Kapitel 6

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Er hat es nicht geschafft, er ist Tod.

Schweißgebadet liege ich in meinem Bett. Tränen laufen mir die Wangen herunter.
Ich habe ihn verloren, schon wieder. Immer wieder aufs neue verliere ich ihn. Ich träume von nichts anderem mehr.

Seit sechs Monaten ist er nicht mehr da und es ist kein bisschen besser geworden. Im Gegenteil, es ist noch viel schlimmer geworden.

Ich habe selbstmord Gedanken, deswegen bin ich auch hier in der Klinik. Ich bin 21 sowas sollte ich nicht denken, aber ich tue es.
Wozu soll ich noch leben wenn ich niemanden mehr habe für den es sich lohnt nicht weiter zu Atmen. Wenn nicht für ihn? Für wen lebe ich noch?

Es gab so vieles was uns verbunden hat.

Am meisten waren es aber die Abende wo wir uns fish&Chips geholt haben uns auf unsere Bank gesetzt haben und geredet haben um Gott und die Welt.

Aber das alles habe ich verloren. Es ist mit ihm gegangen als er gestorben ist. Er hat mich gerettet und hat dafür sein Leben gelassen. Und ich muss jetzt mit den Konsequenzen leben. Nur kann ich das nicht.

Alles was ich will ist das sich dieser Tag wiederholt und ich ihn retten kann. Ich will es besser machen aber verdammt ich kann es nicht und das zerreißt mich jedem Tag ein bisschen mehr. Meine Schuldgefühle fressen mich auf.

Meine Therapeutin sagt ich soll ihn loslassen aber das ist viel zu schwer.
Ich liebe ihn immer noch und ich werde niemals wieder jemanden finden der mich so angesehen oder der mich so fühlen lassen hat wie er mich.

Er hat immer gesagt wir werden uns in einem anderen Leben wieder sehen und genauso wieder beste Freunde werden.

Und ich glaube fest daran.

Wir werden uns wieder sehen, in einem anderen Leben.

One Night Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt