𝐅 𝐈 𝐕 𝐄

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Olivia steht im Türrahmen und guckt mir direkt in die Augen

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Olivia steht im Türrahmen und guckt mir direkt in die Augen. Langsam lässt sie ihren Blick über mich schweifen und bleibt bei meinen Armen hängen. Schnell versuche ich sie mit dem Pollover zu verstecken, das hat mir gerade noch gefehlt.

Olivia legt zitternt ihre Hand vor den Mund. »Elli, was- was ist das?« Elli. So hat sie mich früher immer genannt. Ich schweige und starre auf den Boden. Ich will sie nicht sehen. Meine Wut ihr gegenüber steigt.

Das sind Erinnerungen, Liv. Erinnerungen.

»Geh einfach.« zische ich. Sie guckt mich mitleidend an und schließt die Tür wieder. Ich zucke kurz zusammen und ziehe mich dann langsam um. Warum ist sie überhaupt reingekommen? Als ich die Tür öffne, ist niemand mehr da.

Erleichtert laufe ich zu unserem Raum und trete ein. Clarissa telefoniert gerade und Olivia sitzt ganz hinten in der Ecke. Na ganz toll. Das ist doch eigentlich mein Platz. Ich lasse mich auf einen Stuhl im Eingang nieder und betrachte wieder den Ring.

Denk an Alessandro, Ella. Lenk dich ab, lenk dich ab, lenk dich ab.
Er und ich bei unserem ersten Kuss. Es war in seinem Zimmer. Sommerferien. Eltern waren im Urlaub, eine Nachbarin guckte ab und zu, ob alles in Ordnung sei.

Wir lagen auf seinem Bett, die Sonne ging gerade unter. Ich liebte Sonnenuntergänge. Sie zeigten mir, dass es aber auch wieder einen Anfang geben kann. Und diesen verbrachte ich mit Ale. In seinen Armen liegend.

Alessandro und ich haben noch nie zuvor über unsere Gefühle gesprochen gehabt. Aber dann, als wir uns beide in die Augen guckten und wir unsicher den anderen an uns ranzogen, dann wussten wir, dass wir dasselbe fühlten. Als sich unsere Lippen berührten, entfachte ein Feuerwerk in unseren Körpern.

Es war ein Moment, den ich niemals vergessen werde. Langsam beruhige ich mich wieder und die Wut verschwindet. Als es lauter wird, schaue ich auf. Die restlichen sind nun auch da. Ich erhebe mich von meinem Stuhl und stelle mich, wie alle, im Kreis auf. Clarissa geht die Anwesenheit durch und dann wärmen wir uns auf, ehe sie nach 20 Minuten wieder stehen bleibt und sagt:

»Heute werdet ihr in Partnerarbeit eine Choreo ausarbeiten. Ihr dürft selbst entscheiden, mit wem. Viel Spaß.« Sie lächelt uns an und geht zum Pult. Ohne auf die kreischenden Jugendlichen zu achten, trinkt sie ihren Kaffee aus. Oh nein.

Ich drehe mich suchend um, doch jeder hat sich schon zu einer Zweiergruppe zusammen getan. Mein Kopf dreht sich wieder nach vorne und dort steht Olivia. War ja klar. Genervt suche ich mir mit ihr einen Platz, wo wir uns die Choreo ausdenken können. Sie mustert mich still, bevor sie anfängt zu reden.

»Zuerst könnten wir einen Slide-Move machen« schlägt sie vor. Ich nicke knapp. »Dazu könnten wir noch einen Spin-Move einbauen.« sage ich nachdenklich. «Und wenn wir hier noch einen Schritt nach rechts machen und daraufhin in die Hocke gehen, wäre das ein perfekter Übergang.«

𝐈𝐌𝐌𝐎𝐑𝐓𝐀𝐋 𝐃𝐀𝐍𝐂𝐄𝐒Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt