„gib mir 10 Minuten"

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Sie hält das nicht länger aus und geht ran.

„WARUM LEVI?! Lass mich doch einfach gehen verdammt. Es ist schon zu spät", Elis Stimme klingt verzweifelt.

„Elizabeth wo bist du?! Der Abschiedsbrief... Nein das kannst du nicht machen, wie ein kleines Kind was einfach aufgibt! Du kannst dir nicht einfach das Leben nehmen... das kannst du mir doch nicht antun.", sie kann hören, wie Levis Stimme zittert und kurz davor ist zu brechen.

„Levi ...mach es mir doch nicht noch schwerer."

„Eli ich gebe dich nicht einfach auf, dass würde ich niemals! Ich werde immer an deiner Seite sein", schreit er verzweifelt durch sein Handy.

„Levi du verstehst das nicht, du verstehst mich nicht und ich nehme dir das auch nicht übel. Das Feuer wütet in mir, zerstört alles...meine Gefühle, meine Erinnerung mein selbst...es brennt alles nieder und es bleibt nichts weiter als die weiße Asche zurück.", haucht sie leise in sein Telefon.

Sie hat mit ihrem Leben bereits schon abgeschlossen, für sie ist das alles mehr als selbstverständlich.
Es sind einfach nur weitere Feststellungen, die ihr nur noch mehr beweisen ihr Leben zu beenden. Sie klingt so gelassen... zu gelassen, dass ist das, was Levi jetzt den Rest gibt und ihn in Panik versetzt.
Er rast mit dem Auto durch die Stadt, überfährt rote Ampeln, alles nur um sein Mädchen zu finden, um sie zu retten, bei sich
im Arm zu behalten und nie wieder gehen zu lassen.
Levi beginnt sanft mit ihr zu reden, in der Hoffnung Sie würde ihm zu hören, denn noch einmal erträgt er das alles nicht.

„Die Tür schließt sich in meinem Herzen und selbst du wirst es nicht schaffen diese einzureißen, denn dahinter liegt all das schöne, wundervolle Erinnerungen, Erinnerungen an den Spaß, welchen wir hatten, unsere Beziehung, unsere Herzen, unsere Liebe Eli. Ich halte diese Tür so fest verschlossen, dass mir niemand jemals diese Erinnerung nehmen könnte. Ich lasse nicht zu, dass die Dunkelheit die Tür einreißt und diese bezaubernden Momente verschlingt. Ich werde mich verzweifelt daran festhalten und dich mit. Ich lasse dich nicht fallen mein kleiner Engel. Ich glaube an dich und werde für immer bei dir bleiben. Ich liebe dich von ganzen Herzen. Bleib bitte bei mir", Levi klingt beinah verzweifelt.

Eli ist das so nicht von ihm gewohnt und dennoch schweigt sie, es gibt einfach keine Antwort darauf.
Die Stimmen in ihrem Kopf schreien so laut, dass sie keinen klaren Gedanken fassen kann.
Während er durch die Stadt rast, tippt er nervös auf seinem Handy herum, um irgendwie einen Weg zu suchen, ihren Standort zu finden.
Als Eli nicht drauf reagiert, durchfährt Levi einen Schauer blanker Angst und mit dieser schleicht sich noch ein anderes Gefühl langsam, qualvoll in seinen Körper.
Es dringt bis in das tiefste seines Geistes
und seiner Seele, ein Gefühl was bis eben Langezeit verborgen und fest verschlossen lag. Es ist gefährlich, nicht mehr aufhaltbar.

„ELI...ELIZABETH!", schreit er verzweifelt in die Freisprechanlage seines Autos „Bist du noch da? Bitte bitte tu dir nichts. Tu mir das nicht an. Ich liebe dich so sehr verdammt. Eli!"

Ein leises Seufzen, welches von ihr ausgeht, ist am Ende der Leitung zu hören.

„Ich bin noch da, hab keine Angst Sweetheart. Es wird alles gut werden. Ich verspreche es dir."

Levi sieht entsetzt auf die Straße: „Nein es kann nicht alles gut werden, wenn du weg bist".

Eine lange Pause folgt darauf hin und Levi bringt seinen Waagen mit quietschenden Reifen, direkt vor dem Gebäude zum Stehen. Er schnappt sich sein Handy, steigt schnell aus und knallt schwungvoll die Tür zu.
Der Blick nach oben treibt ihm die Angst nun auch in seine Augen.
Eli steht auf dem Dach des Gebäudes und ist kurz davor zu springen.
Er weiß genau, dass sie jeden Augenblick springen wird, daher presst er sein Handy ganz doll an sein Ohr.

„Gib mir 10 Minuten Liebes... bitte!", er fügt leise hinzu „ich möchte dir nur auf wiedersehn sagen."

Würde er jetzt weiter versuchen ihr zu helfen, würde sie auflegen und alles beenden, einfach den Schritt über den Abgrund wagen, um die Grenze von ihrem so schmerzerfülltem, grauenhaften, von Angst und Depressionen geprägtem Leben zu dem friedlichen und
sie liebenden Tod zu überschreiten.

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