Ich sitze in der Küche und starre auf den Tisch. Ich kriege Olivia einfach nicht aus meinem Kopf. Sollte ich ihr verzeihen? Sollte ich sie weiterhin ignorieren? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Fuck.
Ich zerbreche mir schon den ganzen Morgen den Kopf darüber und Ale guckt besorgt zu mir rüber. Und dann ist da noch der Traum. »Sicher, dass alles in Ordnung ist?« fragt er vorsichtig. Ich nicke betrübt. Was sollte ich auch sonst machen?
In dem dicken Pollover ist es echt verdammt warm, doch ich will nicht, dass er enttäuscht von mir ist, weswegen ich ihn anbehalte. Ich hasse mich dafür, sehr sogar. Verdammt.
Ich stehe auf und gehe langsam ins Wohnzimmer, um mich auf unsere Couch zu legen. Irgendwie ist mir gerade voll schwindelig geworden. Ich fühle mich wie betäubt und alles beginnt sich zu drehen. Bleib bei Bewusstsein, Ella.
Ale hockt sich neben mich und fasst an meine Stirn. Ich weiß selbst, dass mein Körper voll erhitzt ist. Er guckt mir besorgt in die Augen und geht wieder in die Küche. Ich atme unruhig ein und aus. Nach wenigen Minuten kommt er mit einem nassen Handtuch wieder.
Er legt es mir vorsichtig auf die Stirn. Heilige Scheiße, tut das gut. Das macht er immer, wenn ich nachts schlecht schlafe. Diese Kälte tut gerade so verdammt gut. »Zieh mal den Pollover aus. Das macht es nur schlimmer.« flüstert er fürsorglich.
Ich zögere. Ich will nicht, dass er es sieht, aber ich will auch nicht, dass ich gleich umkippe, wegen der Hitze. Langsam ziehe ich mir den Pollover aus und werfe ihn neben mir auf die Couch, ehe ich mich wieder hinlege und die Augen zukneife.
Tief seufzend warte ich ab. Ich höre, wie er den Atem anhält. »Warum, Ella? Warum?« seine Stimme zittert. Die neuen Wunden an meinem Arm und an meiner Hand sehen wirklich schlimm aus, was auch ein Grund war, weswegen ich es ihm nicht zeigen wollte. Ich möchte niemanden damit belasten.
Quälend öffne ich wieder meine Augen. Eine Träne kullert mir über die Wange. Ich öffne meinen Mund, doch es kommt nichts raus, weswegen ich ihn wieder schließe. Ich merke, wie auch er mit den Tränen kämpft. Nein, nicht weinen, Ale. Nicht weinen, nicht weinen, nicht weinen.
Ich weiß, wie sehr ihn das mitnimmt.Wie schlimm es für ihn war, als er mich bewusstlos auf dem Bett gefunden hatte. Was er fühlte, wenn er mich verartztete. Ich will nicht, dass es ihn so schlecht geht. Am besten wäre es doch, wenn er mich verlässt.
Ich will ihn nicht so sehen. Niemanden. Ich brauche keine Aufmerksamkeit oder Mitleid. Ich will das nicht. Nein, nein, nein. Zitternd ziehe ich mir den Promisering von meinem Finger. »Was machst du da?« flüstert er.
»Ich verdiene es doch garnicht. Ich bin kaputt. Du nicht. Du verdienst es, glücklich zu werden.« Ich brauche kein Glück. Habe es noch nie wirklich gehabt, also kann ich darauf auch verzichten. Er nimmt den Ring in seine Hand und zieht ihn mir in der nächsten Sekunde wieder über den Finger.
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𝐈𝐌𝐌𝐎𝐑𝐓𝐀𝐋 𝐃𝐀𝐍𝐂𝐄𝐒
Short Story𝐖𝐄𝐍𝐍 𝐃𝐈𝐄 𝐌𝐄𝐋𝐎𝐃𝐈𝐄 𝐄𝐑𝐊𝐋𝐈𝐍𝐆𝐓, 𝐖𝐈𝐑𝐃 𝐒𝐈𝐄 𝐓𝐀𝐍𝐙𝐄𝐍 𝐔𝐍𝐃 𝐃𝐈𝐄 𝐆𝐀𝐍𝐙𝐄 𝐖𝐄𝐋𝐓 𝐕𝐄𝐑𝐙𝐀𝐔𝐁𝐄𝐑𝐍 ____________________ Wenn ein Lied ertönt, bestimmt sie nicht mehr über ihren eigenen Körper. Er bewegt sich elegand...