Prisoner (Beau Arlen)

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POV Y/N

Einhundert, zweihundert, dreihundert, vierhundert.
Ich zähle das Geld in meinen Händen mit größter Sorgfalt. Gerade habe ich meinen letzten Job beendet. Menschen zu betrügen ist nicht unbedingt die feine Art um Geld zu verdienen, aber es geht nicht anders. Und ich mache es nur mit stinkreichen Arschlöchern, Frauen sowie Männern.

Ohne meinen Bruder Michael, der fünf Jahre älter ist als ich, wäre ich wohl niemals hier hineingeraten. Aber als er 17 war, fing er an, mit den falschen Leuten rumzuhängen. Nahm Drogen. Vertickte sie. Wurde mit 18 das erste Mal festgenommen. Und so oft ich ihn versucht habe da rauszuholen...ich konnte es nicht. Stattdessen hat er mich mit hineingezogen.

Er ist nie von den Drogen abhängig geworden. Inzwischen nimmt er auch nichts mehr. Aber er verkauft sie immer noch und ist dabei in das Revier einer anderen Drogen-Gang gekommen, denen das natürlich überhaupt nicht gefallen hat. Sein „Chef" Aiden hat ihn fallen gelassen. Das war vor zwei Jahren. Seitdem hat ihn der andere Drogenboss, Veer Bullhar, in der Mangel und er muss für ihn arbeiten. Insgeheim spielt er aber Doppelagent für seinen alten Boss, was hochgefährlich ist. Sollte er irgendwie auffliegen, ist er tot.

Ich habe mit Aiden einen Deal. Wenn ich ihm zwei Millionen liefere, lässt er Michael gehen. Ohne Widerrede. Nicht nur, dass er nicht mehr Doppelagent spielen muss, er muss gar keine Drogen mehr verkaufen. Ich bezweifle, dass Michael von dem Deal begeistert wäre. Er hat nie etwas anderes als das gemacht. Aber er ist eigentlich ein guter Kerl und verdient es, ein normales Leben führen zu können.

Allerdings gehört zu dem Deal nicht nur das Geld...sondern auch ich. Aiden wollte mich schon immer nackt unter sich liegen haben, aber ich bin nie auf seine Anmachversuche eingegangen. Er sieht gut aus und ist nicht viel älter als ich, aber ich mag nun mal nicht diese Art von Menschen, auch wenn ich notgedrungen genauso bin. Als ich den Deal ausgehandelt habe, sah er das als seine Chance. Ich soll ein Jahr bei ihm bleiben. Ihm zu jeder Tag- und Nachtzeit, rund um die Uhr, zur Verfügung stehen. Ich hasse diese Vorstellung, aber ich würde alles für meinen Bruder tun. Denn ich liebe ihn aus tiefstem Herzen.

Auf einmal splittert Holz und die Tür fliegt auf.

Ich schaue in die grünen Augen von Sheriff Beau Arlen, der für Clark County inklusive unserer Heimatstadt Helena zuständig ist und mit gezogener Waffe vor mir steht

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Ich schaue in die grünen Augen von Sheriff Beau Arlen, der für Clark County inklusive unserer Heimatstadt Helena zuständig ist und mit gezogener Waffe vor mir steht. Ich fand ihn schon immer unheimlich anziehend, obwohl er mit Anfang vierzig fast doppelt so alt ist wie ich mit meinen 24 Jahren. Aber seit er vor einem Jahr den Sheriff-Posten übernommen hat, habe ich ein Auge auf ihn geworfen. Es ist nur ungünstig, dass wir sozusagen auf verschiedenen Seiten stehen...

„Hallo Sheriff."
Ich lächele ihn sexy an und versuche schnell, so unauffällig wie möglich, das Geld verschwinden zu lassen.
„Sie brauchen doch nicht gleich die Tür eintreten, auch wenn sie mich unheimlich anziehend finden."

Er lächelt mich grimmig an.
„Wenn sie wissen wollen, wo mein Bruder ist: ich weiß es nicht. Habe ihn seit Tagen nicht gesehen."
Beau weiß ganz genau, in was für Machenschaften Michael und ich verstrickt sind, doch bis jetzt hat er uns noch nie dran bekommen.

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