränkte ihre Hände ineinander. „Ich weiß, dass es unüblich ist, dass ein Professor mit einer Schülerin tanzt, allerdings ist es früher bereits vorgekommen. Ich selbst werde mit Ronald Weasley tanzen müssen, da seine Partnerin sich kürzlich ein Bein gebrochen hat", sagte sie mit gerümpfter Nase und ich unterdrückte ein Lachen, als ich daran dachte, wie McGonagall tanzte. Und wie Ron sich im Gegensatz dazu bewegte.
„Dazu wollte ich Sie bitten, mir zu zeigen, ob Sie sich gut genug an die Choreografie erinnern, um den Tanz anführen zu können. Ich hatte nicht damit gerechnet, Sie beide hier zu erwischen, aber das Schicksal spielt mir heute in die Hände."
Auffordernd deutete sie auf den leeren Raum, in dem wir uns noch vor zwei Minuten duelliert hatten. Vorsichtig sah Lucius mich an und ich nickte kaum merklich. Wir würden das schon schaffen. Es war ja schließlich nur ein Tanz.
Lucius trat auf mich zu und legte eine Hand auf meine Hüfte. Als ich meine Finger mit seinen verschränkte, fuhr ein Stromstoß durch meinen gesamten Körper.
„Die Haltung ist sehr gut", lobte McGonagall und ging um uns herum. „Ein wenig dichter noch zueinander", befahl sie und ich schluckte schwer.
„Ist das in Ordnung für dich?", fragte Lucius so leise, dass nur ich ihn hören konnte und blieb stoisch auf Abstand, bis ich nickte.
McGonagall sorgte auf irgendeine Weise für die Musik und wir begannen zu tanzen.
Es war leicht, sich an die Schritte zu erinnern, schließlich kannte ich sie, seit meine Großmutter sie mir immer wieder gezeigt hatte. Der Julball war das schönste Erlebnis ihrer gesamten Schulzeit, hatte sie immer gesagt.
Lucius hatte auch kein Problem, sich zu erinnern. Er führte mich so selbstbewusst durch den Raum, drehte mich und zog mich wieder an sich, dass mir ganz schwindelig wurde. Was nicht zuletzt an seinen Berührungen lag.
Als wir den Tanz beendeten, war ich vollkommen atemlos. Mit brennenden Augen sah mein Professor mich an und wir verharrten für einen Moment zu lang in der Tanzhaltung, bis McGonagall begann zu klatschen.
„Das war unglaublich!", sagte sie gerührt und Lucius und ich stoben auseinander. „Damit ist es beschlossen, Sie beide führen den diesjährigen Jultanz an", sagte sie zufrieden und nickte uns einmal zu. „Wenn Sie mich dann entschuldigen, ich muss zurück zum Unterricht."
Sie verließ den Raum genauso schnell, wie sie gekommen war.
Unschlüssig stand ich vor Lucius, als die Tür hinter McGonagall zufiel.
Er lehnte sich gegen die Wand und verschränkte seine Arme vor der Brust. Aus seinem sonst so sorgsam gepflegten Zopf hatten sich durch die Duelle und den Tanz ein paar Strähnen gelöst, die ihm in sein schönes Gesicht fielen.
„Also machen wir das? Den Tanz anführen?", fragte ich fahrig in den Raum und Lucius lachte leise.
„Ich denke nicht, dass uns eine Wahl bleibt", antwortete er ruhig. Das stimmte.
Für einen Moment schwieg er, aber alles an seiner Körperhaltung deutete darauf hin, dass er dringend noch etwas sagen wollte. Also wartete ich.
„Maude", begann er leise. „Ich werde mich nicht bei dir für gestern Abend entschuldigen." Das hatte ich auch nicht erwartet.
„Ich weiß, dass du verletzt warst, als du erfahren hast dass ich verheiratet bin. Ich dachte wirklich, du wüsstest es."
Ich schnaubte und er sah kühl an. Entschuldigend neigte ich meinen Kopf und er fuhr fort.
„Und wenn du Abstand möchtest, werde ich deiner Bitte nachkommen. Das letzte, was ich wollte, war, dass du meinetwegen leidest. Dafür bist du mir zu wichtig."
Das war auf eine komische Weise unglaublich erleichternd zu hören.
„Danke", sagte ich rau. Ich wusste, dass Lucius sich fast nie entschuldigte, damit hatte ich auch nicht gerechnet. Aber es tat gut, zu hören, dass er Rücksicht auf mich nahm und wir nicht im Streit auseinander gingen.
Ich wünschte wirklich, ich könnte ihn ganz normal ansehen, aber sobald ich ihn sah, entwickelte meine untere Körperhälfte ein reges Eigenleben, egal, wie oft mein Kopf sagte, dass es falsch war.
„Was ist das mit dir und deiner Frau?", fragte ich Lucius, bevor mein Kopf dahinter kam, dass das vielleicht eine schlechte Idee war.
Lucius legte seinen Kopf schief und lächelte schwach.
„Ist es nicht ein bisschen zu spät, das zu fragen?"
Ich schüttelte den Kopf. „Ich will nur wissen, wieso du .... Etwas mit mir angefangen hast." Was für ein eleganter Weg. Innerlich verfluchte ich mich.
„Narcissa und ich wurden verheiratet, als wir noch sehr jung waren. Wir wussten damals schon, dass es eine Zweckhochzeit für uns wird und keiner von uns war erpicht darauf, sein Leben lang mit einer Person vor sich hinzudümpeln, die man nicht liebte. Also trafen wir die Vereinbarung, dass wir uns einen andern Partner suchen konnten, solange die Liaison geheim blieb und der Schein der harmonischen Ehe gewahrt blieb."
Mein Mund stand offen.
„Und wenn du das irgendjemandem erzählst, muss ich dich leider umbringen", schob er mit einem Grinsen hinterher und ich schüttelte meinen Kopf.
„Wieso hast du mir das nicht gleich gesagt?", fragte ich fassungslos.
„Du solltest mich mittlerweile so gut kennen, dass du weißt, dass ich niemandem hinterherlaufe. Und nachdem du mich bei dem Quidditch Spiel einfach hast stehen lassen, habe ich es nicht eingesehen, mich dir erklären zu müssen. Und danach sahst du nicht aus, als würdest du mir glauben oder auch nur ein Wort, das aus meinem Mund kam, für voll nehmen."
Damit hatte er nicht ganz unrecht und ich neigte zustimmend meinen Kopf. Trotzdem hätte er mir all die Wochen des Leidens ersparen können, wenn er es mir einfach gesagt hätte. Dieser Mann war kompliziert.
So langsam sickerte alles, was er eben gesagt hatte, in meine Gedanken. Seine Frau und er führten eine offene Beziehung, die es ihm und mir ermöglichte, zusammen zu sein. Im geheimen, aber das müssten wir ja durch Hogwarts Schulregeln sowieso.
Ich sah ihn mit großen Augen an.
Als er meinen Blick las, lächelte er schmal und stieß sich von der Wand ab. Mit gemessenen Schritten kam er auf mich zu und drückte mich immer weiter nach hinten, bis ich an sein Pult stieß.
„Möchtest du jetzt immer noch, dass ich dich nicht anfasse?", fragte er dunkel und strich mit seiner Hand meine Rippen entlang.
Atemlos schüttelte ich den Kopf. Ich wollte unbedingt, dass er mich anfasste, mein gesamter Körper verzehrte sich danach.
„Sag es", knurrte er und drückte ein Kinn nach oben, sodass ich ihn ansehen musste.
„Berühr mich, Professor"., hauchte ich und er lächelte dunkel. Er griff nach meiner Kehle und zog meinen Kopf zu sich, als er seine Lippen hart auf meine presste. Pures Verlangen sprach aus seinem Kuss, als seine Zunge sich zwischen meine Lippen drängte. Ich stöhne in seinen Kuss hinein und lehnte mich gegen ihn, ich brauchte mehr, viel mehr, ich wollte ihn....
„Hier, direkt in meinem Klassenraum?" Seine belegte Stimme jagte Schauer durch meinen gesamten Körper.
„Ja, Professor", stöhnte ich rau und er hob mich auf sein Pult. Sofort spreizte ich meine Beine und er stellte sich zwischen sie. Ich rutschte an ihn heran und schlang meine Beine um seine Hüfte, ich musste ihn fühlen.
„Gott, Maude", stieß er hervor und begann, die Beule in seiner Hose an mir zu reiben. „Du weißt nicht, wie sehr ich dich vermisst habe", sagte er leise und beugte sich nach vorn, um meinen Hals zu küssen. Sanft biss er in die empfindliche Haut und ich zog scharf Luft ein.
Seine Hand wanderte an meinem Körper herab, meine Brüste entlang, über meine Hüfte und schließlich zwischen meine Beine.
„Du möchtest wirklich wie eine Hure hier gefickt werden?", fragte er tief und rieb meine Klitoris durch den Stoff meiner Hose. Seine blauen Augen sahen mich erregt an und ich griff nach seiner Erektion.
„Bitte, Lucius", stieß ich hervor. Der Sexentzug machte sich deutlich bemerkbar.
Ich fuhr unter den Bund seiner Hose und rieb seinen Schaft. Er stöhnte auf und bewegte seine Hüfte, bis er meine Hand fickte.
„Schau dich nur an", murmelte er abgehackt. „Du lässt deinen Professor deine Hand ficken."
Und ich würde ihn noch sehr viel mehr machen lassen, als nur das. Und er wusste es genau.
Plötzlich griff er nach meiner Hand und zog sie aus seiner Hose. Sein harter Schwanz drückte gegen meine Mitte und ich wollte mich an ihm reiben, aber er fixierte meine Hüfte mit seiner anderen Hand.
„Wenn wir das machen, werden wir es auf meine Art tun", sagte er leise und ich schnaubte.
„Haben wir es denn je auf meine versucht?", fragte ich und sein Griff um meine Hüfte verstärkte sich.
„Vorsicht, Maude", erwiderte er bloß dunkel.
„Komm heute Abend zu mir in meinen Schlafraum, dann beenden wir, was wir angefangen haben", murmelte er, seine Lippen so dicht vor meinen, dass ich seinen heißen Atem auf meiner Haut spürte.
Seine Hand wanderte zu meiner Kehle und er küsste mich so leidenschaftlich, dass ich nicht mehr atmend konnte.
Abrupt löste er sich von mir und ließ mich atemlos auf seinem Pult sitzen.
„Ich glaube, du musst zum Unterricht, nicht wahr?", fragte er ruhig und ich sah auf die Uhr.
„Verdammt!", stieß ich hervor und raffte meine Sachen zusammen. Schnell eilte ich zur Tür, bevor ich mich noch einmal zu Lucius umdrehte.
„Bis heute Abend, Maude", sagte er lächelnd.

𝙼𝚎𝚒𝚗 𝙿𝚛𝚘𝚏𝚎𝚜𝚜𝚘𝚛 || 𝙻𝚞𝚌𝚒𝚞𝚜 𝙼𝚊𝚕𝚏𝚘𝚢Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt