Zehntes Kapitel

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Alex POV

Auch wenn mir die Idee die Burg zu erkunden von Chip gefiel, blieb ich in dem Zimmer. Das letzte Mal als ich allein durch die Flure gelaufen war, wurde ich von einem Wolf in den Kerker geworfen. Wer versprach mir, dass es diesmal nicht auch so sein würde?
Nein. Dieses Risiko würde ich diesmal nicht eingehen und erstmal im Zimmer bleiben.

Da Chip immer noch den Dreck im Fell hatte, wollte ich ihn waschen und das Verfilzte entfernen. Ich wollte nicht herausfinden, ob der Alpha ihn doch noch vor die Tür setzen würde, nur weil er so aussah. Halten wir bitte fest, dass er ganz allein wegen den Werwölfen so aussah? -Danke

Im Badezimmer angekommen ließ ich schonmal in der Badewanne das Wasser einlaufen und machte mich auf die Suche nach einem Kam oder ähnlichem. Bevor die Schere in Einsatz kommt, wollte ich es erstmal so probieren rauszubekommen. Ich durchforstete die Schränke doch bis jetzt war nichts nützliches dabei. Außer Rassierwasser und einen Rassierer war kaum etwas dabei.

Der kleine Wandschrank war meine letzte Hoffnung. Ein kleiner schwarzer Kam lag da, als hätte er nur auf uns gewartet. Ich hoffte das er der Kraft von Chips Fell aushalten würde. Sonst müsste ich vielleicht jemanden nach einer Bürste fragen. Doch allein die Vorstellung mit Wölfen zu reden missfiel mir.

Nachdem ich eine Tube mit neutralem Duft gefunden hatte, lies ich davon ein paar Tröpfchen ins Wasser fließen und sah dabei zu wie das Wasser anfing zu schäumen. Chip betrachtete das ganze eher zögernd. Er war noch nie ein großer Fan vom Baden gewesen. Aber was muss das muss.

„Das Bad soll dann aber für das restliche Jahr reichen." brummte er unzufrieden, als ich ihn ins Becken hob.
Das Wasser bedeckte seine Füße die man nun nicht mehr sehen konnte vor lauter Schaum. Bei dem Anblick musste ich kurz auflachen. Es tat gut ein wenig Freude zu empfinden.

Auch wenn meine Gedanken ständig bei meinem Volk waren, musste ich erstmal die Füße stillhalten und abwarten. Aber lange wurde ich das mir nicht gefallen lassen. Ich wollte die Feen so schnell es ging aus diesem Kerker befreien. Vielleicht fand ich Wölfe die mir helfen könnten. Die Werwölfin sah eigentlich ganz nett aus, naja zumindest daher gesehen das sie mich bei unserem zweiten Treffen nicht gleich überfallen hat. Reichte das?

Die anderen Werwölfe die ich bis jetzt schon getroffen hatte sahen fürchterlich gewaltsam aus. Alle waren so groß und breit gewachsen. Dann kam da noch ihre ganzen Muskeln hinzu. Diese Näher kennenzulernen stand nicht auf meinem Plan.

Also war die Entscheidung getroffen. Ich würde mich mit der Wölfin anfreunden und sie überreden mit ihrem Anführer über die Freilassung der Feen zu sprechen. Nachdem ich sie gestern zusammen gesehen hatte, wusste ich das sie sich näher standen. Somit stand die Chance gut, dass sie ihn überzeugen kann.

Während ich Chip mit dem Shampoo einmassierte schnurrte er schon vor Freude auf. Auch da musste ich auflachen. „Noch ein wenig höher. Hinter meinem Ohr. Ja genau da. Hmmm"

Amüsiert graulte ich ihm die beschriebene Stelle.
„Du bist einmalig mein Lieber."

Als ich so gut es ging all den Schmutz aus seinem Fell rausgewaschen hatte setzte ich ihn mir auf das geschlossene Klo und fing an es durchzukämmen.
Dabei versuchte ich ihm so wenig wehzutun wie es ging. Ein Knoten weiter hinten hatte sich so stark verfilzt, das da leider nur noch der Einsatz der Schere half.
Nachdem ich mit bestem Gewissen endlich alle verfilzten Stellen beseitigt hatte, betrachtete ich mein Ergebnis und war zufrieden.
Chips Fell strahlte nun wieder in seiner vollen Pracht und es mussten zum Glück nur kleine Fellbüschel abgeschnitten werden.
Es fiel gar nicht auf. Chip schüttelte sich kurz durch ehe er von dem Klo runtersprang.

„das fühlt sich wundervoll an.", brummte er zufrieden.

„Ach ja auf einmal ? Warst du nicht der Meinung, dass war das letzte Bad in diesem Jahr?", zog ich meinen kleinen Freund auf.
Er trottete ohne mich zu beachten wieder ins Schlafzimmer. Als ich ebenfalls eintrat sah ich, wie er aufs große Himmelbett sprang und sich zu einer kleinen Kugel zusammenrollte.
Sein Kopf bettete er auf seine Pfoten und schloss entspannt seine Augen.

Fairytale enemys - zwischen Liebe und Feind gefangen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt