12 Kapitel

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Aaron-

„Brauchst du noch etwas?" fragte ich sie.

„Nein. Danke." sagte sie etwas zögerlich, griff dann aber doch nach ihren Schuhen und öffnete die Haustüre. „Noch mal danke für deine Hilfe, aber denk nicht das ich dir jetzt etwas schuldig bin oder so, denn eigentlich hast du dich mir mehr aufgezwungen als dass ich überhaupt wollte." verabschiedete sie sich, bevor sie auch schon die Tür hinter sich schloss. Ein einfaches Danke konnte sie wohl nicht sagen, lächelte ich in mich hinein.

Ein ohrenbetäubendes piepsen hallte durch das ganze Schlafzimmer. Stöhnend schlug ich im Halbschlaf drauf ein, so dass es verstummte. Ein Glück. Es ist Wochenende. Mein Neben Job als Bar keeper beginnt Heute, also musste ich schon früh raus. Eine Neue Bar hatte eröffnet und sofort hatte ich meine Chance genutzt. Es ist jetzt eine Woche her, seit dem ich Lilly mit dem Motorrad Nachhause gefahren habe. Seit dem hatte ich sie nur noch in der Schule gesehen. Viel verändert hatte sich seit dem nicht, trotzdem kam es mir vor als würde sie sich immer weiter von mir entfernen. Gestern hatte ich sie von meinem Schlafzimmer aus mit Diego unten bei der Bäckerei gesehen, dass hatte mich total genervt, sodass mein ganzer tag im Arsch war. Den restlichen Tag hatte ich mir eine Folge nach der anderen rein gezogen und sogar auf das Gym verzichtet. Ich sprang aus meinem Bett und öffnete meinen Kleiderschrank. Ich musste doch noch irgendwo einen Anzug haben. Bingo, ich hatte tatsächlich einen. Getragen hatte ich ihn das letzte mal vor zwei Jahren, auf dem Abschlussball. Hoffentlich passte er noch.

Was ein Glück. Der Anzug passte perfekt. Meine Haare hatte ich zurück gegellt, so dass ich nicht mehr wie 18 sonder wie 22 aussah. Das gefiel mir, mich ein wenig älter zu machen. Ich griff nach meinem Schlüssel und schloss die Haustüre hinter mir. Gerade als ich mich auf dem Weg zum Aufzug machen wollte, kam mir plötzlich ruckartig eine Tür entgegen, die ich mit meiner Handfläche stoppte. „Oh mein Gott. Sorry" hörte ich eine bekannte stimme als plötzlich zwei Meeres blaue Augen hinter der Tür hervor kamen. Es fühlt sich an als hätte ich sie Jahre schon nicht mehr gesehen. „Ach du bist es nur." sagte sie mit einer wegwerfenden Handbewegung. „Was soll das jetzt heißen?" zog ich mich hinter der Tür hervor so das wir uns gegenüber standen. Ohne hohe Absätze war sie deutlich kleiner, das gefiel mir. Ihre Haare hingen wie immer offen ihren Rücken entlang, während sie dazu ein bequemes outfit trug. Ein hell blauer Pulli mit Kapuze und einem weißen Hasen vorne drauf. Ein weißer kurzer rock, der fast so kurz wie der Minirock von letzter Woche ist. Darunter trug sie eine schwarze Strumpfhose. Wie immer sah sie total süß darin aus. „Ist irgendwas besonderes?" fragte sie während sie mich musterte. „Ich hab ein Date." log ich um ihre Reaktion zu sehen. „Aha, viel Spaß." war klar. Keine Reaktion. Sie muss mich wohl wirklich hassen. „Und du?" fragte ich. „Ich warte auf Diego, er sollte jeden Moment kommen." „Das Mauerblümchen also? Und ich dachte das wäre was einmaliges gewesen. Ein One Night stand oder so." „Nicht jeder ist so wie du. Ich mache es eben nicht mit jedem der mir gut vorkommt." „Woher willst du das denn wissen?" „Glaub mir ich kenne dich gut genug." musterte sie mich erneut, als könnte sie ihren Blick nicht von mir lassen. „Das denke ich nicht." warf ich ihr ein freches Grinsen zu, wo bei sie nur mit den Augen rollte. „Dein Nachbar?" hörte ich plötzlich eine schreckliche Stimme hinter uns. „Ja, ein sehr nerviger Nachbar." sah sie mich mit Funkelnden Augen an. Ich kam einen Schritt auf sie zu, so dass nur noch ein dünnes Blatt zwischen uns passte, dann nahm ich ihre Haare in meine Hand und bückte mich zu ihr runter bis ich nur noch wenige Millimeter von ihrem Ohr entfernt war. „Wenn ich wirklich so nervig bin, wieso starrst du mich dann in diesem Anzug so an als würdest du gleich über mich herfallen wollen? Du konntest deswegen ja noch nicht ein mal zu deinem Freund schauen weil du so beschäftig damit warst." flüsterte ich sanft in ihr Ohr, so das sie bis über Beide Ohren Rot anlief und blitzschnell zu ihrem Mauerblümchen starrte. „So ein Unsinn" stotterte sie und wich ein paar Schritte aus. Ihre Reaktion lies mich grinsen, so stark hatte ich bei ihr noch nie ins schwarze getroffen.

Diego sah verwirrt aus, dennoch huschte sein blick zwischen uns hin und her. „Ich muss los, mein Date wartet." winkte ich den beiden zu. „Ach ja, falls du noch kein Motorrad hast, würde ich mir schnellstens eins zulegen, sie steht darauf." Warf ich am vorbei gehen ein, so dass auch Lilly es noch hören konnte. „Das stimmt gar nicht!" verteidigte sie sich, denn Diego sah ziemlich sprachlos aus, was mich deutlich grinsen ließ.

Ich betrat die Bar Logis. Ein Winterlicher Duft kam mir entgegen, was sich mit Alkohol und süßlichen Getränke vermischte. Eine Nette Dame an der Rezeption winkte mich zu sich. „Guten Tag, was darf es für sie sein?" fragte sie Freundlich während sie ihre blonden locken zur Seite strich, was mich sofort an Lilly erinnerte. Nur ihre Augen waren nicht blau, sie waren braun. „Guten Tag, heute ist mein erster Tag hier, ich bin Aaron Cooper." stellte ich mich vor. „Du bist aber früh da, deine Schicht beginnt erst in 20 Minuten." lächelte sie. „Ich bin Heute etwas früher hier ja." bestätigte ich. „Okay, dann komm mal mit ich werde dir alles Zeigen. Mein Name ist Cleo, falls du irgendetwas brauchst, wende dich einfach an mich, die anderen werden dir aber auch helfen können." erklärte sie, während sie eine Tür öffnete die nur für Mittarbeiter war. Freundliche Blicke kamen mir entgegen, während ich mich einwenig umblickte. Der Raum für die Mitarbeiter ist in einem dunklen Rot eingerichtet, was gut zu den weißen Wänden passte. „Darf ich Vorstellen, Aaron Cooper. Ab Heute ist er ein neuer Mittarbeiter der Logis Bar, sollte er fragen haben, kann er sich jeder zeit an euch und an mich wenden verstanden?" Stellte Cleo mich vor und alle im Raum begannen zu nicken. „Seine Schicht beginnt erst in 17 Minuten, ich werde ihm so lange alles erklären." Erneut nickten alle. Cleo warf mir einen blick zu, als sollte ich selbst noch etwas in die Runde sagen. „Nennt mich bitte Aaron, das reicht." lächelte ich. „Ich bin Ayden." stellte sich ein Typ aus der hinteren Reihe vor, während er auf mich zu kam und plötzlich seinen Arm um meine Schulter lag. „Cleo Mäuschen, ich mach das schon, geh du ruhig wieder zum Empfang, die Gäste waten bestimmt schon." Lächelte der typ, der sich als Ayden vorgestellt hatte. Cleo rollte mit den Augen und machte eine Handbewegung, ehe sie auch schon den Raum verließ. „Ey, Aaron sag mal, wie groß bist du eigentlich?" fragte Ayden. „1,89m wieso?" „Was wirklich, dann bist du also zwei Zentimeter größer als ich. Komm ich zeig dir alles."

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