Kapitel 1

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Es ist dunkel.
Der Wecker klingelt, die Schule ruft.
Noch halb im Schlaf versuche ich mich aufzurichten. Ich hab Schmerzen, innere Schmerzen. Es fühlt sich an wie eine ewige Kälte und Leere.
Was ist nur los mit mir, wie soll ich allem stand halten? Ich war eine Woche weg.
Das mein Freund Schluss gemacht hatte und mich dann noch ins Gesicht geschlagen hatte, zerbrach mein Herz in unendlich winzig kleine Scherben. Sie sind so klein und spitz und bohren sich in meinen Körper. Es tut sichtlich weh.
Ich konnte die Trennung nicht standhalten. Ich hatte geglaubt, endlich würde mich jemand wirklich lieben. Falsch gedacht, nicht mal meine Eltern lieben mich. Glaube ich zumindest, nie haben sie ein aufmunterndes Wort für mich, nie erlauben sie mir was, nie kann ich, ich sein immer muss ich ihnen jemand anderen vorspielen. Doch wenn ich manchmal ehrlich handle oder sage was ich denke soll ich den Mund halten. Ich bin ihre Sklavin. Soll die Wäsche machen, kochen, lernen, putzen, Gäste bewirten und natürlich nie eine andere Meinung als sie haben.
Ich mache mich langsam fertig mal schauen was ich mir in der Schule anhören muss. Hoffendlich merkt niemand meine Blauen Flecken überall. Ich zieh mich komplett schwarz an. Vielleicht fall ich nicht auf. Ich habe gesagt ab diesen Tag werde ich mich nur noch schwarz anziehen, so wie ich mich fühle.
Ich habe Angst vor der Reaktion meiner Mitschühler. Ich weiss das sie manchmal grauenhaft zu anderen sein können. Ich hoffe sie verstehen mich. Meine Mutter schaut mich voller Wut und Traurigkeit an und meint :"Iss was damit du nicht noch umkippst in der Schule!" Ich stopfe mir ein paar brocken vom Brötchen rein und nehme paar schlückchen Orangensaft. Sie wissen das ich jegliche Vitaminmängel habe und viel zu wenig esse. Sie wissen auch das ich jederzeit umkippen könnte. Mal wieder, mal wieder mein Bewusstsein verlieren. ich schluck noch meine Vitaminpillen mit dem letzten schluck Orangensaft und gehe raus, zieh meine Schuhe an und werf mir die Tasche auf den Rücken.

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