Kapitel 10 | Die Zukunft

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Die Tage nach Riffsterns Rückkehr vom Treffen mit dem SeelenClan verstrichen ruhig und besinnlich im Lager des HimmelsClans. Die Blattleere neigte sich dem Ende zu, und die ersten Anzeichen der bevorstehenden Blattfrische waren bereits zu erkennen. Riffstern genoss es, auf dem Baumstumpf im Lager zu sitzen und die Entwicklungen zu beobachten. "Es ist erstaunlich, wie schnell sich die Blattwechsel ändern", murmelte Riffstern vor sich hin, während er den Himmel beobachtete, der allmählich heller und freundlicher wurde. Der eisige Griff der Blattleere lockerte seine Fesseln, und die Natur erwachte langsam aus ihrem Winterschlaf.  Eine Gruppe junger Katzen, darunter Abendjunges, Sonnensprung und Rosensturm, kam aus einer Trainingsrauferrei zurück. Riffstern bemerkte, wie sie erschöpft, aber mit einem Funkeln in den Augen ankamen. Es war ein gutes Zeichen, dass die jungen Katzen so eifrig und motiviert waren. "Großartiger Kampf ihr drei", begrüßte Riffstern sie mit einem schnurren. "Ihr werdet sicherlich großartige Krieger!" Abendjunges sah aufgeregt aus. "Wirklich, Riffstern? Ich kann es kaum erwarten!" Riffstern nickte und Abendjunges schoss zu Eichenfrost, der sich gerade mit Bärenpelz über die Abendpatrouille unterhielt. Während er mit den jungen Katzen sprach, bemerkte Riffstern, wie die Heiler, Schattenfrost und Regenschimmer, sich auf den Weg zum Heilerbau machten. Sie hatten eine wichtige Aufgabe, um sicherzustellen, dass die Gesundheit und das Wohlbefinden ihres Clans gewährleistet waren. "Und wie geht es unserem Clan, Schattenfrost?" fragte Riffstern, als der Heiler an ihm vorbeiging. Schattenfrost schnurrte. "Der Clan ist in guter Verfassung, Riffstern. Die Blattleere hat uns dieses Jahr verschont!" Riffstern nickte zufrieden. "Das ist eine gute Nachricht. Die Verbindung zum SeelenClan stärkt unseren Clan wirklich."Während Riffstern auf dem Baumstumpf saß und den Frühling begrüßte, spürte er die Hoffnung und den Optimismus, die in der Luft lagen. Mit den neun Leben, die er erhalten hatte, und der Unterstützung des SeelenClans fühlte er sich bereit, die Zukunft anzugehen und den HimmelsClan in eine blühende Blattfrische zu führen. Riffstern saß weiterhin auf der Lichtung des HimmelsClan-Lagers und genoss die warmen Sonnenstrahlen, die durch das dichte Blattwerk drangen. Neben ihm saß sein bester Freund und zweiter Anführer, Wuschelohr, und beide unterhielten sich über die aktuellen Geschehnisse im Clan. "Wie geht es dir, Wuschelohr?" begann Riffstern die Unterhaltung. "Die letzten Tage waren wirklich aufregend, nicht wahr?" Wuschelohr zuckte zustimmend mit dem Ohr. "Ja, es war beeindruckend, wie du die neun Leben empfangen hast und mit dem SeelenClan gesprochen hast. Das hat unseren Clan gestärkt und uns neue Hoffnung gegeben." Riffstern schnurrte. "Ja, das hat es wirklich." Wuschelohr blickte seinen Anführer ernst an. "Du wirst das großartig machen, Riffstern. Du bist klug, mutig und fürsorglich. Du hast all die Qualitäten, die einen großen Anführer ausmachen." Riffstern spürte, wie ihm bei den freundlichen Worten seines Freundes warm ums Herz wurde. "Danke, Wuschelohr. Ich schätze deine Unterstützung wirklich. Aber vergiss nicht, dass du als zweiter Anführer eine entscheidende Rolle im Clan spielst. Du bist meine rechte Pfote, und ich vertraue dir voll und ganz." Wuschelohr senkte den Kopf in Zustimmung. "Ich werde mein Bestes geben, Riffstern." Die beiden Freunde saßen noch eine Weile auf der sonnigen Lichtung und sprachen über die bevorstehenden Herausforderungen und Ziele ihres Clans.Riffstern erhob sich von seinem Platz auf dem Baumstumpf, als Blumenschweif zusammen mit Flammenherz und Sperlingherz durch den Dornentunnel trat. Die Beute, die sie mit sich brachten, duftete verlockend. Es war ein beeindruckender Fang: Eichhörnchen, Mäuse und Spatzen. Die drei Katzen legten ihre Beute vor Riffstern ab, der ihre Anstrengungen würdigte. "Das ist wirklich beeindruckend, Blumenschweif, Flammenherz, Sperlingherz. Ihr habt den Clan gut versorgt." Blumenschweif