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Kapitel 2

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»Hey! Endlich bist du da!« Sophia hielt mir die Tür zu ihrer Wohnung auf, und ich umarmte sie zur Begrüßung.

»Mhm, hier riecht's köstlich. Bitte sag, es ist noch was übrig!« Es war im Büro viel später geworden als befürchtet. Müde und hungrig stand ich jetzt endlich in Sophias Flur und freute mich einfach tierisch auf einen schönen Abend.

»Hier.« Plötzlich erschien ein gut gefülltes Glas Wein in meinem Blickfeld, und ich hätte Lucas aus Dankbarkeit abknutschen können. Als ich zu ihm sah, grinste er mich vielsagend an.

»Ich habe dir eine Flasche versprochen.«

Ich schnappte mir das Glas und genoss den ersten Schluck.

»Komm doch erst mal ins Wohnzimmer, bevor du gleich zu saufen anfängst«, neckte mich Sophia und schubste mich durch den Flur. Brav folgte ich ihr also ins Wohnzimmer und hätte beinahe mein Weinglas fallen lassen.

Vor lauter Freude fing ich an zu quietschen und drückte mein Glas Sophia in die Hand, damit ich beide Hände frei hatte, um Jesse um den Hals zu fallen. Ich drückte ihn an mich und wollte mich kaum wieder lösen.

»Was machst du denn hier?« Ich hörte Jesses Lachen an meinem Ohr.

»Ich glaube, die Überraschung ist gelungen«, meinte er und löste mich sanft von sich.

Jesse. Mein Ex-Freund aus der Schule. Der nach dem Abschluss ein Auslandsjahr machen wollte und einfach nie wieder gekommen ist.

Zu dem Zeitpunkt waren wir schon nicht mehr zusammen. Unsere Trennung war einvernehmlich gewesen, wir waren einfach erwachsen geworden. Und wahrscheinlich konnten wir deshalb auch heute noch so gut befreundet sein.

Nur sahen wir uns leider nicht oft, weil Australien nicht gerade um die Ecke lag.

»Ich dachte mir, es wird mal wieder Zeit, in heimatliche Gefilde zu kommen«, erklärte er mir zwinkernd. Ich hatte ihn bestimmt eineinhalb Jahre nicht mehr gesehen.

»Wurde echt Zeit, dass du dich mal wieder blicken lässt!« Ich strahlte ihn an und freute mich einfach, dass er da war. »Ich hatte keine Ahnung, die anderen haben kein Wort darüber verloren!«

Jesse hatte meine Freunde alle schon kennengelernt und ebenfalls ins Herz geschlossen. Jetzt nahm er Sophia mein Glas wieder aus der Hand und gab es mir zurück. Er schnappte sich seine Bierflasche – Jesse rührte keinen Wein an – und stellte sich, mit einem Arm um meine Taille gelegt, neben mich. Wir standen nun im Kreis und waren einfach glücklich darüber, alle gemeinsam hier sein zu können.

Jesse hob seine Bierflasche. »Also dann – auf mich!«, meinte er ohne jegliches Schamgefühl und prostete uns zu, was wir mit einstimmigem Lachen erwiderten.

»Hayley, ist der neue Chef so heiß, wie Sophia behauptet?«, rief Tess mir zu, und ich verdrehte die Augen.

»Er ist mehr als nur heiß!«, warf da Sophia auch schon wieder ein.

»Er ist wirklich nicht von schlechten Eltern, aber bis jetzt benimmt er sich wie ein ziemlicher Mistkerl. Immer wenn er seinen Mund aufmacht, meckert er oder redet überheblich. Er will, dass wir ihn Mr Hunter nennen!«, empörte ich mich und schnaubte.

»Der scheint's dir ja wirklich angetan zu haben«, ärgerte mich Jesse und wackelte mit den Augenbrauen. Ich ging auf das Spiel ein und hielt mir theatralisch eine Hand aufs Herz.

»Ich verzehre mich nach ihm! Ich weiß schon nicht mehr, wie ich ohne ihn leben soll!« Ich schauspielerte ein wenig zum Amüsement meiner Freunde.

»Das ist meine Hayley.« Ich zog eine Augenbraue nach oben und sah Jesse verschmitzt an.

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