Kageyamas Sicht:
Ich atmete einmal tief ein und aus, bevor ich den Code auf dem Padlock eingab und die Haustüre sich mit einem kurzen Biepen öffnete.
"Ziemlich kalt draußen, hm?", erschrak mich eine Stimme, worauf ich in das Wohnzimmer blickte und von einer Dr. Takahashi warm begrüßt wurde.
"Michiko...was machst du denn hier?", fragte ich etwas genervt und kickte mir die Schuhe von den Füßen, bevor ich mich zu ihr auf die Couch gesellte.
"Du bist ja ziemlich unhöflich, dafür dass ich mich auf diesen langen harten Weg gemacht habe, nur um mal nach dir zu sehen", schmollte sie und schmiegte sich an meinen Arm.
Ich rollte mit den Augen und versuchte sie von mir zu drücken, aber wie immer hielt sie stand. "Jetzt übertreib' mal nicht. Du lebst nur fünfzehn Minuten von hier entfernt und fährst entspannt mit dem Auto hierhin"
Michiko spitze die Lippen genervt und setzte sich wieder auf ihren Platz. "Und wie lief es?", wechselte sie zurück auf ihre normale Stimmlage und trank einen Schluck aus der Bierdose.
"Keine Ahnung. Weder gut noch schlecht. Er meinte er bräuchte Zeit, weil ihm das alles zu schnell geht. Er meinte auch, dass er sich wie ein Hund fühlt, weil er mir immer verfällt. Aber er klang nicht so, als ob er uns keine zweite Chance geben will. Also sehe ich Hoffnung", seufzte ich und nahm ihr die Dose aus der Hand, um selbst einen Schluck zu trinken.
"Tobio...ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist", sprach Michiko sanft auf mich ein und tätschelte mir die Wange.
Ich hasse es, wenn sie in dieser Tonlage mit mir spricht, weil ich nie widersprechen kann. Aber sie wusste, wie sehr ich stand hielt, wenn es um Hinata ging. Ich lasse da keinen mir irgendwas einreden.
"Michiko, ich werde nicht mit dir diskutieren"
Sie lächelte und nahm ihre Hand wieder vorsichtig von meiner Wange. "Ach Tobio, ich will doch gar nicht diskutieren. Ich mache mir nur Sorgen darüber, dass das was wir uns in der Therapie so angestrengt aufgebaut haben, wieder bröckelt, durch dieses Wiedersehen"
"Das wird es nicht. Dafür werde ich schon sorgen. Ich bin ja nicht aus Styropor"
Michiko legte ihren Kopf auf meine Schulter und fuhr mit ihrer Hand sanft über meinen Nacken. "Ach das weiß ich doch...wenn ich ehrlich bin...", sie blickte zu mir hinauf, bevor sie mir die Bierdose aus der Hand nahm und auf meinen Schoß kletterte. "Eigentlich bin ich einfach nur ein wenig eifersüchtig...ich will nicht, dass du mich vergisst"
Und ich hasse es, wenn sie das hier tut...und wie ich es hasse.
"Du weißt, dass ich das niemals könnte...du bist wie eine Mutter für mich", ich betonte das Wort 'Mutter' absichtlich und nahm sie vorsichtig von meinem Schoß.
Michiko seufzte, "Mhm...bevor Hinata aufgetaucht ist, hattest du kein Problem damit, mit mir tagtäglich zu schlafen. Und jetzt vergleichst du mich mit einer Mutterfigur. Das ist nicht gerade fair..."
Ich rieb mir die Stirn. "Michiko..."
Die braunhaarige fiel mir ins Wort und hob eine Hand. "Nein ich verstehe schon. Ich weiß, was ihr zwei für eine Verbindung zu einander habt. Und wahrscheinlich fühlst du dich so, als ob du ihn hintergehst, wenn du jetzt nach eurem Gespräch mit mir schläfst, nicht wahr?"
Und mal wieder traf sie den Nagel auf den Kopf. Typisch Michiko, ugh...diese Therapeutin.
Ich tat nichts außer still dazusitzen.
"Wusste ich es doch. Aber noch seid ihr zwei kein Paar. Und nach eurer Begegnung heute bist du wahrscheinlich nicht der einzige der eine Abfuhr bekommen hat, oder?", flüsterte sie in mein Ohr und griff in meinen Schritt.
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BOYS LOVE BOYS ᵏᵃᵍᵉʰⁱⁿᵃ
Fanfiction• Fortsetzung von BOYS LIKE BOYS • 5 Jahre sind seit dem tragischen Vorfall vergangen. Der nun 23 jährige Hinata Shoyo wechselt auf eine Uni in Tokio, um seinen Master zu absolvieren. Das Unileben könnte nicht perfekter laufen und Hinata war nun sog...