„wie der Lauf der Jahreszeit"

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Eli atmet hörbar aus, fast schon ein wenig genervt: „ich gebe dir diese 10 Minuten, aber versuche nicht mich zu überreden. Ich denke es ist schon zu spät. Werde nicht bleiben können. Ich werde mich heute meiner Freiheit hingeben."

Während Levi ihr aufmerksam zu hört und darauf achtet kein einziges Wort zu verpassen, damit er sich immer daran erinnern kann, rennt er in das Gebäude und drückt panisch auf den Knopf des Fahrstuhls.

„Unser Blick hat sich geändert, wie der Lauf der Jahreszeit"

„Wie meinst du das Eli? Erklär mir das bitte", währenddessen ist Levi im Fahrstuhl und rauscht die Stockwerke nach oben.

Eine kurze Pause, mit einem, sich in dem Moment ewig anfühlenden, schweigen, lässt Levi noch unruhiger werden.

„so wie ich es gesagt habe... ", sie atmet kurz tief durch „ich meine unsere Liebe zueinander. In der vergangenen Zeit haben wir uns mehr in uns selbst verloren als in unserer Liebe. Wir hatten unsere eigenen Probleme, sind unsere eigenen Wege gegangen, haben uns voneinander entfernt, wichtigere Dinge getan, als uns um unsere Beziehung zu kümmern."
Eli macht eine kurze Pause, ehe sie weiterspricht. „Im Frühling haben unsere Augen füreinander geleuchtet, wir sind uns nähergekommen, haben uns interessiert und unsere Zuneigung zueinander wurde stärker. Es wurde mehr als Freundschaft, aber noch keine Liebe. Erst mit dem Sommer, mit den heißen Temperaturen, stieg auch die Hitze in unseren Körpern unsere Augen brannten nur so füreinander und wir verliebten uns ineinander. Es war ein heißer Sommer, in mehr als einer Hinsicht. Doch mit den fallenden Temperaturen, dem ständigen
Regen erlosch nach und nach das Lodern in unseren Körpern und die Anziehung zwischen uns verlor sich. Mit dem Winter war jegliches Gefühl in uns eingefroren und wir zeigten uns die kalte Schulter. Wir hatten keine Zeit füreinander und die Nächte waren kalt, dunkel und einsam. Verstehst du, was ich dir sagen will? Unsere Emotionen, unsre Gefühle haben sich mit dem Jahr verändert. Einen Augenblick dachte ich es würde wieder besser werden. Ich bin jetzt wieder unter kaltem Regen, stehe hier bin nass und alles ist kalt, sowie du."

Levi kann nicht fassen, was er da gehört hat.
Er findet zu nächste keine Worte, zum einen ist er geschockt, dass sie so empfindet, doch zum anderen weiß er, dass es die Wahrheit ist, auch wenn es schwer ist sich dies einzugestehen.
Er wartet einen Augenblick um über seine Worte, die er Eli gegenüber äußern möchte, nachzudenken.

„Prinzessin ich weiß, dass ich viele Fehler gemacht habe, gib mir eine Chance alles wieder gut zu machen, besser auf dich aufzupassen, mehr für dich da zu sein. Die Uni hat mir in letzter Zeit viel Abverlangt und ich hatte keine Zeit für dich, konnte nicht für dich da sein. Ich bitte dich. Ich liebe dich immer noch Eli. Daran hat sich nichts geändert. Wir sind Seelenverwandte. In meinem kalten Herzen,
brennt noch ein kleines Licht, was das Eis zum Tauen bringt und ich dir meine Liebe mit all seinen Reizen, im vollen ausmaß zeigen kann. Ich..." Sie unterbricht ihn, mit einer ungewohnt kalten Stimme, an dieser Stelle.

„Hör auf damit Levi. Ich weiß, was du hier versuchst, aber ich habe meine Entscheidung
bereits getroffen. Ich werde es diese Nacht beenden, noch bevor die Sonne aufgeht, ihre ersten strahlen über die Stadt streifen lassen kann. Ich will den neuen morgen nicht mehr erleben. Ich stehe keinen einzigen Tag mehr auf diesem Planeten, in diesem Land, in dieser Stadt durch. Ich bin kaputt, zu erschöpft vom Leben. Ich kann nicht mehr. Löse meine Schmerzkette. Kannst du mich runterziehen?"

Levi rennt gerade die letzten Stufen hinauf aufs Dach und stößt mit einem lauten Knall die Tür auf.

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