Bebend und stoßweise ringt Holly nach Atem und Rodney nimmt meinen Platz ein. Zitternd vor Verlangen verlasse ich das Bett, rücke die Corsage und den kurzen Rock zurecht.
An Silvers Augen bleibe ich hängen.
»Komm her«, sagt er in einem herrischen Ton. Mit bis zum Hals klopfendem Herz stelle ich mich mit leicht ausgestellten Beinen vor ihn. Unsere Blicke verweben sich.
Langsam fährt er mit dem Totenkopf seines Stockes die Innenseiten meiner Schenkel entlang. Lustvoll erzittere ich.
Gemächlich beugt er sich vor, schiebt erneut den inzwischen durchtränkten Tanga beiseite und dringt erneut mit seinen Fingern in mich ein. Haltsuchend umfasse ich seine Schultern und schließe die Augen.
Himmel. Seine Berührungen sind die reinste Hölle. Begierig dränge ich mein Becken näher an ihn.
Rau lacht er und entzieht sich mir abermals.
»So gierig«, wispert er.
Mein Blick geht zu ihm herunter, während er zu mir hinauf schaut. Sinnlich fahre ich mit der Zunge über meine Lippen und ich sehe sein Verlangen in seinen Augen aufblitzen.
»Ich will dich«, kommt es kehlig aus meinem Mund.
»Ich dich auch«, antwortet er kratzig, streift mir den Slip über den Hintern und zieht ihn mir aus. Ein Bein stelle ich neben ihm aufs Sofa und erneut befinden sich seine Finger in meiner Mitte. Stöhnend schließe ich abermals die Augen und genieße die rhythmischen Bewegungen in mir.
Immer schneller wird mein Puls sowie mein Atem.
»Oh ja, das fühlt sich so gut an«, keuche ich leise.
Abrupt entzieht er sich, steht auf und schiebt mich sacht zur Seite. Vor meinen Augen leckt er sich die Finger, die eben noch in mir waren, und stöhnt auf.
»Geduld, hab Geduld.«
Ein letzter Blick und er dreht sich zur Tür. Steckt sich den Samttanga in seine Jacketttasche und verschwindet erneut.
Zitternd verschwinde ich hingegen im Badezimmer. Sehe meine glühenden Wangen im Spiegelbild und bin kurz davor mir selbst Erleichterung zu verschaffen. Mit größter Mühe reiße ich mich zusammen.
Auf Zehenspitzen schleiche ich wenige Minuten später aus dem Zimmer.
Nach Silver ausschauhaltend ziehe ich durchs Gutshaus. Neugierig verharre ich in einem Raum und beobachte eine Spielerunde.
»Du«, sagt plötzlich jemand. Abwehrend hebe ich die Hände und schüttle den Kopf.
»Wahrheit oder Pflicht?«, ruft er und das Publikum antwortet einstimmig »Pflicht«.
Ein Typ zieht aus einem Zylinder einen Zettel mit einer Aufgabe und positioniert sich vor mich. Gebannt schaue ich ihn an und mein Blick erhascht ein grünes Katzenaugen-Paar in den Öffnungsschlitzen seiner Maske. Ein prickelnder Schauer jagt mir über den Rücken und ich warte gespannt, was kommt. Seine Hand legt sich an meine Wange und er beugt sich langsam zu mir. Zart haucht er mich einen Kuss auf die Lippen und sagt laut: »Deine Aufgabe ist mein Hemd aufzuknöpfen und mit deiner Zunge über meine Brust zu lecken.«
Scharf ziehe ich die Luft ein.
Sacht nimmt er meine Hand und legt sie auf seine Brust. Seinen viel zu schnellen Herzschlag verspüre ich in meiner Handinnenfläche. Mit zitternden Fingern beginne ich sein Hemd aufzuknöpfen und sein warmer Atem streift meine Wange. Die Situation erregt mich mehr als sie sollte. Immer wieder sehe ich in seine faszinierenden grünen Augen. Bis zu seinem Hosenbund öffne ich sein Hemd, senke meine Augen und erstarre beim Blick auf seine über und über behaarte Männerbrust a la Sean Connery. Jegliche Erregung ist wie nach einer Eisdusche hinweggespült. Schwer schlucke ich. Ich kann unmöglich meine Zunge darüber gleiten lassen. Ein Schauer der Abneigung schüttelt mich. Es tut mir unendlich leid, aber ich kann nicht aus meiner Haut. Es turnt mich einfach ab. Ich kann das nicht! Nach Atem ringend schließe ich die Lider und lasse meine Hände sinken.
Shit, wie komme ich jetzt aus dieser Nummer raus, überlege ich krampfhaft.
Um mich herum beginnt die Menge zu rufen: »Leck über seine Brust! Leck über seine Brust!«
»Ich kann das nicht«, wispere ich, mit immer noch geschlossenen Augen.
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Halloween-Ball
Short StoryFortsetzung Verlockungen im Paradies Ein weiteres Treffen altbekannter Freunde steht an. James McKinlay lädt zum Halloween-Ball. Joy trifft auf einen Mann, der sie überaus reizt und sie an ihre Grenzen der Lust und des Verlangen bringt. Und es gib...