Kapitel 6

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Noch im Schock schrie er mit abgehackten Wörtern ohne Sinn in der Hütte rum, bis der Waldhüter ihn mit Gelassenheit zur Ruhe gebracht hat. Als die Nacht den Wald mit seinem schwarzen, undurchdringlichen Laken einhüllte am Tisch mit einer warmen Tasse Kräutertee, fing der Hobbyjäger an mit leiser Stimme zu erzählen, was sich im Wald vorgefunden hat.

„Ich stand da im Wald gegenüber einem stumpfen Saumpfad mit kaum grauem Schimmer vom Licht. Die gehende Kreatur zögerte und war sich nicht sicher, ging langsam, beugte sich vor, ihre Schritte waren enorm und ihr Kopf leuchtete hervor. Der Wald schlief, nur der Schnee raschelte über die Kiefernnadeln und breitete sich sanft auf dem Boden aus. Im Wald herrschte Stille, das Tier bewegte sich nicht, die Vögel schlugen nicht mit den Flügeln. Vollständiger, tauber Stillstand. Diese jene, sagen wir menschliche Figur ging mit einem lauernden Schritt, dieser jemand schlich sich wie eine Katze heran, so dass das Beschleichen dieser vorsichtigen Schritte nicht lauter war als der fallende Schnee. Diese Gestalt ging lange oder nur ihr Geist blieb endlich stehen. Sie lehnte sich gegen den Stamm einer Tanne und blieb, versteckt hinter den herabhängenden Ästen, in denen der Schnee weiß klebte. Man könnte denken, dass der Schatten des Menschen in den Tannenbaum eingedrungen ist, so dass es unsichtbar wurde.

„Vielleicht war es eine Waldkatze von Geistern aufgewacht oder der Waldgeist selbst?" Unterbrach der Jäger das Gerede mit einem Lächeln im Gesicht.

„Ja, kann sein für euch hier in der Abgeschiedenheit ist es normal über solche Dinge sich zu unterhalten, aber für mich ist es alles anders wie einfach selbst an so was zu denken wie Geister, und ich sollte sogar einen vor kurzen alleine erlebt haben."

Das monotone Schneespritzen setzte sich ohne Unterbrechung fort, manchmal murmelte der Gegenwind, leicht wie ein Atemzug, in den Baumwipfeln und wieder Stille. Außerhalb der Forsterhütte fiel Schnee mit Regen... Und der Stadtmensch fuhr sein Erlebnis mit Aufregung und zitterigen Händen weiter darzustellen.

„Die Gestalt unter an dem Tannenbaum bewegte sich, als ob sie schnell und nervös ausbuchen würde. Es war jedenfalls kein Vierbeiner", „Also doch ein Mensch?"

„Es war bei mir nah, es faltete die Zweige nicht zurück, es kroch unter ihnen mit der kriechenden Bewegung des Reptils. Es war schon richtig... ich konnte ihre Schritte nicht hören, nur ein leises Knirschen von rutschendem Schnee."

„So bewegen sich Amphibien..." Erwiderte der Förster.

„Ein geringer Schatten tauchte aus dem schneebedeckten Dickicht auf, über den grauen Pfad und... blieb stehen. Mensch oder Geist? ... Mal Klein, zierlich, gebeugt und ... Mal ausgedehnt, groß und schnell schwebend über der Schneeoberfläche. Ich hörte ein Keuchen unter der Tanne, grunzte es etwas und tauchte unter den schneebedeckten hängenden Ästen. Gedämpfte Worte flüsterten mir zu:

- Du, bist es?

- ICH? antwortete dann mit endstaunen.

Es gab ein Moment der Stille - und ... wieder

hörte ich ein lauteres, unberührtes Flüstern.

- Oh das ist... die Zahlung!...

Ich war außer Atem geraten, keuchend im Flüstern unter den Tannen vermischte sich meine Frage: - Und was habe ich getan? Mit dem kurzen, heiseren Brummen des Geisterwesens. Die Stille, nur Schnee auf den Zweigen, bewegte von fieberhaften Bewegungen unter der Tanne, fiel mit zunehmendem Rascheln stark. Der Mensch oder der Geist lauschte lange den Tönen von der Umgebung zu. Dann fing die Gestalt nach etwas zu suchen. Im Dunkeln fand sie mein Gewehr neben dem Tannenbaum und hob es schnell vom Boden auf. Dann die verwaiste, panische Angst überschüttete mich, die Gestalt brach in den schwach grauen Pfad ein und eilte dorthin zurück, wo sie hergekommen war. Ich hörte noch Nachklang der Stimme in meinem Kopf „Sei unser Gast, jetzt!" Der eisige Atem des unbekannten Wesens verfolgte und erfüllte noch lange die Lichtung im Wald. Es war weitergezogen... Ein freier, breiter Seufzer der Befriedigung übergoss mich von innen. Der Wald war alleiniger Zeuge und... Darsteller was geschah, eine Last, die ein für alle Mal mir vom Herzen genommen wurde."

DER WALDGEIST - WAHRE STORY Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt