6 | Lost in the memories

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Tag, you're it - Melanie Martinez

Nika POV:

Und plötzlich stehe ich allein da. Wie in Lichtgeschwindigkeit ist Daryl verschwunden. Ich schaue mich um, drehe mich dabei einmal um meine eigene Achse, jedoch ist niemand in Sicht. Weit und breit ist keine Seele zu sehen.

Also entscheide ich mich dazu, den Weg zur Sanctuary selbst anzutreten.

Da es mitten in der Nacht ist, ist es sehr schwer zu sehen und weil ich so schnell wie möglich hier sein wollte, habe ich die Taschenlampe natürlich in der Waffenkammer vergessen.

Jetzt stehe ich hier im dunkeln, in einem Wald in dem ich mich nicht auskenne. In meinem Bauch macht sich ein komisches Gefühl breit und aus irgendeinem Grund sagt mir dieses Bauchgefühl, dass ich mich nach Rechts drehen soll um diesen Pfad zu nehmen.

Ich habe bis jetzt immer auf mein Bauchgefühl gehört und ich bin mir sicher, dass es mich auch dieses Mal nicht enttäuschen wird. Also drehe ich mich um 90° und trete den Weg an.

Leise und dennoch mit großen Schritten tapse ich durch den Wald. Links und Rechts von mir ist das Stöhnen der Beißer zu hören.

Dann erreiche ich eine mit Pflanzen bewachsene Straße, welche mir zeigt, dass ich mich auf dem korrekten Weg befinde.

Ich trete aus dem dunklen Schatten des Waldes hervor und schließe meine Augen. Für einen Moment ist es dunkel und ich genieße die Ruhe. Keine Beißer, keine schreienden Menschen, kein Negan.

Diese Ruhe wird allerdings schnell unterbrochen, als ich von weitem das Surren eines Motors erkenne. Schnell bewege ich mich zurück in den Wald und krieche hinter einen Busch.

Meine Hand liegt auf dem Holster an der linken Seite meiner Hüfte, als ich ein Stöhnen hinter mir wahrnehme.

Das Auto ist mittlerweile zu nah, sodass, wenn ich den Beißer erschießen würde, die Person es definitiv hören würde. Dieses Rosiko gehe ich lieber nicht ein.

Entweder ich werde von einem untoten umgebracht oder eine komplett wilde Person erschießt mich. So oder so werde ich heute wohl sterben. Mein Messer habe ich, so schlau wie ich zur Zeit bin, natürlich im Wohnwagen gelassen und kann deshalb nichts anderes machen als abzuwarten.

Gerade als ich dachte das der Beißer mich doch noch erreicht, rast das Auto an mir vorbei und ein lauter Knall ertönt. Das Stöhnen stoppt und neben mir fällt jemand zu Boden.

Ich beachte diesen gar nicht erst und fange an dem Auto hinterher zu laufen. Die Person muss mich gesehen haben, sonst hätte sie keinen Schuss abgegeben.

Ich bleibe im Wald verborgen, während ich versuche mit dem Pick-up Truck mitzuhalten. Jedoch ist dieser zu schnell und ich verliere ihn nach einigen hundert Metern aus den Augen.

,,Scheiße." Murmele ich vor mich hin.

Überall an meinem Körper bildet sich Gänsehaut und ich lasse mich auf den Boden sinken um nach Luft zu schnappen.

Ich folge einfach den Reifenspuren, kann doch nicht so schwer sein oder? Immerhin hat Daryl mit mir geübt, wie man Spuren erkennen und zuordnen kann.

Ich begebe mich zurück auf die Straße und starte meine neue Mission. Bis zu einer Kreuzung folge ich den Spuren, dann verschwinden sie plötzlich.

Nach nur fünf Minuten, die sich anfühlen wie 30 Minuten entscheide ich mich dazu, erneut den rechten Weg zu nehmen. Ich meine, er hat mich ja schon einmal hierher gebracht, also wieso dann nicht nochmal?

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Wieso ist jetzt auf die Tore von Alexandria zulaufe? Ich weiß es selbst nicht. Anscheinend hat mein Bauchgefühl keine gute Entscheidung für mich getroffen.

Ich greife erneut an die linke Seite meiner Hüfte und langsam ziehe ich meine Waffe aus dem Holster.

Ich erkenne eine Person die auf dem Wachturm des Tores steht. Sie dreht sich um und kurze Zeit später kommt eine weitere Person auf den Wachturm geklettert.

Sie schauen mich eindringlich an, als ich das Tor der Stadt erreiche. Das Gesicht der linken Person schießt in meine Richtung und selbst von unten kann ich erkennen, dass seine Augen beginnen zu funkeln. Er ruft etwas hunter die Tore und kurz darauf öffnen diese sich und Rick kommt herausstolziert.

Er sieht total fertig aus, als hätte er keine Nerven mehr zu irgendwas. Vor mir macht der Braunhaarige halt und verschränkt die Arme vor der Brust.

,,Nika," beginnt er. Seine Augen wandern einmal über meinen ganzen Körper und bleiben an meinen Händen, die den Griff der Waffe halten, hängen. ,,Was willst du hier?"

Ricks Stimme ist leise, jedoch trotzdem mit Stolz gefüllt.

,,Ich muss ehrlich mit dir sein, Rick" Ich lege meine Waffe zurück in den Holster und stemme meine Hände nun auf meine Hüften. ,,Ich weiß es nicht." Zucke ich mit den Schultern.

Er nuschelt ein leises mhm, wobei er es extra in die Länge zieht. Dann wendet er sich von mir ab und nickt den Personen auf dem Wachturm zu. Diese verschwinden und kurz darauf erscheint eine Frau mit kurzen, braunen Haaren.

Es war die Frau zu der der junge Mann geschaut hat, bevor er seinem Schicksal ins Auge blicken musste. Es dauert etwas, doch dann schießen mir die Erinnerungen zurück in den Kopf.

Maggie steht vor mir. Und der junge Mann war Glenn, ihr Ehemann. Sofort schlage ich mir beide Hände vor den Mund und versuche das geschockte Geräusch zu unterdrücken, das aus meinem Mund kommt.

Tränen bilden sich in den Augen von Maggie und sie blickt beschämt zu Boden. Ich trete näher an sie heran und, wie aus Reflex, schließe ich sie in meine Arme.

Meine Arme sind wie ein Schild um ihren Körper geschlungen, während sie mit gesunkenem Kopf vor mir steht.

,,Es tut mir so verdammt leid, Maggie." Flüstere ich und hebe ihren Kopf an, sodass sie mir in die Augen schaut. ,,Es tut mir so leid."

Ihre Augen fixieren meine, während ich immer und immer wieder die Worte ,,Es tut mir leid" wiederhole. Rick ist inzwischen wieder hinter dem Tor verschwunden und hat und etwas Zeit gelassen.

Als Maggie sich beruhigt hat, nimmt sie meine Hand und führt mich durch das riesige Stadttor, wo mich alle mit geöffneten Armen erwarten.

Home sweet home || Negan SmithWo Geschichten leben. Entdecke jetzt