Kapitel 3 - Feind oder Freund?

1.8K 125 17
                                    

Misakis Sicht

Ein stetiges Klatschen ließ mich aufhorchen. Verwundert blickte ich hinter mich. Fünf Schatten lösten sich aus der Dunkelheit und traten ans Licht hervor. Fünf Schatten mit pechschwarzen Umhängen mit blutroten Wolken.

Mist.

Im denselben Augenblick traf mein Blick das Sharingan. Ich stockte, meine Augen weiteten sich vor Schreck, so dass ich gar das Atmen vergaß. Ich japste nach Luft und taumelte einen wackeligen Schritt zurück.

Da stand er... Itachi. Mein Atem beschleunigte sich.

Er erwiderte meinen Blick und analysierte mich von Kopf bis Fuß. Doch anders wie bei mir, wirkte er ganz ruhig. Eigentlich hätte ich auch darauf vorbereitet gewesen sein müssen, doch es raubte mir den Atem, ihn hier einfach so wiederzusehen, nach all den Jahren... Ich schluckte.

Itachi hatte sich kaum verändert - vom Äußerlichen her. Seine Haare glitten ihm wie immer locker über die Schulter, tiefe Falten zeichneten sich unter seinen Augen. Seit unserer Begegnung war er ein großes Stück gewachsen. Seine Gesichtszüge wirkten älterer, härter und verschlossener als damals.

Ich widerstand der Versuchung, ihn endlich wieder in den Arm zu nehmen, mit ihm zu reden und wieder ich selbst zu sein - Die menschenfreundliche Misaki, die keinem Kind oder alten Leuten einen Wunsch abschlagen konnte. Stattdessen errichtete ich wieder diese undurchdringliche, kalte Fassade. Selbst wenn es Itachi war, gehörte er zu Akatsuki und war damit mein Feind, was wiederum hieß, dass ich gegen ihn kämpfen musste. Ich hoffte nur inständig, dass sich dies vermeiden ließ.

Regungslos stand ich da und wanderte mit meinem Blick auf und ab von Itachi. Nach einer gefüllten Ewigkeit konnte ich meinen Blick abwenden und machte mir ein Bild von der Lage. Erst jetzt erforschte ich die anderen Akatsukis näher.

Unter ihnen war nicht nur Itachi, sondern auch Orochimaru. Als sich unsere Blicke trafen, zierte ein schelmisches Grinsen über seine Lippen. "Misaki... Schön dich wiederzusehen. Hast du deinen Sensei nicht vermisst?", lallte er gönnerhaft und leckte sich gierig über die Lippen.

Ruhig musterte ich ihn. "Nein, du bist nicht mein Sensei. Zumindest nicht mehr..."

Plötzlich ertönte ein Knacksen. Ich drehte mich in die Richtung. Das Eis, welches sich zuvor an die Körper der Akas festgesetzt hatte, löste sich klirrend von ihnen und brach zu Boden.

Ohne groß drüber nachzudenken nahm ich Kampfstellung an, genauso wie die anderen Kunos. Anscheinend waren sie nicht die einzigen, die einen unterschätzt haben. Doch das musste noch lang nichts heißen - Sie hatten noch lange nicht gewonnen.

Jedoch musste ich mir eins eingestehen und bewunderte es sogleich: Diese Nuke- Nins waren besser als ich dachte. Nun war mir auch klar, weshalb sie so sehr gefürchtet wurden... Diese Typen galten nicht als Scharr von Schwächlingen und hatten sehr wohl etwas zu bieten.

"Nun...", setzte Pain kühl an. Er öffnete seine geschlossenen Augen und blickte mir direkt in die Augen. "Wie du siehst, sollte man uns auch nicht unterschätzen. Unsere Organisation ist nicht um sonst so berüchtigt. Naja, wie auch immer... Ich erlasse euch jetzt das letzte Angebot: Plädiert ihr nun, mit uns zusammenzuarbeiten oder wollt ihr lieber, dass wir es hier und jetzt beenden?"

Das Eis fing an zu Knistern. Die Temperatur nahm mit einem Mal rapide ab und ließ die Akatsuki alarmierend zurückweichen. Meine Augen flimmerten hell auf und ich ließ meinen Blick abschätzig über den Anführer gleiten und dachte dabei nach.

Es gefiel mir nicht, dass jemand in der Lage war, mir die Stirn zu bieten. Dennoch war es kein schlechtes Angebot, das musste man schon sagen. Es wäre sicherlich vorteilhaft, so eine stärke Organisation an seiner Seite zu wissen, anstatt sie am Halse zu haben. Doch andernfalls währte unser Clan keinerlei Bündnisse mit anderen. Er war eigenständig und verzichtete auf sie.

Die Geschichte der Eisprinzessin - Vereiste Seelen 2 [Naruto FanFiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt