6. Wie im Traum

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Mein Herz klopft so laut, dass man es mit Sicherheit schon sehen kann. Ich stehe vor der Tür, durch das verschwommene Glas der Tür kann ich ihn erkennen, wie er ganz geduldig wartet. Meine Hand bewegt sich vorsichtig auf die Klinke und drückt sie sachte hinunter. Noch ein letztes Mal ein- und ausatmen. Die Tür ist offen.

Ich kann den schönsten Mann erblicken den ich je gesehen habe. Er trägt eine graue Anzugshose, mit einem schwarzen Gürtel. Eine schwarze Weste und darunter ein weißes Hemd, welches auf T-Shirt Länge hochgekrempelt ist und so seine Muskeln betont. Er trägt viele Ketten, Armbänder und Ringe, aber nicht so das es übertrieben wirkt, so ist es genau richtig.
Seine Haare sind nicht zu kurz aber auch nicht zu lang, er hat die Haare ein bisschen verwuschelt, aber nicht so, dass es aussieht, wie wenn er gerade erst aufgestanden ware. Es sieht eigentlich sogar total attraktiv aus wenn seine Haare nicht wie geleckt nach hinten sind, so wie bei den meisten Männern. Er hat seine Brille auf und sogar seinen Bart gestutzt. Ich bin sogar sehr froh das er ihn trägt, ich finde das hat was total schönes, ohne das er direkt zu alt oder zu jung aussieht. Kurz gesagt: Er sieht einfach perfekt aus.

Bei seinem Anblick stockt mir der Atem und ihm scheint es genauso zu gehen.

"'Wow"

Das ist alles was er aus seinem Mund bringt. Ich werde ein wenig rot. Zum Glück bin ich geschminkt und es fällt nicht zu extrem auf.
"Ja, wow..." antworte ich so fasziniert, dass man schon fast glauben könnte, das es übertrieben war. Aber tatsächlich war es das nicht.

Er musste schmunzeln nach meiner Antwort. Er begutachtete mich nochmal von oben bis unten.
"Du siehst so... wunderschön aus. Es war also doch gut zu hoffen, dass du ein Kleid anziehst;)"
"Wenn du so weiter machst, falle ich noch um, weil ich so rot werde" kichere ich ihn an. Er lacht verlegen und legt seine Hand an meine Hüfte "Wollen wir?". Ich lächle und schließe die Tür noch hinter mir ab. Er nimmt meine Hand und nimmt mich mit zu seinem Auto. Wie ein Gentleman hält er mir die Tür auf und lässt mich einsteigen. Als er eingestiegen ist und sich anschnallt und losgefahren ist frägt er mich
"Ich hoffe das es für dich nicht der größte Aufwand war dich fertig zu machen, so wie du aussiehst hast du viele Gedanken da rein gesteckt.. Was rede ich denn da? Egal was du angezogen oder gemacht hättest, du wärst immer wunderschön"

Diesmal unterbreche ich ihn. "Hör mal, wie ich bereits sagte, wenn du mir weiter so viele Komplimente machst... wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben als..."
Gespannt auf meine Aussage sah er mich an.
"Als dich zu überfallen und dich zu vernaschen". In der Hoffnung das er es als Spaß aufnehmen würde, traute ich mich ein bisschen mutiger und selbstbewusster zu sein. Ich kannte ihn schließlich noch nicht so gut und musste erstmal rausfinden ob er meinen Humor teilt.

Er musste grinsen. Gutes Zeichen. "Du sagst das so, als wäre das was schlechtes;)". Na gott sei dank. Er teilt meinen Humor. Er war weder damit überfordert oder hat es nicht verstanden, noch hat er es direkt als Einladung benutzt. Der Stein der mir da vom Herzen viel, hat man noch Kilometer weit gehört.

Die Fahrt über unterhalten wir uns allgemein noch über die paar Stunden in denen wir uns nicht gesehen hatten. So lange ist die Fahrt von mir aus zu ihm garnicht, deshalb fingen wir kein größeres Thema an. Bei unserer Ankunft, hält er mir wieder die Tür auf. Der Garten ist geschmückt mit Lichterketten. Er führt mich hinters Haus, dort ist ein Tisch gedeckt in einem kleinen Pavillon. Es ist eine so schöne Atmosphäre, da es noch nicht richtig dunkel ist, sondern Abendrot. Er zieht für mich den Stuhl nach hinten, sodass ich mich hinsetzen kann.

"Tatsächlich habe ich mir auch Mühe gegeben, weniger in mein Aussehen, viel mehr in die Organisation eines Dates, dass mir schon lange nicht mehr so wichtig war". Ich muss lachen.
"Das weiß ich sehr zu schätzen und ich muss sagen das der Abend jetzt schon schöner ist, als jeder andere den ich mal mit einem Mann verbracht habe. Übrigens siehst du schon so aus, als hättest du dir mit deinem Äußeren mühe gegeben;)"

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