Zweites Kapitel

1.3K 59 26
                                    

Alex POV

Werwölfe können sich nur mit ihrer wahren Mate, ihr Seelenverwandten, ihr Gegenstück was ihre Mondgöttin ihr zugeteilt hatte am Tag ihrer Geburt, fortpflanzen.

Für Werwölfe war es das größte Gebot ihre Mate zu umwerben und ihnen den Himmel auf Erden zubereiten. Jeder Werwolf der seine Mate verloren hat, verliert sich selber und seinen Zugang zu seinem Wolf. Sobald sich der Wolf in ihnen komplett zurückgezogen hat, wird der einst so stolze Wolf nur noch ein Schatten seiner selbst sein.

Er kann ohne seine Mate nicht überleben. Stirbt der eine stirbt der andere an der Einsamkeit bald auch.

Verstört schloss ich das Buch.

Es war ziemlich ironisch was die Werwölfe anging. Erst wollen sie ihre Mate finden um ewig miteinander zu leben. Dann stirbt einer von beiden und der andere kann nicht allein weiterleben?

Was war das denn bitte für ein Leben? An ihrer Stelle würde ich mich nicht mal mehr aus dem Haus trauen wenn ich in ihrer Haut stecken würde.
Und meinen Mate würde ich einsperren das ihm ja nichts geschieht. Vielleicht wäre mein Mate so Tollpatschig und stirbt an einem lächerlichen Tod das ich daran am Ende auch noch elendig sterben würde.

War ich froh kein Werwolf zu sein. Das ganze hätte nur Nachteile. Allein bei dem Wissen ihres Alphas. Es soll heißen er löscht ganze Wesen aus. Er ist ein wahres Monster so wie seine Artgenossen.

Chip lag neben mir auf dem Bett als kleine Rolle zusammengerollt. Seine Kopf hat er sachte auf seinen Pfoten abgelegt. Die Augen waren geschlossen und schlief vor sich hin.

Abuela hatte mich die Tage kaum aus den Augen gelassen. Seit Stephan mich erwischt hatte stand ich auf der ‚roten Liste' von Dorfbewohnern die bewacht werden müssten sonst würden sie sich noch in Gefahr bringen.

Natürlich war diese Liste nur ausgedacht. Sowas gab es bei uns nicht. Wir lebten friedlich miteinander. Aber doch muss die Nachricht durch das Dorf gegangen sein, dass ich mich vor Tagen weit außerhalb des Dorfes aufgehalten hatte.

Das einzige was ich seit dem Tag vom Wald gesehen hatte, war der Blick aus dem Fenster meines Zimmers. Doch wie gern würde ich durch die Gegend streifen und den Geruch von Erde und der verschiedenen Blumen riechen wenn ich wieder auf der Wiese wäre.

Genervt von dem Gedanken erstmal nicht zu meinem Lieblingsplatz zu kommen schloss ich das große Buch der Werwölfe und legte es neben mich auf die Bettdecke.

Wenn ich schon nichts zutun hatte könnte ich etwas über die Werwölfe lernen. Es gab immer ein paar Wissens Lücken die man auffüllen konnte.

Ein Klopfen an meiner Tür holte mich aus meinen Gedanken. „ja?"

Ich setzte mich im Schneidersitz auf mein Bett und wartete bis meine Abuela in mein Zimmer trat.

„Würdest du mir ein paar Zutaten besorgen? Ich habe dir eine kleine Liste mit den Dingen zusammengestellt."

In ihrer Hand hielt sie ein kleines Zettelchen worauf ich ihre schnörkelige Handschrift erkennen konnte.

Mit dem wissen endlich was zutun zuhaben stand ich lächelnd auf und nahm ihr den Zettel ab.

Kurz ging ich ihre Liste durch.

•Brennnesseln, Petersilie, gemahlenen Anis, getrockneter Thymian, gemahlene Süßholzwurzeln

Standen aufgelistet. Alle Zutaten sagten mir was, somit sollte es  keine Schwierigkeiten bereiten.

Zusammen mit Chip der nach seinem Mittagsschlaf wieder euphorisch zwischen meinen Beinen umher wuselte,
Gingen wir Richtung des kleinen Dorflädchen.

Fairytale enemys - zwischen Liebe und Feind gefangen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt