5

89 11 1
                                    

Magnus und Alec schrieben viel miteinander.
So viel, das Catarina und Ragnor es bemerkten und begannen ihn damit (auf eine nette, freundschaftliche Art) aufzuziehen.

Magnus hätte nicht einmal sagen können worüber sie die ganze Zeit redeten, aber es schien immer etwas zu erzählen zu geben.
Manchmal war es nur eine Geschichte die Magnus gerade mit einem Kunden erlebt hatte, andere Male hatte Alec so ungewöhnliche Gedankengänge oder Fragen, dass sie teilweise stundenlang darüber schrieben.

Magnus liebte diese Eigenschaft an Alec. Er hatte recht gehabt: der andere Mann war durchaus faszinierend.

Obwohl sie erst seit ein paar Tagen Kontakt hatten, kam es Magnus so vor als würde er Alec schon seit Jahren kennen. Er wusste bereits so viel über sein Leben, dass er manchmal wirklich das Gefühl bekam selbst teil davon zu sein. Wobei er das nun vielleicht sogar wirklich war.

Alexander, wie er wirklich hieß und was Magnus noch viel besser gefiel als Alec, arbeitete von zuhause aus, da er Menschen für gewöhnlich versuchte zu meiden. Was genau er arbeitete hatte Magnus bis heute nicht ganz verstanden, aber es war irgendwas mit Technik.

Außerdem wusste Magnus, das der andere seine Familie mehr als alles liebte. Wie er gleich zu Beginn vermutet hatte ware Isabelle seine Schwester. Auch der kleine Junge mit der Brille mit dem er ihn zuerst gesehen hatte war mit ihm verwandt. Dies war sein kleiner, scheinbar comicsüchtiger Bruder Max.
Clarys Freund Jace, war ebenfalls sein Bruder, wenn auch adoptiert. Das erklärte auch, weshalb sie sich so unähnlich sahen.

Aber auch anders herum hatte Magnus das Gefühl, dass Alexander sich wirklich für ihn interessierte. So kam beispielsweise immer wieder Magnus Lieblingsfarbe als Thema auf. Während Alec nämlich meinte, dass Glitzer keine eigene Farbe sei, so fand Magnus diese Antwort sehr plausibel.
Mittlerweile hatte der andere nachgegeben und Magnus als Antwort nur noch einen Screenshot von seinem Kontakt geschickt.

Wo vorher vermutlich nur Magnus gestanden hatte, befand sich nun eine Art Sternenemojie dahinter, der laut Alec Glitzer repräsentieren sollte. Das es dafür keinen eigenen Emojie gab empfand Magnus als eine Schande und beinahe als persönlichen Angriff, aber über die Glitzersternchen hinter seinem Namen in Alexanders Handy freute er sich trotzdem wie ein kleines Kind.

Auch ansonsten, gestand Alec das er zwar keine Ahnung von Mode hatte, aber gerne mal bei Magnus im Geschäft vorbei schauen würde.
Magnus selbst fand diese Idee hervorragend. Er konnte sich schon genau ausmalen, welche Farbtöne und Stoffe zu Alexander passen würden.
Aber vielleicht sollten sie, bevor Magnus ihn darum bat sich zu entkleiden, wenigstens auf ein date gehen, auch wenn es nur für ein neues styling war.

Und genau das stand tatsächlich bald an: ihr erstes Date.
_

Natürlich hatte Magnus gefragt. Dies lag allerdings nicht nur daran, dass er es kaum abwarten konnte Alexander noch näher kennenzulernen, sonder auch daran, dass der andere eher schüchterner und zurückhaltender war. Zwar schien er sich mit Magnus bereits relativ wohl zu fühlen, worüber er sich insgeheim sehr freute, aber dennoch sagte er nicht immer so iffen und direkt was er wollte wie Magnus selbst.
Letztenendes war das ja aber auch egal, denn Alec hatte zugesagt, und das war das wichtigste.

Um es ihnen beiden noch einfacher zu machen hatte Magnus sich so gut es möglich war auf ihr date vorbereitet.
Bei den Gebärdensprachenstunden war er aufmerksamer denje. Er fragte nach ein paar Vokabeln, bei denen er sich vorstellen konnte sie für ihr Treffen gebrauchen zu können und schlug zuhause im Internet zusätzlich auch noch ein paar nach.
Er übte die Ausführung und machte sich Notizen.

Jetzt fühlte er sich einigermaßen bereit, und das war such gut so, denn genau in dem Moment trat Alec aus der Haustür und kam mit einem leichten Lächeln auf ihn zu.

Magnus hatte sich überlegt, dass sie Picknicken gingen. Er mochte erste Dates, an denen man einfach ein wenig mit der anderen Person reden und sich kennenlernen konnte. Außerdem kannte er den perfekten Ort für sein Vorhaben und Catarina hatte ihm geholfen ein paar kleine snacks für sich und Alexander vorzubereiten.

Jetzt parkte Magnus das Auto am Rand des kleinen Waldweges und stoppte den Motor.
"Du willst mich aber nicht entführen, oder?" gestikulierte Alec gespielt skeptisch, aber mit einem Lächeln auf den Lippen.
Lachend schüttelte Magnus den Kopf.
"Nein" formte er mit den Lippen. "Ich dachte nur, da du viele Menschen nicht so gern hast ist es abgelegen etwas schöner. Außerdem haben wir dann unsere Ruhe"

Alexander schaute ihn kurz berührt an, ehe er zustimmte und aussteigen wollte, aber Magnus stoppte ihn und zeigte ihm an zu warten. Verwundert blieb Alec sitzen, während Magnus sich eilig aus seinem Gurt befreite um ums Auto herum zu sprinten.
Er zupfte kurz seine Sachen zurecht, ehe er galant Alecs Tür für ihn öffnete.

Der andere lachte, bevor er Magnus Hand ergriff, die er ausgestreckt hatte um ihm aus dem Wagen zu helfen.
"Was ein Gentleman" gestikulierte er dann und auch Magnus musste grinsen.
_

Ihr zweites date war im Kino gewesen. Magnus hatte nicht oft Filme mit Untertiteln gesehen, da er es eher mochte sich auf die Bilder an sich zu konzentrieren, aber eigentlich war es garnicht mal schlecht. Trotzdem konnte er sich garnicht vorstellen wie es wohl war die Filmmusik, die Stimmen der Charaktere oder auch die Hintergrundgeräusche nicht wahrnehmen zu können.

Oft wurden Kinodates als eher negativ betitelt, da man die andere Person ja garnicht kennenlernen konnte, aber Magnus stimmte dem nicht zu. Natürlich wusste er mittlerweile auch einiges über Alexander, aber es waren auch die kleinen Dinge die einem viel verrieten.

Das Alec etwas Menschenscheu war ihm ja bereits bekannt, aber trotzdem fand er es süß, wie der andere jeden möglichen Kontakt mied abee trotzdem versuchte dabei nicht unhöflich zu wirken. Obwohl sie ihre Tickets und ihre snacks extra im Vorhinein online gebucht hatten, wich er beim Abholen und der Kartenkontrolle den Blicken der Fremden aus und lächelte lediglich bevor er dankbar mit dem Kopf nickte, der leicht zu Boden gerichtet war.

Am meisten mochte Magnus es jedoch seine Reaktionen auf den Film zu sehen. Wiegesagt, man konnte auch auf diese Weise etwas über den anderen erfahren. Beispielsweise bemerkte er was Alecs Humor traf und was eher nicht. Der andere versuchte zwar immer möglichst leise zu sein um keine anderen Gäste zu stören, aber Magnus liebte sein Lachen.

Auch als er sich einmal erschreckte, nahm Magnus Alecs Reaktion war. Wie seine Augen sich weiteten und er leicht zurück wich, nur um sich dann zu Magnus zu drehen um zu überprüfen ob es ihm gut ging.
Und Magnus ging es sehr gut, denn er war auf einem Date mit Alec und dieser hatte gerade seine Hand genommen.

Sie hielten bis zum Ende des Filmes Händchen und Magnus fand es toll. Na klar wurde es irgendwann ein bisschen schwitzig und er glaubte das seine Finger leicht wegen dem Popcorn klebten, aber das war ihnen egal.

An diesem Abend brachte Magnus Alec nach Hause und bevor der andere gehen konnte küsste er ihn.

Alexander küsste ihn zurück.

Wenn Worte deine Sprache wären - MalecWo Geschichten leben. Entdecke jetzt