8.Kapitel

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Die Nacht im Hotel war wohl die richtige Entscheidung, denn kurz nach ihrem einchecken wurde es draußen immer stürmischer und der Regen hat nur so gegen die Fensterscheiben gepeitscht. Aber das hat die Jungs nicht wirklich interessiert, schließlich haben sie ein festes Dach über den Kopf und einander, um sich von dem Sturm abzulenken. Sie haben gemeinsam im Hotel gegessen und sich dann in die heiße Badewanne verzogen.

Die Schwimmshorts haben sie dabei angelassen und darüber ist Paul durchaus froh, denn Versuchung kitzelt ihn dann doch ab und an in den Fingerspitzen. Mit der Maßnahme die letzte Kleidungschicht anzulassen, wurde der Situation einiges an sexueller Spannung genommen. Trotzdem sind ihre Finger gewandert, sie haben Küsse ausgetauscht und sind sich emotionaler noch ein wenig nähergekommen, bevor sie sich gemeinsam und die Bettdecke gekuschelt haben.

Dem Regen lauschend liege sie da, die Körper noch ganz warm von ihrem Bad während ihrer Gedanken ein wenig wandern. Paul fühlt sich glücklich, will Dino eigentlich gar nicht mehr loslassen und es graut ihm schon ein wenig vor der Zeit nach ihrer Reise, aber schiebt den Gedanken beiseite und konzentriert sich auf den Moment. Den Schweden der an seine Seite gekuschelt daliegt und ebenfalls keine Anstalten macht Paul loszulassen.

"Schade, dass wir morgen schon zurückmüssen." Seufzt Dino leise und erinnert Paul daran das ihre private Zeit zu zweit schneller vorbei ist als ihnen beiden lieb ist. Der Alltag will sie zurück, aber daran möchte Paul eigentlich noch gar nicht denken, deswegen legt er Dino für einen Moment den Finger auf die Lippen.

"Pscht, keine grauen Gedanken." Murmelt Paul, will im Moment bleiben, statt an morgen zu denken und noch eine Weile dem normalen Tagesablauf fernbleiben. Der wird sie noch früh genug einholen.

"Alles klar, heute also nur rosarot." Grinst Dino und Paul kann gar nicht anders als mitzulächeln. "Genau." Bestätigt er also Dinos Aussage und dann ist es für einen Moment still zwischen ihnen, der Raum nur kurz von einem Blitz erhellt, bevor der Donner wieder grollend seinen Beitrag gibt.

So sieht Paul die Lippen nicht kommen, die sich auf seine legen, allerdings seufzt er nur kurz, bevor er den Druck erwidert. Dino küsst und nicht vorhat an diesem Abend noch irgendetwas anderes zu tun. Seinen Lieblingsschweden im Arm halten, dessen Lippen necken, während er versucht standhaft zu bleiben und Dino nicht einfach in die Kissen zu drücken. Dann ist es allerdings Dino, der Paul überrumpelt.

Sich aus der liegenden Position aufrichtet, sie beide nach Luft schnappen lässt und dann sein Knie links und rechts von Paul zu platzieren, damit er auf dessen Hüfte thronen kann. Paul schluckt, will sich dann aber doch aufsetzen, damit er Dino wieder küssen kann. Im gleichen Moment senkt Dino allerdings seinen Kopf und so stoßen sie erstmal zusammen und müssen lachen.

"Langsam." Lacht Paul, umschließt Dinos Gesicht mit den Händen und lässt ihre Nasenspitzen übereinander streifen, bevor er ihre Lippen zu einem weiteren zarten Kuss verbindet. Zungen, die aufeinandertreffen lassen, Paul leise seufzen und er muss sich schon sehr zurückhalten, dass seine Finger nicht wie automatisch unter Dinos Shirt gleiten und seinen flachen Bauch erkunden.

Paul keucht auf, als er Hände unter seinem Shirt spürt, die sacht, aber dennoch fordernd über seine Haut streichen und es kostet all seine Selbstbeherrschung die Hände einzufangen und ihre Finger miteinander zu verschränken. "Warte." Murmelt Paul sacht, will Dino damit nicht vor den Kopf stoßen, aber stoppt lieber jetzt, als wenn es keinen Weg zurück mehr gibt.

"Willst du nicht?" Fragt Dino unsicher, die Augen gesenkt, so dass Paul seinen Blick nicht einfangen kann und der Este seufzt leise. Natürlich will er, fühlt schon das sich Blut zwischen seinen Beinen gesammelt hat, aber sie wollte es langsam angehen und ein wenig Angst hat Paul dann doch.

"Klar, aber nicht so."

"Nicht so?" Dino zieht die Stirn kraus, versteht Pauls Worte nicht und so setzt Paul zu einer Erklärung an.

"Wir tasten uns gerade aneinander ran und ich habe Angst das ich in alte Muster verfalle und du glaubst das ich nur Sex will." Sein Kopf und Körper haben in den letzten Jahren weniger auf Gefühle gehört, sondern eher auf gefühlte Dinge. Sich auf die simple Befriedigung konzentriert statt alles, was man noch zusätzlich fühlen kann. Deswegen sorgt er sich das, wenn sie es zu schnell angehen er wieder wie früher wird, nicht mehr auf Dino achtet, sondern wieder nur auf sich selbst. Da wartet er lieber, bevor er die Karre an die Wand fährt.

"Hm."

"Mein Vertrauen zu dir ist eigentlich ziemlich groß." Stellt Dino nach einer kurzen Denkpause fest und Pauls Herz flattert ganz leicht bei dieser Aussage.

"Deswegen will ich dich nicht enttäuschen." Betont er nochmal, warum ein wenig Warten gar nicht so schlimm sein muss.

"Dann muss ich mich wohl noch ein paar Tage gedulden." Seufzt Dino und lässt sich ein wenig theatralisch in die Kissen fallen, damit er wieder neben Paul liegt, statt auf diesem zu sitzen. Schmunzelnd sieht Paul auf seinen Freund, das Wort hört sich noch immer so fremd in seinen Ohren an, und glaubt gar nicht, dass diesem ein paar Tage oder länger warten, so viel ausmachen würde.

"Als ob dir das so schwerfallen würde." Spricht Paul also genau das aus und sieht direkt in die ein wenig empörten Augen von Dino.

"Du hast dich wohl noch nie selbst angeschaut." Doch, eigentlich hat das Paul, ist mal mehr mal weniger zufrieden mit dem Anblick, findet es aber interessant mal Dinos Gedanken dazu zu hören.

"Du magst mich schon länger so?" Fragt Paul nach, findet den Gedanken daran allerdings ein wenig traurig. Wie schlimm wäre es denn, wenn Dino ihn schon länger mag und Paul sich vor seinen Augen immer wieder andere Leute für eine schnelle Nummer rausgesucht hat.

"Realisiert habe ich es wohl erst später, aber jeder der sagt du wärst nicht attraktiv lügt." Dino zuckt ein wenig mit den Schultern und bekommt eine rötliche Farbe, bevor mehr Worte seinen Mund verlassen und Paul gar keine Chance hat irgendwas zu sagen.

"Hast du dich mal angesehen?"

"Und wärst du nicht heiß, hättest du vermutlich nicht eine Chance bei so vielen verschiedenen Leuten gehabt."

"Also, ich bin darüber gar nicht böse, aber...ach man." Gerät Dino ins Stottern und ist nun endgültig tiefrot geworden, während Paul überrascht ist, aber noch immer ein wenig schmunzelt.

"Danke." Bedankt er sich erstmal für die doch nett anzuhörenden Komplimente, die sein Selbstbewusstsein noch ein bisschen mehr füttern.

"Und jetzt küss mich, bevor ich mich hier noch um Kopf und Kragen rede." Fordert Dino und dieser Aufgabe kommt Paul liebend gern nach. Platziert seine Lippen auf denen von Dino, tupft ihm viele kleine Küsse auf, bevor sich Dinos Hand in seinen Nacken verirrt und ihn näher ziehen. Einen längeren Kuss fordert und Paul hat gar nicht vor diesen so schnell wieder zu unterbrechen, bis sie irgendwann atemlos nebeneinander liegen.

„Du und ich und der Sommer, wir machen Liebe zu dritt." Beschließt Paul mit einem sachten Lächeln und dennoch Dino bekommt direkt ein wenig Angst doch nur ein kleines Sommerding für Paul zu sein. Klar hat sich das in den letzten Stunden anders angehört, aber da schlummert doch wohl noch ein bisschen Zweifel in ihm.

„Und nach dem Sommer?" Hakt er also vorsichtig nach und ihm wird innerlich ganz warm bei Pauls Antwort, die wohl perfekter nicht sein könnte.

„Da genießen wir den Herbst, heizen den kalten Winter auf und lieben unsere Frühlingsgefühle, bevor wir im Sommer wieder alles von vorne starten."
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Und damit sind wir am Ende dieser kleinen Reise angelangt. Vielen Dank für eure Kommentare, Sternchen und Reads, ich habe mich über alles sehr gefreut!

Wir lesen uns sicherlich in Zukunft noch bei dem ein oder anderen Projekt (:

Bis dahin
WOLKE

Liebe zu dritt [Paul Aron x Dino Beganovic]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt