-5. PINK-

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Kageyamas Sicht:

Stumm ging ich neben dem Einkaufswagen her und starrte auf die Regale. Michiko machte bei dem Gemüse halt und analysierte die Abteilung.

"Ich habe schon Gemüse gekauft", seufzte ich.

"Das ist ja auch nicht für dich", murmelte sie und griff nach einer Packung Cherry Tomaten.

Stimmt. Michiko verbringt inzwischen schon so viel Zeit bei mir, dass ich langsam vergesse, dass sie ja eigentlich gar nicht bei mir wohnt.

"Ich verlasse die Praxis und werde auf eine Psychiatrische Intensivstation verlegt...", erzählte sie mir als sie etwas Gemüse in den Einkaufswagen legte.

"Wie jetzt? Und was ist mit unseren Sitzungen?"

Michiko stoppte, wandte sich mir zu und legte ihre Hände auf meine Wangen. "Du weißt ganz genau, dass ich trotzdem immer für dich da bin. Ob in meinem Büro oder auf deiner Couch. Die Sitzungen werden trotzdem stattfinden"

"Arbeitest du jetzt länger?", fragte ich etwas erleichtert.

Michiko nahm ihre Hände wieder von meinen Wangen und ging weiter. "Ja, aber nicht viel länger, es geht klar"

Etwas verkrampfte ein wenig in mir und ich versuchte das seltsame Gefühl abzuschütteln. Ich bin viel zu abhängig von Michiko geworden und das weiß ich auch. Aber sie ist die einzige die mich versteht und mich bei allem unterstützt. Natürlich tut Yuko dies auch, aber Michiko wieder auf ganz andere Art und Weise. Und sie ist die einzige, die Mama sehr gut kannte und mit der ich diese Erinnerungen an Mama teilen konnte.

"Ach guck Mal Tobio", Michiko griff nach etwas in der Süßigkeiten Abteilung und hielt es mir lachend hin.

"Die hast du damals richtig gerne gegessen. Das sie die noch verkaufen...", lachte sie und analysierte die Verpackung.

Ich blinzelte die Kekse an und spürte mal wieder wie sich etwas in mir zusammen zog.

"Aww, aber sie haben die Verpackung geändert", murmelte Michiko, worauf ich mit schnellen Schritten weiter ging.

Ich wollte nicht an Mama und meine Vergangenheit denken. Ich wollte einfach weiter machen. Weiter machen mit meinem Leben, mit mir, mit meiner Karriere.

Ich hatte immer dieses Herzrasen und dieses ziehen in meiner Brust, wenn ich an Mama, meiner Vergangenheit oder dem dachte, was an jener Nacht bei Hinata Zuhause passiert ist.

Ich wollte nicht mehr an das ganze denken. Ich hatte es satt. Und ich wollte nicht mehr, dass ich daran erinnert werde.

"Tobio?", rief Michiko in der Ferne, worauf ein Klackern folgte.

"Tobio", sie griff nach meiner Hand.

"Was ist denn los?"

Ich senkte den Kopf. Ich will nicht darüber reden. Warum checkt sie das denn nicht?

"Hey...", sie zog mich an sich heran und nahm mich in den Arm.

"Tut mir leid...das mit den Erdbeer Keksen hätte ich mir sparen sollen"

Natürlich wusste sie es.

Michiko weiß immer, was in mir vorgeht. Woran ich denke. Was mich triggert. Was ich mag, was ich hasse. Sie weiß alles über mich.

Ich schlang meine Arme um ihre Hüfte und zog sie näher an mich heran.

Und nur Michiko weiß das alles über mich.

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Hinatas Sicht:

"Shoyo, hilf mir mal", Mina stand mit einem Alufolie verpackten Kopf vor mir, und hielt mir ihren Ärmel hin.

BOYS LOVE BOYS ᵏᵃᵍᵉʰⁱⁿᵃWo Geschichten leben. Entdecke jetzt