miaute glücklich und beugte sich zu Riffstern. "Es ist ein schöner Tag, und die Beute war heute besonders zahlreich. Möchtest du mit uns jagen gehen, Riffstern?" Riffstern nickte zustimmend. "Das ist eine großartige Idee, Blumenschweif. Ich werde gern mit euch jagen." Sperlingherz legte verärgert die Ohren an. "Na ihr könnt gerne nochmal jagen gehen! Mir reichen die zwei Eichhörnchen, die ich gefangen habe! Ich habe die über etliche Baumkronen gejagt!", schnaufte sie und stolzierte an der Jagdpatrouille vorbei, um sich neben Abendjunges zu setzten. Die drei sahen sich schnurrend an und wussten, dass Sperlingherz vermutlich keine Energie mehr hatte. "Auf mich könnt ihr auch gerne Verzichten! Ich habe Rosensturm versprochen, dass ich ihr ein Spatz fange und wir uns den Teilen!", gab Flammenherz verschämt zu. Blumenschweif schnurrte auf und schnippe mit ihrem Schweif, zwischen die Ohren von dem flammenfarbenen Kater."Na dann ab mit dir!", zischte sie liebevoll. Flammenherz verneigte sich vor Riffstern und trottelte gemütlich zu Rosensturm, die ihn mit einem Schnurren empfing. Riffstern blickte grinsend zu Blumenschweif hinüber. Er war froh, dass sich junge Katzen in seinem Clan gefunden haben. "Dann sind es doch nur wir zwei!", seuftze Blumenschweif und schoss aus dem Dornentunnel. Riffstern rannte seiner Schwester hinterher und spürrte die Energie in ihm, als er über den Waldboden rannte. Die Blattfrische war in vollem Gange, und die Bäume trugen bereits grünes Laub.Die Vögel zwitscherten munter, und die Luft war erfüllt von den Düften der Blumen und frisch sprießenden Pflanzen. Die beiden Katzen wanderten durch das Unterholz, ihre Pfoten leise auf dem weichen Waldboden. Blumenschweif lächelte Riffstern an. "Es ist so beruhigend, durch den Wald zu streifen, nicht wahr, Riffstern? Die Blattfrische ist wirklich eine wundervolle Jahreszeit." Riffstern nickte zustimmend. "Ja, Blumenschweif, es fühlt sich an, als ob der Wald selbst erwacht. Es ist eine Zeit der Erneuerung und des Lebens."Gemeinsam gingen sie weiter, wachsam für Beute. Blumenschweif hatte ihr feines Gespür für die Umgebung eingesetzt und konnte den Geruch eines Eichhörnchens in der Nähe wahrnehmen. "Riffstern, sieh mal, da oben im Baum. Ein Eichhörnchen. Ich werde versuchen, es zu fangen." Riffstern nickte und beobachtete, wie Blumenschweif sich langsam dem Baum näherte. Sie bewegte sich leise und geschickt, ohne das Eichhörnchen zu alarmieren. Dann, mit einem schnellen Sprung, erreichte sie den Ast, auf dem das Eichhörnchen saß, und schnappte es blitzschnell. "Großartig, Blumenschweif! Du bist wirklich geschickt", lobte Riffstern, als sie zu ihr zurückkehrte. Blumenschweif lächelte, stolz auf ihren Fang. "Danke, Riffstern. Das wird eine gute Mahlzeit für den Clan sein." Die beiden Katzen gingen weiter durch den Wald, ihre Nasen in die Luft gereckt und ihre Ohren aufmerksam gespitzt. Der Wald war ein ständig wechselndes Labyrinth aus Gerüchen, Geräuschen und Bewegungen, und sie suchten nach weiterer Beute, die sie für ihren Clan nach Hause bringen konnten. Blumenschweif brach das Schweigen und meinte: "Riffstern, ich habe gehört, dass der BlitzClan vorhat, sein Territorium zu erweitern. Wir sollten sicherstellen, dass wir unsere Grenzen im Auge behalten, um Konflikte zu vermeiden."Riffstern nickte zustimmend. "Das ist eine gute Idee, Blumenschweif. Seid Löwenstern seine neun Leben erhalten hat, habe ich das Gefühl er wird wieder feindseliger." Blumenschweif knurrte. "Wenn er irgendetwas versucht, habe ich kein Problem sein Fell zwischen meine Krallen zu bekommen!" Während sie sprachen, bemerkte Riffstern die Spur eines Eichhörnchens, das über einen Baumast huschte. Er schlich sich näher an das Eichhörnchen heran und wartete geduldig auf den richtigen Moment, um anzugreifen. Mit einem schnellen Sprung und einem gezielten Pfotenhieb fing er das Eichhörnchen. Blumenschweif lächelte und gratulierte ihm zu seinem erfolgreichen Fang. "Du bist wirklich ein geschickter Jäger, Riffstern!"

Survival Cats | Seelenfluss (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt