Kapitel 1

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Emma schlenderte ganz normal durch die belebten Straßen der Stadt. Der Geruch von frischem Kaffee und das Rauschen des Verkehrs begleiteten sie, als sie zufällig an einer Brücke vorbeikam. Dort stand ein Mann , der in Gedanken versunken schien und den Fluss unter der Brücke beobachtete.

Ihre Blicke trafen sich, und für einen Moment spürte Emma eine eigenartige Verbindung, als würden ihre Seelen sich kurz berühren. Der Mann lächelte, ein Lächeln, das irgendwie sowohl Geheimnis als auch Melancholie in sich trug. Er hatte eine unkonventionelle Ausstrahlung, die Emma neugierig machte.

Mutig ging Emma auf ihn zu. "Hallo", sagte sie, und ihr Herz pochte schneller als gewöhnlich. Der Mann hob den Blick von der Brücke und erwiderte ihr Lächeln. "Hallo", antwortete er, und seine Augen schienen Geschichten zu erzählen, die weit über die sichtbare Welt hinausgingen.

Ein schöner Abend, nicht wahr?" begann Emma, um die Stille zu brechen. Dazai nickte zustimmend. "Ja, die Dämmerung hat etwas Magisches. Es ist, als ob die Welt für einen Moment den Atem anhält."

Emma lächelte, beeindruckt von seiner poetischen Art zu sprechen. "Du magst Poesie, oder?" Er nickte erneut. "Poesie ist wie ein Fenster zu den tiefsten Winkeln der menschlichen Seele. Manchmal traurig, manchmal schön, aber immer ehrlich."

Das Gespräch vertiefte sich, als sie über Bücher sprachen, die sie bewegten, und über die Suche nach Bedeutung in einer Welt, die oft rätselhaft erschien. Dazai erzählte von seinen Lieblingsautoren und den Geschichten, die sein Herz berührten. Emma teilte ihre eigene Reise der Selbstentdeckung und wie Bücher ihr geholfen hatten, ihre eigene Stimme zu finden.

"Woher kommst du, Emma?" fragte Dazai schließlich, und Emma spürte, dass seine Frage mehr war als nur nach ihrem Herkunftsort. Es war eine Einladung, ihre Geschichte zu teilen.

Sie zögerte einen Moment, bevor sie antwortete: "Ich komme aus einer Vergangenheit, die ich überwinden musste. Aber ich bin hier, um eine neue Geschichte zu schreiben."Er nickte verständnisvoll. "Manchmal müssen wir unsere eigene Geschichte schreiben, um die Vergangenheit zu besiegen."

Die Zeit verging wie im Flug, und die Lichter der Stadt begannen zu leuchten, als die Sonne endgültig untergegangen war. Emma und Dazai spürten eine seltsame Verbindung, als hätten ihre Geschichten sich auf wundersame Weise miteinander verflochten.

"Es war schön, dich zu treffen, Emma," sagte Dazai, als sie sich schließlich verabschiedeten. "Ich hoffe, wir begegnen uns wieder in dieser unendlichen Geschichte des Lebens."

Emma lächelte und spürte, dass diese Begegnung mehr war als nur ein flüchtiger Moment. Sie setzte ihren Weg fort, nicht mehr allein, sondern mit einem neuen Freund und der Gewissheit, dass das Leben voller unerwarteter Geschichten und Begegnungen war.

Als sie sich schließlich verabschiedeten, spürte Emma, dass dieser Zufall mehr war als nur ein Treffen. Dazai Osamu hatte etwas in ihr berührt, etwas, das sie nicht vollständig in Worte fassen konnte. Doch sie war bereit, herauszufinden, wohin diese unerwartete Begegnung sie führen würde. Und so setzte Emma ihren Weg fort, diesmal mit einem Hauch von Abenteuer und Magie in ihrem Herzen.

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Der Abend verlangsamte sich, und Emma fand sich auf dem Sofa wieder, umgeben von einer leisen Stille. Das gedämpfte Licht einer Lampe beleuchtete das Zimmer, während sie in ein Buch vertieft war. Doch ihre Gedanken wanderten zu der Begegnung mit Dazai an der Brücke.

Sie erinnerte sich an seine tiefsinnigen Worte und das mysteriöse Lächeln, das seine Lippen umspielte. In ihrer Vorstellung malte sie sich die Szene erneut aus, den Fluss unter der Brücke, die schattigen Konturen der Nacht. Es war, als hätte sie in diesem kurzen Augenblick einen Blick in eine andere Welt geworfen.

Die poetischen Gedanken von Dazai hatten etwas Magisches. Emma fragte sich, welche Geschichten er wohl mit sich trug. War es nur eine flüchtige Begegnung, oder würde das Leben ihre Wege erneut kreuzen? Ihre Neugierde wurde zu einem Funken, der in ihrem Herzen glühte.

Sie dachte daran, wie Dazai sie ermutigt hatte, ihre eigene Geschichte zu schreiben. Emmas Finger streiften sanft über die Seiten des Buches in ihren Händen. Die Worte auf dem Papier schienen lebendig zu werden, und sie fühlte, dass auch ihre Geschichte noch viele ungeschriebene Kapitel bereithielt.

Ein leichtes Lächeln stahl sich auf Emmas Gesicht. Dazai war wie eine Figur aus einem Buch, die in ihr Leben getreten war, um ihr eine wichtige Lektion zu erteilen. Sie beschloss, diesen Gedanken in ihr Herz zu schließen und die Worte von Dazai als Inspiration für das kommende Kapitel ihres Lebens zu betrachten.

Mit einem tiefen Seufzer schloss Emma das Buch und ließ ihre Gedanken in die Dunkelheit der Nacht gleiten. Der Abend war ein Geschenk voller nachdenklicher Momente gewesen, und sie freute sich darauf, zu sehen, wie sich die Geschichte weiter entfalten würde.

Bungo Stray Dogs x ocWo Geschichten leben. Entdecke jetzt