Kapitel 2

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»Nein, nein und nochmals nein. Ich zahle« Er zieht mich an meiner Hüfte ein Stück zurück weswegen ich gegen seine warme Brust pralle. Er zahlt, aber davon bekomme ich nur die hälfte mit weil ich mich konzentriere nicht direkt in die Luft zu gehen.
Es ist echt nichts besonderes das er mich so berührt, das ist normal, das macht er immer bei mir.
Aber dennoch bekomme ich diese Schmetterlinge nicht aus meinem Bauch. Ich bekomme dieses lächeln nicht aus meinem Gesicht wenn ich an ihn denke, dieses Gefühl das mir warm ums Herz wird wenn er mir Komplimente macht oder mich Dinge fühlen lässt die mich um den Verstand bringen.

Ich bin gar nicht mehr in der Realität weswegen ich nur halb mitbekomme das Nick mich an meiner Hüfte sanft mit sich zieht. Wo wir uns dann auf unsere Bank setzen. Warum es unsere Bank heißt? Weil wir jeden Tag hier sind, uns das Meer anschauen, wie es bei Tag windig ist und ein paar Wellen zu sehen sind und bei Nacht das Meer wütet. Es schlägt die Wellen zum Strand nur dann wieder eine rückzieher zu machen.

Irgendwie ist mir das Meer bei Nacht ähnlich, ich möchte etwas tun, aber mache kurz vorher immer einen Rückzieher. Weil ich Angst davor habe was passiert. Ich bin kein Angsthase aber auch nicht angstlos. Das ist niemand, aber die Angst die ich habe würde mich zerstören wenn ich Nick verlieren würde. Er ist alles was ich noch habe und das soll sich auch nicht ändern.

Ich spüre eine Hand auf meinem Oberschenkel, sofort wird mir warm ums Herz und die Stelle an der Nick seine Hand platziert hat fängt an zu kribbeln.
»Alles okay bei dir? Du hast dein Essen noch nicht angerührt« sein besorgter Blick lässt mein Herz kleine Sprünge machen. Mir wird bewusst das er schon die hälfte seiner Portion gegessen hat und ich noch keinen Bissen genommen habe.

Ich blicke von meiner Portion hoch und lächeln ihn warmherzig an.
»Ich war nur in Gedanken« sage ich und schiebe mir schon eine Ladung in den Mund. Der Geschmack lässt mich zergehen. Auch wenn ich es in den letzen Tagen, Monaten sogar Jahren fast jeden Tag esse, ist es immer wieder ein Genuss.

Ich könnte niemals ohne fish&Chips leben.

Ich weiß das klingt verrückt, aber so ist es nun mal und ich möchte auch nichts dran ändern. Genauso wie an mein und Nicks Freundschaft, aber es muss sein. Ich trage dieses Geheimnis schon viel zu lange mit mir Rum. Vor zwei Jahren konnte ich mit meiner Mum noch drüber reden, aber seit sie an Krebs gestorben ist wird das schwierig.
Mein Dad ist gegangen und hat uns für seine reiche tusse verlassen die zwanzig Jahre jünger als er war.

Aber das Leben ist nun mal nicht perfekt.

»Erde an Mary? Willst du nichts essen?« ich war schon wieder so in Gedanken versunken das ich jetzt erst merke das er schon längst aufgegessen hat.
»Doch natürlich, sorry ich drifte die ganze Zeit in meine Gedanken« ich nehme mir einem Chip aus meiner Tüte.
Nick greift ebenfalls rein.

»Hey, das ist mein Essen« merke ich mit vollen Mund worauf hin er nur einen Kuss Mund macht und aufs neue in meine Tüte greift.

Immer das gleiche mit ihm.

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