Bungo Stray Dogs x oc

Kapitel 4

Emma öffnete langsam die Augen und wurde von einem stechenden Schmerz in ihrem Kopf begrüßt. Ein dumpfer Pulsschlag durchzog ihre Schläfen, und sie spürte, dass dieser Morgen nicht so beginnen würde, wie sie es gehofft hatte. Mit vorsichtigen Bewegungen setzte sie sich auf und versuchte, die Welt um sich herum in den Griff zu bekommen.

Ihr Blick wanderte zum Nachttisch, auf dem eine Schmerztablette und ein Glas Wasser standen. Ein rettender Anblick, der hoffentlich die Kopfschmerzen lindern würde. Emma griff nach der Tablette und schluckte sie mit einem großen Schluck Wasser. Der bittere Geschmack der Medizin blieb zurück, aber die Hoffnung auf Linderung ließ sie durchatmen.

In dem Moment, als der Schmerz langsam nachließ, durchzog eine Erinnerung ihren Geist. Ihre Mutter. Ein Name, der gemischte Gefühle hervorrief. Emma schloss kurz die Augen, um sich zu sammeln, während Bilder aus der Vergangenheit an ihr vorbeizogen.

Die Erinnerung an ihre Mutter war komplex. Ein Wirrwarr aus liebevollen Momenten und schmerzhaften Erfahrungen. Emmas Gesicht spiegelte die Ambivalenz ihrer Gefühle wider, als sie sich an die Morgen erinnerte, an denen ihre Mutter sich um sie gekümmert hatte, aber auch an die dunklen Schatten von Gewalt und Unverständnis.

Emma zwang sich, die Gedanken an ihre Mutter beiseite zu schieben. Heute war ein neuer Tag, und sie wollte sich nicht von den Schatten der Vergangenheit einholen lassen. Mit einem tiefen Atemzug stand sie auf, um den Tag zu begrüßen, fest entschlossen, trotz der Kopfschmerzen das Beste daraus zu machen.

....................................

Entschlossenheit in ihren Augen und der Gedanke an Veränderung in ihrem Herzen, betrat Emma das Friseurstudio. Der Duft von Haarprodukten und die sanfte Musik im Hintergrund begrüßten sie, als sie sich auf den bequemen Friseurstuhl setzte.

Sie sprach mit dem Friseur über ihre Ideen, ihre langen, braunen Haare kürzer zu gestalten. Der Friseur, ein kreativer Geist mit einer Schere als Zauberstab, lauschte aufmerksam und begann dann, Emma's Haare sorgfältig zu teilen. Das Klirren der Schere durchbrach die Stille des Studios, und mit jedem Schnitt wurde ein neues Kapitel in Emmas Leben eingeleitet.

Emma konnte die Veränderung buchstäblich fühlen, während die Strähnen auf den Boden fielen. Ein leichtes Kribbeln durchzog sie, begleitet von der aufgeregten Vorfreude auf das Endergebnis. Der Spiegel vor ihr reflektierte die Metamorphose, die ihre langen Haare durchmachten, als sie langsam einer kürzeren, frecheren Frisur Platz machten.

Als der Friseur die letzten Handgriffe vollendete, sah Emma in den Spiegel und konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Die neuen Konturen, die sich um ihr Gesicht formten, schienen ihre Persönlichkeit zu unterstreichen. Sie spürte, dass diese Veränderung nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich geschah, ein symbolischer Schnitt durch die Fäden der Vergangenheit.

Mit einem dankbaren Blick zu ihrem Friseur und einem Hauch von neu gefundener Leichtigkeit, verließ Emma das Studio. Die frische Brise strich durch ihre neuen Haare, und sie fühlte sich bereit, die Welt mit einem erneuerten Selbstbewusstsein zu erkunden. Ein neuer Haarschnitt, ein neues Kapitel in Emmas Geschichte, begann sich zu entfalten.

Emma verließ den Friseursalon mit einem Gefühl von Leichtigkeit, das durch ihre frisch geschnittenen Haare verstärkt wurde. Der Plan war, noch schnell ein paar Lebensmittel zu besorgen, um den Tag abzurunden. Doch als sie nach ihrer Tasche griff, wurde ihr Herz schwer.

Der Moment der Panik überkam sie, als sie feststellte, dass ihre Tasche verschwunden war. Die Tasche, die noch vor wenigen Minuten sicher an ihrer Seite hing, war nun wie vom Erdboden verschluckt. Emma suchte hektisch ihren Blick umher, in der Hoffnung, dass es sich um ein Missverständnis handelte.

Ihre Tasche war jedoch nicht zu sehen. Ein kaltes Gefühl der Bestürzung breitete sich in Emmas Magen aus. Sie versuchte, sich zu erinnern, ob sie die Tasche im Friseursalon gelassen hatte, aber die Realität traf sie wie ein Schlag. Jemand hatte ihre Tasche gestohlen.

Der Frust und die Wut mischten sich in Emmas Gefühlen. Die Tasche enthielt nicht nur ihre persönlichen Gegenstände, sondern auch ihre Geldbörse und ihr Schlüssel. Ein Gefühl der Ohnmacht durchzog sie, als sie sich bewusst wurde, dass der Tag eine Wendung genommen hatte, die sie nicht erwartet hatte.

Mit einem Kloß im Hals und einem Gefühl der Verletzlichkeit betrat Emma das Detektivbüro, um den Diebstahl ihrer Tasche zu melden. Die Atmosphäre im Büro war geprägt von Stimmengewirr und dem gedämpften Klicken einer Schreibmaschine.

Als sie den Raum betrat, stolperte ihr Blick über die vertrauten Gesichter, bis er auf Dazai fiel. Eine Mischung aus Überraschung und Unsicherheit zeichnete sich auf Emmas Gesicht ab. Ihre Wege hatten sich erneut gekreuzt, und diesmal aus einem Grund, den sie nicht vorhersehen konnte.

Dazai hob den Blick von den Akten, die er durchsah, und als seine Augen auf Emma trafen, huschte ein amüsiertes Lächeln über sein Gesicht. "Emma, meine Liebe, welch unerwartete Freude, dich hier zu sehen. Was führt dich zu unserem bescheidenen Detektivbüro?" fragte er mit einer Spur von Ironie.

Emma zögerte einen Moment, bevor sie die Geschichte der gestohlenen Tasche erzählte. Dazai hörte aufmerksam zu, und in seinen Augen spiegelte sich eine gewisse Neugier wider. Als sie geendet hatte, lehnte er sich lässig auf seinem Stuhl zurück. "Eine gestohlener Tasche also. Keine Sorge, Emma, wir werden unser Bestes tun, um deine Tasche zurückzubekommen."

Die Mischung aus Freundlichkeit und rätselhaftem Charme, die Dazai ausstrahlte, hinterließ Emma mit gemischten Gefühlen. Hier stand sie, beraubt und verletzt, und er schien das Ganze mit einer gewissen Leichtigkeit zu nehmen.

Als Emma das Detektivbüro verließ, konnte sie nicht umhin, sich zu fragen, welche Rolle Dazai in dieser Geschichte spielen würde. Die gestohlene Tasche war nicht nur ein materieller Verlust, sondern hatte auch eine unerwartete Verbindung zu Dazai geschaffen, die Emma mit einer Mischung aus Verwirrung und Entschlossenheit zurückließ.