Kapitel 6 - aus Saras Perspektive

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Mit hochrotem Kopf liege ich nach wie vor auf diesem Untersuchungsstuhl. Ich weiß nicht wohin mit meinen Gedanken und Gefühlen. Der Klingelton eines Handys reißt mich aus meinem Karussell. „Ach komm Alex, mach dein blödes Handy aus", sagt Ben. „Das ist Kathleen. Ich muss rangehen. Sorry!", sagt er und verlässt zügig den Raum. Kathleen ist seine Freundin. Sie ist Hebamme und musste gestern leider arbeiten. Ich hätte sie zu gerne kennengelernt. Mir wird bewusst, dass ich wieder mit Ben alleine bin. Nur dieses Mal völlig entblößt und fixiert auf diesem Untersuchungsstuhl. Geht es noch schlimmer? Mein Magen schlägt lustige Purzelbäume. „Darf ich jetzt bitte aufstehen?", frage ich schüchtern. „Ich möchte nur noch etwas von dem Öl in deine Klitoris einmassieren." Er lächelt mich an und geht zum Schrank. Ich weiß jetzt nicht, ob ich mich freuen, schreien, zappeln oder protestieren soll. Aber da ich immer noch an diesen Stuhl gefesselt bin, kann ich wohl nicht anders.Ben dimmt das Licht und legt eine Decke über meine Beine. Ich sehe, wie er eine kleine Flasche in die Hand nimmt. Er öffnet sie und träufelt ein paar Tropfen auf seine frisch behandschuhten Finger.„Ich möchte, dass du dich für mich entspannst. Lass dich einfach gehen. Schließ die Augen!", sagt er leise. Nach kurzer Zeit spüre ich, wie er sanft meine Schamlippen spreizt. Das macht die Entspannung nun nicht wirklich einfacher. Erst recht nicht, als ich seine zarten Finger wieder an meiner Klitoris spüre. Er legt wieder die andere Hand auf meinen Bauch und wartet, bis ich mich entspanne. Es wird etwas warm um den Bereich. Dann beginnt er ganz sanft meine Klitoris zu massieren. Es fühlt sich unglaublich gut an. Viel zu schnell stoppt er allerdings. „Wir machen morgen weiter. Ich will dich jetzt nicht überanstrengen. Du hast noch Fieber." Er lächelt mich an und ich spüre wieder die Schmetterlinge in meinem Bauch. „Jetzt kommt der negative Teil. Du brauchst noch eine Injektion. Dann kannst du wieder ins Bett." Noch eine Spritze? Ich spüre immer noch den Einstich von der Spritze am Morgen. Ben öffnet die Gurte am Untersuchungsstuhl. Ich kann mich endlich aufsetzen. Noch immer fühle ich mich schwach. Ben trägt mich zur Untersuchungsliege. Endlich die Beine ausstrecken - herrlich!„Umdrehen bitte!" Er zwinkert mir zu. Widerwillig drehe ich mich um. Kurz darauf spüre ich den kalten Alkoholtupfer auf meiner Hüfte und den Nadelstich. „Es ist diesmal nicht so schlimm. Nur ein paar Vitamine, um dein Immunsystem zu stärken." Es fühlt sich wirklich nicht so schlimm an. Er klebt ein Pflaster auf die Stelle. Ich drehe mich um und schaue ihm zu, wie er die gebrauchten Sachen wegräumt.„Komm, wir bringen dich jetzt ins Bett!"„Darf ich bitte versuchen, selbst zu gehen?", fragend schaue ich ihn an. „Das darfst du, aber nur solange ich in deiner Nähe bin", sagt er ernst. Ich stelle mich auf meine wackligen Beine und laufe langsam zurück ins Zimmer. Ben bringt mich, natürlich nicht, ohne meine Temperatur nochmal zu messen, ins Bett. Dieses Mal sogar ganz ohne Widerstand. Ich schließe die Augen und bin sehr froh, endlich schlafen zu können. Ben sitzt neben meinem Bett und denkt wohl, dass ich schon schlafen würde. Jedoch spüre ich seine warmen und weichen Lippen überdeutlich auf meinem Mund, bevor er das Zimmer verlässt.Alex musste leider das Haus verlassen und nach Hause fahren. Seine Freundin ist krank geworden. Es war ihm wichtig, sich persönlich um sie zu kümmern. So blieben nur Ben, ich und das gefürchtete Untersuchungszimmer. Seine Fürsorge tat mir gut. Wenn er auch sehr streng darauf achtete, dass ich im Bett blieb und die Medikamente zu mir nahm. Dies führt dann doch manchmal zu Spannungen. Wir verbrachten dieses lange Wochenende alleine, nur mit dem Personal, im Haus meines Onkels. In dieser Zeit näherten wir uns deutlich aneinander an. Wir verließen diese Villa schließlich als Paar und durchlebten eine sehr romantische Weihnachtszeit. Wer hätte das gedacht?


~ Ende des ersten Teils ~


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Halbgötter ohne weiß - PreviewWo Geschichten leben. Entdecke jetzt