Hi Leute, es ist schon, wie ich sehe, über 3 Jahre her, seit ich das letzte Mal geschrieben habe.Es liegt daran, dass ich weder Einfälle noch Lust dazu hatte, mir die Mühe zu machen, wenn ich ehrlich bin.
Ich habe dieses Jahr im März (glaube ich) meine Therapie beendet und bin auch mit dem Gefühl rausgegangen, alles gelernt zu haben, was ich brauche, um mich wieder allein durchs Leben zu schlagen. Trotzdem war es komisch für mich, weil es zu einer Routine für mich geworden ist, jede Woche und zum Schluss alle zwei Wochen mir bei ihr die Seele aus dem Leib zu reden. Nicht falsch verstehen, ich habe eine tolle Familie und tolle Freunde, die immer für mich da sind und die ich sehr, sehr schätze und liebe. Aber Therapeuten unterstützen dich so, wie es andere nicht können.
So, jetzt habe ich genug drumherum geredet, jetzt komme ich zum Hauptpunkt meines Kapitels.
1. Du wirst bei der Therapie Dinge zu hören bekommen, die dir nicht passen werden.
Ich muss zugeben, ich bin 2018 etwas naiv in die Therapie gestartet. Ich bin mit der Erwartung rein gegangen, dass ich nach ein paar Stunden wieder geheilt aus der Praxis marschiere und fröhlich mein Leben weiter lebe. Aber so leicht lässt sich ein Trauma nicht wegzaubern, es erfordert viel Durchhaltevermögen und Arbeit von dir, damit die Therapie fruchtet, anders geht es nicht. 2018 habe ich mir den Plan gesetzt, 2020 auf ein Work & Travel Jahr zu gehen, wozu meine erste Therapeutin berechtigte Zweifel geäußert hat, die ich zuerst nicht so akzeptieren und wahrnehmen wollte, weil ich stur war. Heute weiß ich es zu schätzen, dass sie mir nicht Honig ums Maul geschmiert hat, sondern mich mit der Wahrheit konfrontiert hat. Aus mehreren Gründen habe ich dieses Jahr nie angetreten; die Corona Pandemie, ich hatte kein Geld dafür, meine Sozialphobie ist noch nicht so weit zurückgegangen und der letzte Grund, ich bin gar nicht der Typ für sowas, ich bin lieber zu Hause und würde es hassen, ein Jahr nur unterwegs zu sein.
Das ist die erste Erkenntnis, die ich daraus gezogen habe. Ich habe nach ca. einem Jahr die Therapeutin gewechselt, weil wir nicht mehr so gut harmoniert haben.2. Ich bin nicht zuständig für die Emotionen anderer.
Ich habe früher krampfhaft versucht, überall gut anzukommen, weil ich den Drang dazu hatte, dazuzugehören, weil ich früher in der Schule viel Ablehnung erfahren habe und ich dachte, dass ich irgendwie Schuld an dem Mobbing hatte, weil ich nicht gut genug war. Das Ding ist aber, dass es immer Leute geben wird, die mich mögen oder lieben und Leute, die mich nicht mögen oder sogar hassen werden, selbst dann, wenn es mir gelingen würde, die Hungersnot zu beenden und den Weltfrieden wiederherzustellen. Das ist etwas, worüber ich keine Kontrolle habe und das habe ich akzeptiert. Es wird immer Leute geben, die einen nicht mögen und niemand hat eine Kontrolle über die Emotionen anderer.
3. Definiere deinen Wert nicht über die Gedanken anderer.
Das habe ich früher nur allzu oft getan und gelernt, dass es völliger Quatsch ist. Niemand anders definiert deinen Wert, du bist gut, so wie du bist und verdienst es, glücklich zu sein. Dafür brauchst du nicht die Zustimmung anderer, es ist dein gutes Recht.
4. Zu guter Letzt; was ich werden will.
Ich hätte nicht erwartet, dass ich dabei meinen Traumberuf finde.
Ich habe zwar schon immer Gefallen daran gefunden, anderen zu helfen und mich für Psychologie interessiert, aber immer damit gehadert, weil es lange dauert, bis ich überhaupt arbeiten und Geld verdienen kann und erst mein Abitur nachholen müsste. Aber jetzt bin ich mir sicher und hole es nach, damit ich Psychologie studieren gehen kann.
Es werden harte Jahre für mich, aber es wird sich lohnen, denn am Ende habe ich meinen Traumberuf und kann vielen Menschen einen Ort bieten, wo sie persönlich wachsen und wenigstens für eine Stunde den Stress entfliehen können. Weil ich einmal da stand, wo sie standen und ihnen daraus helfen kann. Für seine Träume lohnt es sich immer zu kämpfen ♥️Danke für das Lesen dieses Kapitels
Eure Laura