Kapitel 7

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»Fuck!« Er tut es.
Hoch und heilig schwöre ich mir, dass mich meine Libido niemals wieder in solch eine Lage bringen wird.
Mein Blick fällt auf das ehemals tolle Kleid und ich könnte echt heulen.
Durchatmen!
Keine nervenkitzelnden Sexspielchen mehr.
Schluss! Aus! Vorbei!
Immer wütender zerre ich an den Handschellen.
No way!
Wie ein Blitzschlag zuckt unerwartet meine Mitte zusammen.
In mir beginnt es wellenartig zu pulsieren und Hitze breitet sich in meinem Unterleib aus.
Sein fucking Ernst?
Jetzt ist dieser Freak auch noch Herr über meine Pussy.
Immer wieder verändern sich Vibrations-Rhythmus und Intensität.
Schauer der Lust überfluten mich, zeitgleich verfluche ich ihn. Meine Gedanken driften ab und ich wünschte, er würde sein göttliches Zungenspiel zwischen meinen Beinen fortsetzen.Mit geschlossenen Augen lasse ich meinen Kopf in den Nacken fallen um mit der nächsten Vibration die Erlösung zu finden.
Vergebens.
Der Kerl hat sein kleines Spiel eingestellt.
»Aaaah! Zum Teufel mit dir«, wettere ich.
Verzweifelt reibe ich meine Schenkel aneinander, doch die Lust verwandelt sich in Frust. Mit rollenden Augen lasse ich stöhnend meinen Kopf an meinen rechten Arm sinken.
»Schöner Mist, in den du dich geritten hast, Joy«, motze ich mit mir selbst. »Ganz großes Kino.«
Nach einiger Zeit schaue ich mich um. Der Raum ist beherrscht von Dunkelheit und dem Lichtschein des Mondes.
Mit einem Mal ertönen leise Klänge, von überall her, nehmen mich ein, werden lauter und beginnen in mir zu vibrieren.
Die Dunkelheit verschwindet, Flammen tauchen an den Wänden auf, an der Decke tanzen ihre Schatten. Wärme durchströmt mich, als würde ich mich inmitten des Feuers befinden. Immer tiefer lasse ich mich in diese immersive Wahrnehmung fallen. Fühle Empfindungen und Sinneseindrücke, die ich nie zuvor verspürt habe. Ein wohliges Kribbeln, ein Zündeln von Emotionen, ein Brennen purer Leidenschaft.
Ich will mehr. Wie in Trance gebe ich mich den intensiven Klängen hin und bade mich endlos in diesem Gefühlsrausch.
»Weißt du, wie erregend du dich gerade bewegst und wie heiß du dabei aussiehst?«, raunt heiser Silvers Stimme in mein Ohr. »Ein Engel im Höllenfeuer.«
Von seinen Worten angeturnt, lasse ich mich noch ein Stück tiefer in meine Gefühlswelt sinken.
Sein warmer Atem streift meine erhitzte Haut und immer wieder spüre ich seine Finger oder seine Zunge auf mir.
»Gib mir mehr«, keuche ich, wie von Sinnen.
»Wirst du bekommen. Allerdings werde ich diesen Anblick auskosten.«
Er zieht einen Hocker vor mich, setzt sich und beginnt erneut mit der kleinen Fernbedienung in seiner Hand zu spielen.
»Du Dämon, hör auf«, keuche ich.
Die Bässe der Musik dringen immer tiefer in mich ein und die Vibration in meiner Mitte baut mein Verlangen ins Unermessliche auf. »Bring ... es ... zu ... Ende ...«, flehe ich abgehackt im Rausch einer bisher unbekannten Stufe der Ekstase. Mit dem Gefühl, die Besinnung zu verlieren, lasse ich mich fallen.
»Sieh mich an«, fordert er. Doch ich komme seiner Forderung nicht nach, sondern koste dieses unbeschreibliche Gefühl mit geschlossenen Augen aus. Genieße die Wellen der Lust und lasse mich von ihnen hinforttragen.
Solange bis er das Spiel abermals abrupt beendet.
Stille. 
Fast.
Keuchend schnappe ich nach Luft. Heftig hebt und senkt sich mein Brustkorb. Schimpfwörter fliegen durch meine Gedanken. Doch er steht grinsend auf und küsst mich mit einer Leidenschaft und einer Begierde, die alle Beleidigungen, wie Seifenblasen zerplatzen lassen.
Im Kuss hebt er meine Arme aus der Verankerung und ich lasse sie um seinen Nacken fallen. Eng zieht er mich an sich und ich spüre die Hitze seines Körpers durch sein Hemd.
»Ich will dich«, bettle ich ein weiteres Mal, reibe mich unverblümt an ihn und spüre seine Begierde.
Die Musik beginnt wieder zu spielen. Sanfte Klänge ertönen, eng umschlungen tanzen wir, verschmelzen im Takt und bewegen uns aufeinander abgestimmt.
»Ich will, dass du es dir vor meinen Augen selbst machst", flüstert er. »Ich will zusehen, wie du dich berührst. Ich will, dass du meinen Namen stöhnst, wenn du kommst. Oh Joy, ich will, dass du dir und mir Freude bereitest.«

Halloween-BallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt